08.11.2012 Aufrufe

Ems-Zeitung - MSO Medien-Service

Ems-Zeitung - MSO Medien-Service

Ems-Zeitung - MSO Medien-Service

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

MITTWOCH,<br />

21. MÄRZ 2012<br />

Betriebe informieren sich über Schweiß-Technik<br />

Das Schweißen mit Fülldraht stand<br />

im Mittelpunkt eines Fachseminars<br />

am Berufsbildungs- und Technologiezentrum<br />

(BTZ) in Papenburg.<br />

Rund 50 Teilnehmer aus Betrieben<br />

im <strong>Ems</strong>land und Ostfriedland informierten<br />

sich über die Technik. Den<br />

Vortrag hielt Diplom-Ingenieur Klaus<br />

PAPENBURG. Daniel Schneke<br />

aus Lingen vermutet, dass<br />

sein Familienname mit<br />

„Schnecke“ zusammenhängen<br />

könnte. Der seltene und<br />

von nur etwa 30 Personen getragene<br />

Name Schneke ist<br />

heute nur in den Landkreisen<br />

<strong>Ems</strong>land und Steinfurt<br />

zu finden.<br />

Die verfügbaren historischen<br />

Belege sind nicht sehr<br />

zahlreich, dennoch geht aus<br />

ihnen klar hervor, dass<br />

Schneke früher auch in anderen<br />

Regionen existierte: in<br />

verschiedenen Gebieten<br />

Westfalens, in Baden, Berlin<br />

und vor allem in der ehemaligen<br />

preußischen Provinz Posen,<br />

heute Polen.<br />

Unmittelbar ähnliche Namensformen<br />

finden sich heute<br />

nicht mehr, die früheren<br />

Schreibvarianten Schnehke<br />

und Schneeke scheinen heute<br />

ausgestorben zu sein. Berücksichtigt<br />

man aber auch<br />

sonst nachweisbare Variationen,<br />

können mehrere heuti-<br />

ge Namen zusammen mit<br />

Schneke einen gemeinsamen<br />

Ursprung haben. Das ist zum<br />

einen das häufig festzustellende<br />

Nebeneinander der<br />

Konsonanten k - ck/kk - gk -<br />

gg - g. Dadurch rücken die<br />

Namen Schnecke (älter auch<br />

Sneke, Snecke, Schnekke,<br />

Schnegge) und Schnege,<br />

Schneege ins Blickfeld.<br />

Zum andern ist der ebenfalls<br />

häufige Wechsel der Vokale<br />

e und i zu berücksichtigen,<br />

sodass auch die Familiennamen<br />

Schnicke, Schnieke,<br />

Schnigge (älter auch<br />

Schnike, Schniege) historisch<br />

verwandt sein können.<br />

Beiname „Schnecke“<br />

Zwei verschiedene Wörter<br />

lassen sich finden, auf die die<br />

angeführten Familiennamen<br />

zurückgehen können. Das ist<br />

erstens die Bezeichnung der<br />

Schnecke, die in älterer Zeit<br />

mit Wortformen wie Snecke,<br />

Snegge, Snigge, Snicke bezeugt<br />

ist. Das Geschlecht des<br />

Wortes war weiblich oder<br />

männlich („die Schnecke“<br />

LOKALES<br />

War der Schneke besonders langsam?<br />

Von Winfried Breidbach<br />

Blome von der Firma ESAB, der die Eigenschaften<br />

eines von dem Unternehmen<br />

neu entwickelten Fülldrahtes<br />

vorstellte. Mit dem neuen Material<br />

lässt sich Blome zufolge schnell<br />

und spritzerarm schweißen. Saubere<br />

Nähte verringerten zeitaufwendige<br />

Nacharbeiten und senkten so die<br />

Der Nachname kann auch von einem Schiffstyp herrühren<br />

und „der Schnecke“). Seit alters<br />

her ist die Schnecke<br />

Sinnbild der Langsamkeit,<br />

ein Beiname „Schnecke“<br />

dürfte daher in den meisten<br />

Fällen als Übername einen<br />

