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schwerpunkt : was sache ist!<br />
wie rezensiere ich ein kochbuch?<br />
ein (koch-)rezept in sieben schritten<br />
er gern kocht, lässt sich oft auch von Kochbüchern<br />
und Rezeptsammlungen inspirieren.<br />
Als Liebhaber des Kochens und des Lesens, schreibe<br />
ich häufig Rezensionen zu Kochbüchern.<br />
Eine Rezension ist ein bisschen wie <strong>die</strong> Weitergabe<br />
eines erprobten Kochrezepts: <strong>Sie</strong> <strong>die</strong>nt Anderen <strong>als</strong><br />
Entscheidung für <strong>die</strong> Lektüre des Buches, soll <strong>als</strong>o<br />
informieren und zum Lesen animieren bzw. muss in<br />
manchen Fällen von Kauf und Lektüre abraten. Eine<br />
Rezension muss gut abgegrenzt werden. <strong>Sie</strong> ist ...<br />
... kein Werbetext (wie der Klappentext);<br />
... kein Lesebeweis wie das Literaturtagebuch in der<br />
Schulzeit;<br />
... kein Gutachten und keine wissenschaftliche Arbeit;<br />
... nicht (nur) Kritik am Buch und ...<br />
... nicht nur inhaltliche Zusammenfassung.<br />
Ich selbst arbeite an jeder Rezension in 7 Schritten:<br />
geübte Hobbygastronomen bereits überfordert? Besonders<br />
<strong>die</strong> Zahl und Aufmachung der Fotos zu den<br />
Rezepten ist hier entscheidend. Zeigen sie arbeitende<br />
Hände und geben sie Schritt für Schritt wieder, worauf<br />
bei der Zubereitung zu achten ist, z. B. bei selteneren<br />
Tätigkeiten wie dem Ausnehmen von Fischen durch<br />
<strong>die</strong> Kiemen? Oder zeigen sie, wenn überhaupt, nur<br />
das fertige Gericht? Gibt es einleitend gute Tipps<br />
und Hintergrundinformationen? Besonders Rezeptsammlungen<br />
zu exotischen Küchen brauchen oft eine<br />
Einführung in den kulturellen und gastronomischen<br />
Hintergrund. Für mich ist es auch ein Kriterium, ob<br />
<strong>die</strong> Zutaten in jedem normalen Supermarkt zu kaufen<br />
sind oder ob Lebensmittel gefordert sind, deren Beschaffung<br />
den Besuch eines Fachgroßhandels voraussetzt.<br />
Manchmal wird auch ein leicht erhältlicher Ersatz<br />
für Lebensmittel vorgeschlagen, <strong>die</strong> in Mitteleuropa<br />
nicht verfügbar sind.<br />
doppel:punkt 2013:4<br />
1. Vorüberlegungen:<br />
Wer wird meine Rezension lesen?<br />
Soll der Text über das Kochbuch eine allgemeine<br />
Leserschaft über das Buch informieren oder nur fachlich<br />
Interessierte, z. B. BibliotheksmitarbeiterInnen<br />
oder Küchenprofis? Erwachsene oder Kinder? Der Ziel-<br />
gruppe entsprechend muss ich auf allfällige Vorkenntnisse<br />
eingehen, vielleicht auch Zusatzinformationen<br />
anfügen, z. B. <strong>die</strong> Angabe einer Systematikgruppe.<br />
2. Erste Ansicht<br />
(möglichst vor oder während der endgültigen Auswahl)<br />
Leider hat man nicht immer das Buch in der Hand,<br />
bevor man sich für oder gegen eine Rezension entscheidet.<br />
Denn oft ist es noch nicht erschienen, es gibt<br />
nur Verlagsankündigungen. Im günstigeren Fall frage<br />
ich mich beim Betrachten des Umschlages und beim<br />
Überfliegen des Klappentexts und einiger Seiten, ob<br />
Buchtitel, Cover und Inhalt zusammenpassen? Ist <strong>die</strong><br />
Aufmachung - Einband, Textgliederung, Schriftgröße,<br />
Art und Zahl der Illustrationen - für <strong>die</strong> Zielgruppe<br />
des Buches geeignet und attraktiv? Werden sich<br />
KochanfängerInnen inspirieren lassen oder sind auch<br />
3. Auswahl:<br />
Kann und möchte ich das Buch rezensieren?<br />
Bücher, deren Inhalte nach der ersten Durchsicht ein<br />
spanisches Dorf bleiben, <strong>die</strong> mich weder interessie-<br />
ren noch - aus Gründen meines Vorwissens oder der<br />
(Fach-)Sprache - lesbar sind, lehne ich von vornherein<br />
ab. Ich will auch jedes Kochbuch am Herd und am<br />
Esstisch auf <strong>die</strong> Probe stellen. Wenn nur Gerichte dabei<br />
sind, <strong>die</strong> ich nicht gerne koche oder <strong>die</strong> mir nicht<br />
schmecken, lasse ich es lieber bleiben.<br />
4. Lesen:<br />
nicht immer alles - aber alles aufmerksam<br />
und mit Interesse<br />
Gerade im Sachbuchbereich ist es nicht immer nötig,<br />
jedes Kapitel und jeden Absatz zu lesen, oft kann man<br />
aus wesentlichen Teilen auf das ganze Werk schließen<br />
- zum Unterschied von der Belletristik: Eine Krimilektüre<br />
aber wäre ohne <strong>die</strong> abschließende Mordaufklärung<br />
unvollständig! Bei Kochbüchern reicht es aus,<br />
einige möglichst unterschiedliche Rezepte aufmerksam<br />
zu lesen und praktisch, <strong>als</strong>o in der Küchenwirklichkeit,<br />
auszuprobieren.