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hallertau magazin 2014-1

Entdecken Sie das bayerische Hopfenland, eine einzigartige europäische Kulturlandschaft! Reportagen über Menschen, Landschaft, Feste, Freizeitangebot, Spezialitäten, Geschichte, Hopfen und Bier…

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SPEZIAL 15<br />

direkten Umkreis müssen sich die Bienenvölker<br />

im Großen und Ganzen selbst<br />

versorgen können. Aber allein der pestizidfreie<br />

Flächenbezug macht den Honig<br />

nicht zum ökologisch erzeugten Produkt.<br />

Die Produktion des Bio-Honigs definiert<br />

sich auch durch die Haltung und Pflege<br />

der Bienen und die Behandlung des<br />

Honigs.<br />

Ein Bienenvolk in der Natur ist auf einen<br />

Hohlraum als Behausung angewiesen, z. B.<br />

in einem alten Baum. Dieser Raum wird<br />

Betracht, die im Honig in natürlicher<br />

Weise auch vorkommen z. B. Thymian Öl.<br />

„Jede einzelne Biene ist in meinen Augen<br />

ein schützenswertes, beseeltes Geschöpf“,<br />

bringt der Imkermeister seine Philosophie<br />

der Bienenhaltung auf den Punkt. Die Bienen<br />

danken es ihm mit wertvoller Ernte:<br />

240 lebenswichtige Substanzen wie Aminosäuren,<br />

Vitamine, Mineralstoffe und<br />

Spurenelemente sind im Honig enthalten.<br />

Industriell arbeitende Imker im Ausland,<br />

berichtet Oswald, entnähmen fortlaufend<br />

hohe Mengen des Honigs und böten den<br />

Bienen dafür Ersatz in Form von Fructose-<br />

Glucose Sirup aus Mais oder Reis. Es<br />

werde von den Bienen also Nektar und<br />

Sirup gleichzeitig eingetragen. Diese Maßnahme<br />

steigere die Erntemengen, verfälsche<br />

aber den Honig vom Rohstoff her.<br />

Nur Honig, der aus Nektar entstehe, sei<br />

schließlich Honig. Einen Analysestandard<br />

gäbe es bisher bedauerlicherweise nicht.<br />

abgefüllt. Er wird auch nicht gemischt oder<br />

cremig gerührt. Nur so behalte er sein volles<br />

Wirkstoffspektrum und sein volles facettenreiches<br />

Aroma, führt Oswald aus und ist<br />

überzeugt: „Naturbelassener Honig ist die<br />

komplexeste Energienahrung, die der<br />

Menschheit zur Verfügung steht!“ Auf die<br />

Frage hin, was er persönlich von Honig halte,<br />

kommt der Imker ins Schwärmen. Honig,<br />

das sei für ihn eingefangenes, flüssiges Licht<br />

... eine Art Erinnerung an das Paradies. In<br />

einem Tropfen Honig seien schließlich die<br />

Die Kräuterwiesen der Imkerei bieten auch<br />

Lebensraum für gefährdete Schmetterlingsarten<br />

wie die Bläulinge.<br />

dann von den Bienen aus Wachs in Waben<br />

strukturiert. Imker bieten den Bienen<br />

Behausungen mit Wabenstruktur an. Es<br />

gibt unterschiedliche Systeme. Der klassische<br />

Korb aus Stroh wurde abgelöst durch<br />

modulare Magazinkästen. Vorteil: Die<br />

Honigwaben lassen sich entnehmen, ohne<br />

großen Schaden in der Behausung anzurichten.<br />

Imker Oswald verwendet selbst<br />

gebaute Kästen aus regional gewachsenem<br />

Kiefernholz, ausgestattet mit Mittelwänden<br />

aus eigenem Bio-Wachs. Das Bienenvolk<br />

darf im geräumigen Kasten möglichst viel<br />

in Eigenregie bauen.<br />

Darüber hinaus differenziert sich die ökologische<br />

Bienenhaltung durch die Fütterung:<br />

Im Winter ernähren sich die Bienen<br />

von ihren Pollenvorräten. Traditionell<br />

wurde in der bäuerlichen Korbimkerei ein<br />

Viertel des Honigs zu Ostern aus dem<br />

Bienenstock entnommen und ein Viertel<br />

zu Weihnachten. Der Rest blieb den Bienen<br />

als Nahrung. Ökologisch arbeitende<br />

Imker orientieren sich an den natürlichen<br />

Bedürfnissen der Bienen und belassen ausreichend<br />

Wintervorrat. Zusätzlich, erklärt<br />

Oswald, bereite er seinen Bienenvölkern<br />

im Spätsommer einen speziellen, Nektar<br />

ähnlichen „Bienentee“, so dass sie gestärkt<br />

und gesund in die kalte Zeit gehen können.<br />

Zur Erhaltung der Gesundheit der Bienen,<br />

insbesondere in Bezug auf die Varroa-<br />

Milbe, kämen für ihn nur Substanzen in<br />

Wie entsteht eigentlich der Honig und<br />

wann wird er geerntet?<br />

Die Biene sammelt Nektar aus Blüten und<br />

Honigtau (von Insekten gefilterter Siebröhrensaft<br />

der Bäume) und reichert ihn in ihrem<br />

Honigmagen mit Fermenten und Enzymen<br />

an. Den Nektar verteilt die heimkehrende<br />

Biene unter den Stockbienen. Diese wiederum<br />

geben den Nektar untereinander<br />

weiter, wodurch weitere Enzyme zugefügt<br />

und Wasser entzogen wird. Das Trocknen ist<br />

wichtig für die Haltbarkeit, denn zu feuchter<br />

Nektar würde beginnen zu gären. Sinkt der<br />

Wassergehalt unter 18 %, ist der Honig reif<br />

für die Ernte. Grundsätzlich wird der Honig<br />

bei den Oswalds ungesiebt und ungefiltert<br />

Ein Schafbock, zehn Mutterschafe und ihre<br />

Lämmer weiden auf Streuobstwiesen mit über<br />

50 Apfel- und Birnensorten.<br />

Quintessenzen unzähliger Wildpflanzen bewahrt,<br />

denn eine Biene allein besuche über<br />

4.000 Blüten pro Tag ... und so sei Honig<br />

letztendlich auch Freude: ein sichtbarer<br />

Beweis, dass etwas Gutes geschehen ist ...<br />

Ja, etwas Gutes geschieht hier, auf diesem<br />

Hügel bei Pfeffenhausen... man kann es<br />

sehen … und schmecken, schmecken<br />

kann man es auch!<br />

Text und Fotos: Maité Herzog<br />

Bestellungen: www.bio-honig.com<br />

Der klassische Korb aus Stroh wurde abgelöst durch modulare Magazinkästen. Vorteil: Die Honigwaben<br />

lassen sich entnehmen, ohne großen Schaden in der Behausung anzurichten.

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