langsamen, trägen Menschen<br />

benannt haben.<br />

Von den Windungen des<br />

Schneckenhauses geht eine<br />

übertragene Bedeutung aus:<br />

Das Wort Schnecke bezeichnete<br />

auch eine Wendeltreppe.<br />

Häuser mit Wendeltreppen<br />

waren selten, daher<br />

konnte ein Haus mit einer<br />

solchen Wendel- oder Schneckentreppe<br />

den Hausnamen<br />

Kosten, erklärte der Ingenieur. Mit<br />

dem neuen Schweißdraht könnten<br />

auch dickwandige Bauteile per Hand<br />

geschweißt werden. Eingesetzt werde<br />

die Technik unter anderem auf Ölbohrinseln,<br />

so Blome. Nach dem Vortrag<br />

wurde die Technik in der Praxis<br />

vorgeführt. Foto: Manuel Glasfort<br />

Terhalle Ehrenpräsident<br />

der Schützen in Börger<br />

30 Jahre im Amt – Wilfried Sievers zum Nachfolger gewählt<br />

rav BÖRGER. Nach 30 Jahren<br />

hat der Präsident des<br />

Schützenvereins Börger,<br />

Wilhelm Terhalle, nicht wieder<br />

für das Amt des Vorsitzenden<br />

kandidiert. Sein<br />

Nachfolger ist Wilfried Sievers.<br />

Terhalle erhielt die goldene<br />

Verdienstnadel des<br />

Schützenbundes.<br />

Im Mittelpunkt der Berichterstattungen<br />

standen<br />

die Ausführungen des Vereinssportleiters<br />

Martin Krömer,<br />

der über einen aktiven<br />

Trainings- und Wettbewerbsbetrieb<br />

und viele Erfolge auf<br />

verschiedenen Ebenen berichtete.<br />

Schießsportler aus<br />

Börger – Damen und Herren<br />

– beteiligten sich an den Rundenwettkämpfen<br />

und an den<br />

Wettbewerben auf Samtgemeindeebene.<br />

Beim Bezirksköniginnenschießen<br />

haben<br />

Monika Lammers in der<br />

Schützenklasse den fünften<br />

Rang und Elisabeth Jansen<br />

in der Altersklasse sowie Annegret<br />

Kossenjans in der Seniorinnenklasse<br />

jeweils ei-<br />

Mit hohen Auszeichnungen wurden Wilhelm Terhalle, Gertrud<br />

Kuchta, Annegret Kossenjans und Bernd Fesenberg von<br />

Kreispräsident Bernhard Tholen (von links) geehrt. Foto: Rave<br />

nen zweiten Platz erzielt. Bei<br />

den Kreismeisterschaften<br />

wurden vier Titel von Teilnehmern<br />

aus Börger errungen:<br />

Thea Kronabel und Clemens<br />

Tausch sicherten sich<br />

je einen Kreismeistertitel,<br />

Bernd Fesenberg sogar zwei.<br />

Die Vereinsmeisterschaften<br />

wurden laut Krömer in<br />

den Disziplinen KK-Auflage,<br />

KK-liegend, LG-Auflage und<br />

Luftpistole ausgetragen.<br />

Bei den Wahlen wurde die<br />

Schriftführerin Gertrud<br />

Kuchta in ihrem Amt bestätigt.<br />

Präsident Wilhelm Terhalle,<br />

der nach 30 Jahren<br />

nicht wieder antrat, fand in<br />

Wilfried Sievers einen jungen<br />

Nachfolger. Kurt Kuchta, Annegret<br />

Kossenjans und Maria<br />

Terhalle wurden als Schießwarte<br />

bestätigt.<br />

Kreispräsident Bernhard<br />

Tholen zeichnete den scheidenden<br />

Vorsitzenden mit der<br />

goldenen Verdienstnadel des<br />

Schützenbundes Osnabrück-<strong>Ems</strong>land-Grafschaft<br />

Bentheim aus. Oberst Frank<br />

Schmees würdigte seine Verdienste<br />

um den Verein.<br />

Für Annegret Kossenjans,<br />

die seit 20 Jahren als Schießwartin<br />

fungiert, und für Gertrud<br />

Kuchta, die seit 15 Jahren<br />

