18.12.2014 Aufrufe

2-2013

Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement

Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Löt- und Verbindungstechnik<br />

Lotpastendruck mit Closed-Loop-Verfahren<br />

Der Lotpastendruck ist ein dynamischer<br />

Prozess. Es ist daher notwendig und wichtig,<br />

ein leistungsfähiges, einfach zu bedienendes<br />

SPI-System zu besitzen um Veränderungen<br />

zu überwachen und sie mit den<br />

Druckerbedingungen, wie Geschwindigkeit,<br />

Druck, Auslösung, Offset-Korrektur<br />

usw., in Beziehung zu setzen.<br />

Generell haben die Lotpastendepots<br />

nach dem Pastendruck einige Mikrometer<br />

Versatz. Dies kann zum Beispiel<br />

auf die Rakelrichtung zurückzuführen<br />

sein. Es kann auch durch einen Lotpasten-<br />

und Verdrehungsversatz, eine<br />

Abweichung zwischen den Koordinaten<br />

der Passermarken im Inneren des Druckers<br />

und den Koordinaten auf der Leiterplatte<br />

oder der Maskenkorrektur verursacht<br />

werden.<br />

Parmi und Ekra präsentierten eine Closed-Loop-Installation.<br />

Nach der Messung<br />

von X/Y-Offset und Rotationswinkel im<br />

Vergleich zur Leiterplatte wird mit Parmis<br />

intelligentem Korrekturalgorithmus<br />

eine<br />

Rückmeldung zum<br />

Schablonendrucker<br />

geschickt. Somit können<br />

die Druckbedingungen<br />

automatisch<br />

korrigiert werden.<br />

Dies führt zu stabiler<br />

Qualität und maximalem<br />

Ertragsvolumen.<br />

Es werden statistische<br />

Kontrollmatritzen<br />

sowie Diagramme<br />

über das Prozessverhalten<br />

erstellt. Diese unterstützen<br />

eine einfache Referenz und Auswertung<br />

um über den Druckprozess zu urteilen<br />

und die damit verbundene Fähigkeit,<br />

Toleranzen entsprechend einzurichten.<br />

SPC Works ist das im Hause Parmi entwickelte<br />

und erstellte Statistikprogramm<br />

zur Analyse von Lotpastendepots in Höhe,<br />

Fläche, Volumen und Offset auf der Platine<br />

nach Padposition, Größe, Form inklusive<br />

Kombinationen gemäß den Normen<br />

für statistische Prozesskontrolle.<br />

Hilpert electronics AG<br />

www.hilpert-electronics.com<br />

www.parmi.com<br />

Flex-LP auf Massivsubstrate).<br />

Für solche Fälle sind temperaturgesteuerte<br />

Wärmeträger von<br />

Vorteil, die elektronisch gesteuert<br />

auf Arbeitstemperatur hochgefahren<br />

und unter den Soliduspunkt<br />

des Lotes heruntergekühlt<br />

werden, bevor der Kraftschluss<br />

zu den Verbindungsteilen aufgehoben<br />

wird.<br />

Eine häufig gestellte Aufgabe<br />

ist das Löten von Cu-Lackdrähten.<br />

Sehr gut eignen sich dazu<br />

das Tauchlötbad oder die Miniwelle,<br />

sofern die Zugänglichkeit<br />

gewährleistet ist. Hochwärmebeständige<br />

Isolierlacke<br />

bilden ein besonderes Problem,<br />

da die Lackschichten nicht bei<br />

Löttemperatur abschmelzen und<br />

folglich mechanisch zu entfernen<br />

sind. In vielen Fällen sind<br />

mechanische Baugruppen mit<br />

komplett bestückten und gelöteten<br />

Leiterplatten zu verbinden<br />

(Selektivlöten). Neben der Miniwelle<br />

kommt hier meist das klassische<br />

Kolbenlöten oder auch das<br />

Hubtauchlöten zur Anwendung.<br />

Wichtig ist bei solchen Anwendungen,<br />

dass keine Streuwärme<br />

auftritt und die Schaltung nicht<br />

mit statischer oder induktiver<br />

Spannung beaufschlagt wird.<br />

Bei der automatisierten Punktlötung<br />

wird zurecht auch die<br />

Frage nach der Prozesssicherheit<br />

gestellt – zugegeben, ein<br />

heikles Thema, genauso wie<br />

die Frage nach der Prüfbarkeit<br />

der Lötstellenqualität. Soviel<br />

sei dazu gesagt: Jede Anwendung<br />

mit dem dazu gewählten<br />

Verfahren hat eigene Kriterien,<br />

die in physischen, chemischen<br />

und thermischen Eigenschaften<br />

zutage treten. In einer Prozessanalyse<br />

ist festzustellen, welche<br />

Größen als konstant und welche<br />

als variabel – also mit Störeinflüssen<br />

behaftet – einzustu-<br />

fen sind. Die Prozesssicherheit<br />

erhöht sich mit jedem Störeinfluss,<br />

der ausgeschlossen werden<br />

kann, und mit jeder Messgröße,<br />

die Störfaktoren prozesstechnisch<br />

ausregelt.<br />

Die Entscheidung für ein Verfahren<br />

wird in der Regel durch<br />

Vorversuche mit Originalteilen<br />

untermauert. Nur so entstehen<br />

in enger Zusammenarbeit zwischen<br />

Automationshersteller und<br />

Anwender optimale Lösungen.<br />

Helmut Deusch<br />

ACI ecoTec<br />

www.aci-ecotec.de<br />

2/<strong>2013</strong><br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!