5-2013

Consumer-Technik ebnet den Weg
zu innovativen Benutzerführungen -
überall
Editorial
Markus Bullinger
Vorstand Fortec Elektronik AG
Geschäftsbereich Datenvisualisierung
Seit Einsteins Relativitätstheorie wissen wir es: Das Universum, in
dem wir leben, dehnt sich aus - und zwar mit zunehmender Geschwindigkeit.
Diese Beobachtung lässt sich auch auf die Welt der Elektronik
und ihrer Teilmärkte anwenden. Auch hier schreitet die Entwicklung
mit einem immer schnelleren Tempo voran. Was vor wenigen
Jahren noch Stand der Technik war, ist heute nicht selten bereits veraltet.
Produkte, die vergangene Woche noch als Gadget selbst unter
ausgemachten Techno-Jüngern für Aufsehen sorgten, sind nächste
Woche schon ein Attribut für Normalos. Auch das ist ein Indikator für
die zunehmende Rasanz der Entwicklung. Seit einigen Jahren übernimmt
die Consumer-Elektronik mit immer festerer Hand die Funktion
des Schrittmachers; sie gibt das Tempo vor. Tablet Computer,
Smartphones, Apps, lückenlose Breitbandvernetzung - all diese Dinge
haben zunächst bei technophilen Anwendergruppen erste Erfolge gefeiert,
um dann in hohen Stückzahlen dank preisgünstiger Massenfertigung
in benachbarte Techniksegmente einzudringen. Schon wenige
Monate oder sogar Wochen, nachdem sich eine neue Technik
im Consumer-Segment etabliert hat, tauchen erste Anwendungen dieser
Technik im Markt der Industrieelektronik auf. Ein aktuelles Beispiel
ist der Projected Capacitive Touchscreen (PCAP), der atemberaubend
präzise Mensch-Maschine-Schnittstellen in mobilen Computern und
Smartphones ermöglicht; die wohl angesagtesten Smartphones unserer
Zeit verdanken der PCAP-Technik einen guten Teil ihrer Popularität
- und schon schicken sich PCAPS an, auch in industriellen Steuerungen
oder medizintechnischen Anlagen heimisch zu werden.
Für Systemintegratoren und Anlagenhersteller, deren Know-how
sich im Bereich ihrer Anwendungen konzentriert, ist es nicht immer
leicht, bei diesem forcierten Innovationstempo mitzuhalten. Auf der
Suche nach fachkundiger Beratung wenden sie sich meist an den Distributor,
mit dem sie ohnehin geschäftlich verbunden sind - und für diesen
wird es vor diesem Hintergrund zu einem veritablen Wettbewerbsfaktor,
wenn er die gesuchten Dienstleistungen auf hohem Qualitätsniveau
anbieten kann. Dem Kunden eröffnet sich so die Perspektive,
seine personellen und finanziellen Ressourcen auf seine Kernkompetenzen
fokussieren zu können. Das spart nicht nur Geld, sondern verhilft
ihm ganz entscheidend zu einer schnelleren Marktpräsenz. Damit
nicht genug: Das fundierte Expertenwissen des Dienstleisters macht
eine langwierige und für alle Beteiligten schmerzliche Learning Curve
des Kunden überflüssig, die Produkte sind von Anfang an ausgereift.
PC & Industrie 5/2013 3