finden Sie die Ausgbabe als PDF! - Lesezentrum Steiermark
finden Sie die Ausgbabe als PDF! - Lesezentrum Steiermark
finden Sie die Ausgbabe als PDF! - Lesezentrum Steiermark
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
36<br />
service : interessenvertretung<br />
doppel:punkt 2013:4<br />
the right to e-read<br />
eine informationskampagne des büchereiverbandes österreichs<br />
render ist aber <strong>die</strong> unsichere Rechtsituation. Manche<br />
Verlage weigern sich, E-Book-Lizenzen an Bibliotheken<br />
zu verkaufen. Keine rosige Aussicht. Wie <strong>die</strong> Hintergründe<br />
sind und was wir dagegen machen können,<br />
beschreibt im Folgenden der Artikel.<br />
Die Veränderung des Me<strong>die</strong>n- und Informationsmarktes<br />
ist eine große - wenn nicht <strong>die</strong> größte<br />
- Herausforderung für <strong>die</strong> Bibliotheken in den nächsten<br />
Jahren. Die über Jahrhunderte stabile Buchkette<br />
von AutorInnen über Verlage und Buchhändler bis zu<br />
den Bibliotheken ist in einem radikalen Umbruch. Manche<br />
meinen, mit dem Aufkommen des E-Books wird<br />
kein Stein auf dem anderen bleiben. Allgemein herrscht<br />
Verunsicherung. Bei aller Faszination der neuen Möglichkeiten<br />
bereiten zwei Faktoren den Bibliotheken erhebliche<br />
Probleme: <strong>die</strong> Finanzen und <strong>die</strong> Rechtslage.<br />
Über längere Zeit wird das E-Book noch ein supplementäres<br />
Format sein, das heißt, neben den gedruckten<br />
Ausgaben werden zusätzlich auch E-Books erzeugt.<br />
Für Bibliotheken bedeutet <strong>die</strong>s, dass zur Erfüllung ihrer<br />
verschiedenen Kundenwünsche ein und dasselbe Buch<br />
sowohl in gedruckter <strong>als</strong> auch digitaler Form angeboten<br />
werden sollte - in Zeiten rückläufiger Ankaufbud-<br />
gets eine nicht unerhebliche Belastung. Weit gravie-<br />
schöne digitale buchwelt?<br />
Wer eine der großen Buchmessen besucht, trifft auf<br />
Hundertausende begeisterter LeserInnen. Die Frankfurter<br />
Buchmesse meldet ständig neue Besucherrekorde,<br />
zusätzlich werden neue Schauhallen geschaffen - und<br />
manche sind mittlerweile voller elektronischer Geräte.<br />
Keine Frage, <strong>die</strong> Buchbranche bewegt sich auf einen<br />
digitalen Marktplatz hin. Doch es herrscht ob der<br />
Neuigkeit keineswegs Aufbruchs- oder Goldgräberstimmung.<br />
Ganz im Gegenteil. Die Entwicklung am<br />
Musikmarkt ist ein Schreckgespenst für <strong>die</strong> Verlage.<br />
VerlegerInnen ringen darum, ein Geschäftsmodell zu<br />
entwickeln, welches sowohl dem Print- <strong>als</strong> auch dem<br />
E-Book-Markt entspricht. <strong>Sie</strong> haben es bis jetzt noch<br />
nicht gefunden. BuchhändlerInnen sehen angesichts<br />
von Amazon ihr Geschäft existenziell bedroht. Die<br />
schöne digitale Welt bereitet der Buchbranche Kopfweh<br />
und Unsicherheit. Und <strong>die</strong> Buchbranche bereitet in<br />
ihrer Verunsicherung den KundInnen und Bibliotheken<br />
massiv Frustration. Fast hat es den Anschein, <strong>als</strong><br />
wollte sie Rechte gegen ihre KundInnen durchsetzen.<br />
Bei genauerer Betrachtung entpuppt sich <strong>die</strong> Behauptung,<br />
man könne ein E-Book kaufen oder besitzen,<br />
<strong>als</strong> pure Marketinglüge. Niemand kauft ein E-Book,<br />
sondern lediglich eine E-Book-Lizenz. Bevor ein Kunde/<br />
eine Kundin <strong>die</strong>se erwirbt, hat er/ sie (meist mehr<br />
<strong>als</strong> zehnseitigen kleingedruckten) Lizenzverträgen per<br />
Klick zuzustimmen. Und <strong>die</strong>se verbieten - bis auf das<br />
Lesen des E-Books - so ziemlich alles, was beim Kauf<br />
von gedruckten Büchern <strong>als</strong> selbstverständlich angesehen<br />
wird. Viele gebräuchliche soziale Praktiken -<br />
Bücher unter Freunden verleihen, nach dem Lesen<br />
weiterschenken, verkaufen oder vererben (!) - sind<br />
mit E-Books nicht möglich. Die Lizenz verbietet <strong>die</strong>s!<br />
Die meisten LeserInnen wissen <strong>die</strong>s nicht. Zunehmend