Jahresbericht 2007 - Rheinland-Pfalz
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Lebensmittel, Arzneimittel & Bedarfsgegenstände<br />
Quietschbunter Krankmacher: Schminke für Kinder enthält oft Allergie auslösende oder sogar gesundheitsschädliche Stoffe.<br />
Die hohe Zahl von Beanstandungen chinesischer<br />
Produkte muss jedoch keineswegs als unabänderliche<br />
Folge der Globalisierung hingenommen werden.<br />
Ein Gegenbeispiel: In enger Zusammenarbeit mit einem<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> ansässigen Kosmetik-Importeur<br />
und den Herstellern in China gelang es, für die<br />
Produkte dieser Firma einen Standard zu erreichen,<br />
der auch für den europäischen Markt akzeptabel ist.<br />
Probleme mit kosmetischen Mitteln aus China<br />
müssen also keine unendliche Geschichte sein,<br />
wenn alle Beteiligten sich ihrer Verantwortung dem<br />
Verbraucher gegenüber bewusst sind.<br />
Die lieben Mitbewerber:<br />
Zinn mit Blei gestreckt?<br />
Geht es bei der Herstellung von Zinndeckeln mit<br />
rechten Dingen zu? Um diese Frage zu klären,<br />
wurden <strong>2007</strong> sechs Zinndeckel für Bierkrüge und<br />
deren Vorprodukte aus rheinland-pfälzischen<br />
Betrieben überprüft. Eines der Unternehmen<br />
hatte den Verdacht geäußert, dass Mitbewerber<br />
ihre Zinndeckel mit Blei strecken.<br />
Da es sich bei Zinndeckeln für Bierkrüge um Bedarfsgegenstände<br />
mit Lebensmittelkontakt handelt, gehören<br />
Sie zum Untersuchungsprogramm des LUA.<br />
Landesuntersuchungsamt <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> - <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
Allerdings legt das Lebensmittelrecht für derartige<br />
Bedarfsgegenstände keine Blei-Grenzwerte fest.<br />
Andererseits sind laut EU-Verordnung „Materialien<br />
und Gegenstände so herzustellen, dass sie unter<br />
den normalen Verwendungsbedingungen keine Bestandteile<br />
auf Lebensmittel in Mengen abgeben, die<br />
geeignet sind,<br />
a) die menschliche Gesundheit zu gefährden,<br />
b) eine unvertretbare Veränderung der Zusam-<br />
mensetzung der Lebensmittel herbeizuführen<br />
oder<br />
c) eine Beeinträchtigung der organoleptischen<br />
Eigenschaften (Sinne und Organe betreffend)<br />
der Lebensmittel herbeizuführen.<br />
Um zu überprüfen, ob die Deckel nach „guter Herstellerpraxis“<br />
produziert wurden, wurde der Blei-Gehalt<br />
bestimmt und überprüft, ob Blei aus den Dekkeln<br />
in das simulierte Lebensmittel (vierprozentige<br />
Essigsäure) übergeht.<br />
Basis der Beurteilung des Bleigehaltes ist ein für<br />
Zinnlegierungen und Zinngerät als technischer<br />
Standard festgelegter maximaler Gehalt von 0,25<br />
Prozent Blei. Die Bleigehalte der untersuchten Proben<br />
lagen alle unterhalb von 0,1 Prozent. Das Blei<br />
wurde bei den Untersuchungen auch nicht an das<br />
Lebensmittel abgegeben. Der Verdacht der Konkurrenz,<br />
das Zinn sei mit Blei „gestreckt“ worden, konnte<br />
also nicht bestätigt werden.