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Muss sich HR neu erschaffen? - Haufe.de

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48 Organisation_zUFRIEDENHEITSANALYSE<br />

Die <strong>HR</strong>-Bilanz wirkt<br />

PRAXIS. Seine Spitzenstellung im Weltmarkt führt das Elektrounternehmen Phoenix<br />

Contact auf <strong>de</strong>n großen Einsatz <strong>de</strong>r Mitarbeiter zurück – eine Frucht <strong>de</strong>r <strong>HR</strong>-Bilanz.<br />

Von Gunther Olesch<br />

Die jährlichen Unternehmensbilanzen<br />

sind Bestandteil <strong>de</strong>s<br />

Jahresabschlusses und stellen<br />

zusammen mit <strong>de</strong>r Gewinnund<br />

Verlustrechnung <strong>de</strong>n Erfolg eines<br />

Unternehmens in einer Vergangenheitsbetrachtung<br />

dar. Hier herrscht große Transparenz.<br />

Doch welche Daten und Fakten<br />

liegen zum Vermögensposten Mitarbeiter<br />

vor? Wie sieht die Bilanz zur Effizienz,<br />

I<strong>de</strong>ntifikation und Zufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

aus? Nur wenige Unternehmen<br />

führen neben <strong>de</strong>r betriebswirtschaftlichen<br />

auch eine Human-Resources-Bilanz,<br />

die misst, wie zufrie<strong>de</strong>n die Mitarbeiter<br />

mit ihrem Unternehmen sind.<br />

Dass Mitarbeiter, die zufrie<strong>de</strong>ner sind<br />

und <strong>sich</strong> stärker mit <strong>de</strong>m Unternehmen<br />

i<strong>de</strong>ntifizieren, diesem höhere Umsätze,<br />

mehr Kun<strong>de</strong>nzufrie<strong>de</strong>nheit, größere<br />

Renditen und zusätzliche Innovationen<br />

Umfrage<br />

An <strong>de</strong>n Pluspunkten festhalten<br />

bescheren, ist inzwischen ge<strong>sich</strong>ertes<br />

Wissen. Wenn das Resultat begeisterter<br />

Mitarbeiter ein größerer wirtschaftlicher<br />

Erfolg ist, lohnt es, hier anzusetzen.<br />

Inhalte <strong>de</strong>r <strong>HR</strong>-Bilanz<br />

Während <strong>sich</strong> die klassische Unternehmensbilanz<br />

aus vielen Zahlen <strong>de</strong>s Rechnungswesens<br />

zusammensetzt, kommt<br />

eine <strong>HR</strong>-Bilanz außer durch betriebliche<br />

Kennziffern auch durch eine Befragung<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiter selbst zustan<strong>de</strong>. Statistische<br />

Daten, die einfließen, können sein:<br />

• Fluktuation<br />

• Krankenstand<br />

• Teilnahmequote an internen Bildungsmaßnahmen<br />

• Anzahl <strong>de</strong>r Bewerbungen<br />

• Besetzungsquote bei Jobangeboten<br />

• Anzahl <strong>de</strong>r Zugriffe auf Beurteilungsplattformen<br />

von Arbeitnehmern<br />

Die zweite Quelle <strong>de</strong>r <strong>HR</strong>-Bilanz ist eine<br />

Mitarbeiterbefragung. Sie enthält mehr<br />

Die Ergebnisse von Mitarbeiterbefragungen zeigen nicht nur Verän<strong>de</strong>rungbedarf,<br />

son<strong>de</strong>rn legen auch offen, wo gute <strong>HR</strong>-Aktivitäten weitergeführt wer<strong>de</strong>n sollten.<br />

Bei einer internationalen Befragung gaben die Mitarbeiter an, mit welchen Themen<br />

Phoenix Contact <strong>sich</strong> als guter Arbeitgeber beson<strong>de</strong>rs heraushebt. Vorne lagen<br />

• das gute Betriebsklima,<br />

• die flexiblen Arbeitszeiten und die Work-Life-Balance sowie<br />

• das Gesundheitsmanagement.<br />

Ein spezielles Augenmerk auf diese Aktivitäten hilft <strong>HR</strong> nun, das Unternehmen weiter<br />

attraktiv zu halten und sein Employer Branding zu stärken.<br />

qualitative Daten, aus <strong>de</strong>nen man Optimierungen<br />

ableiten kann. Bei Phoenix<br />

Contact haben wir 1995 begonnen, diese<br />

zunächst mit Hilfe eigens entwickelter<br />

Fragebögen durchzuführen. Nach sechs<br />

Jahren sind wir davon abgegangen, weil<br />

<strong>de</strong>r Verdacht aufkam, dass durch die<br />

Gestaltung <strong>de</strong>r Fragen und <strong>de</strong>r Auswertung<br />

die Ergebnisse gesteuert wür<strong>de</strong>n.<br />

Das war zwar nicht <strong>de</strong>r Fall, <strong>de</strong>nnoch<br />

veranlasste uns allein die Unterstellung,<br />

von da an die unabhängigen externen<br />

Dienstleister „Top Job“ und „Great Place<br />

to Work“ einzusetzen. Ein Vorteil dabei<br />

ist außer <strong>de</strong>r <strong>neu</strong>tralen Herangehensweise,<br />

dass das Unternehmen positive<br />

Ergebnisse für das Employer Branding<br />

und das Personalmarketing nutzen<br />

kann. Benchmarks bei<strong>de</strong>r Anbieter ermöglichen<br />

außer<strong>de</strong>m, im Vergleich mit<br />

an<strong>de</strong>ren Unternehmen zu sehen, wie<br />

gut man als Arbeitgeber dasteht.<br />

Analysen über <strong>neu</strong>trale Anbieter<br />

„Top Job“ befragt die Mitarbeiter <strong>de</strong>r an<br />

<strong>de</strong>r Analyse teilnehmen<strong>de</strong>n Unternehmen<br />

hin<strong>sich</strong>tlich sechs Dimensionen:<br />

Führung und Vision, Motivation und<br />

Dynamik, Kultur und Kommunikation,<br />

Mitarbeiterentwicklung und –perspektive,<br />

Familienorientierung und Demografie<br />

sowie internes Unternehmertum.<br />

Aus <strong>de</strong>n Auswertungen unter Leitung<br />

<strong>de</strong>r Universität St. Gallen konnten wir<br />

konkrete <strong>HR</strong>-Optimierungen ableiten.<br />

Bei „Great Place to Work“ wer<strong>de</strong>n die<br />

Mitarbeiterfragen in fünf Kategorien<br />

aufgeteilt: Glaubwürdigkeit, Respekt,<br />

Fairness, Stolz und Zusammenarbeit.<br />

Hier steht nicht die wissenschaftliche<br />

personalmagazin 06 / 13

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