die Vereinsgeschäfte<br />

führt, hatte Tholen die silberne<br />

Verdienstnadel des KreisschützenverbandesAlthümmling<br />

mitgebracht.<br />

Bernd Fesenberg erhielt die<br />

Ehrennadel des Deutschen<br />

Schützenbundes, dem er seit<br />

50 Jahren angehört.<br />

Vereinsporträt<br />

Name: Schützenverein<br />

Börger<br />

Gegründet: 1906<br />

Mitglieder: 156<br />

Präsident: Wilfried Sievers<br />

(seit 2012)<br />

Termin: Schützenfest am<br />

22. und 23. Juli<br />

Kontakt: Tel. 0 59 53/<br />

13 33; E-Mail: trude.<br />

kuchta@ewetel.net<br />

„zur Schnecke“ erhalten. Der<br />

Hausname konnte auf den<br />

Bewohner übertragen werden,<br />

zunächst als Wohnstättenname<br />

wie bei „Hans zum<br />

Snecken“ (1418 in Freiburg).<br />

Diese Möglichkeit kommt<br />

aber nur in Städten infrage,<br />

wo es solche Häuser gab.<br />

Zweitens war Snecke, Snicke,<br />

Schnigge, Schnicke die<br />

Bezeichnung eines bestimmten,<br />

vor allem in der Nordsee<br />

gebräuchlichen Schiffstyps.<br />

Die Familiennamen Schnecke,<br />

Schneke, Schnicke usw.<br />

können im Nordwesten als<br />

indirekte Berufsnamen von<br />

der Schiffsbezeichnung ausgegangen<br />

sein, vergleichbar<br />

mit Namen wie Prahm, Kogge<br />

oder Buse.<br />

Im Internet finden Sie alle<br />

Familiennamen, die Dr. Winfried<br />

Breidbach schon im<br />

Auftrag unserer <strong>Zeitung</strong> untersucht<br />

hat: www.neue-oz.<br />

de/namen<br />

Namensvorschläge bitte an<br />

namensforscher@neue-oz.de<br />

Gutachten: www.ifn.name<br />

ehl PAPENBURG. Er hätte es<br />

einfacher haben können:<br />

Manfred H. Greve, Gründer<br />

und Namensgeber der Hamburger<br />

Theatergruppe, ausgewiesenerDürrenmatt-Spezialist,<br />

hat dessen sperrigen<br />

und intellektuell anspruchsvollen<br />

Roman „Justiz“ für die<br />

Bühne bearbeitet und im Papenburger<br />

Forum Alte Werft<br />

erfolgreich aufgeführt. Es<br />

geht darin um den Nachweis<br />

der Mangelhaftigkeit der Justiz<br />

und der Unmöglichkeit<br />

der Gerechtigkeit – ein zeitloses<br />

Thema.<br />

Schwer zu sagen, warum<br />

Greve sich diese gewaltige<br />

Fleißarbeit antat, wo doch<br />

zeitgemäßere Dürrenmatt’ -<br />

sche Themen auf der Straße<br />

liegen: Seit 2008 taumelt Europa<br />

durch eine Banken- und<br />

Schuldenkrise, deren Mechanismen<br />

Dürrenmatt in einer<br />

ebenso genialen wie bösartigen<br />

Oper („Frank der Fünfte<br />

– Komödie einer Privatbank“)<br />

modellhaft dargestellt<br />

hat. Aber vielleicht<br />

kann Greve nicht singen?<br />

Vielleicht ist es aber auch<br />

ein anderer Zug des Schweizers,<br />

der dem Theater-Protestanten<br />

Greve nicht ganz geheuer<br />

ist: Dürrenmatts genießerische<br />

Lust an erotischen<br />

Pikanterien, guten Zigarren,<br />

vorzüglichen Speisen<br />

und erlesenen Weinen; sein<br />

schwarzer Humor, sein dämonisches,<br />

schadenfrohes<br />

Spiel über Bande<br />

Manfred Greve inszeniert Dürrenmatts „Justiz“ in Papenburg<br />

Lachen über die schadhafte<br />

Welt und die imperfekten Geschöpfe,<br />

die sie bevölkern.<br />

Diese sinnliche Opulenz, die<br />

dem Roman „Justiz“ durchaus<br />

eigen ist, kommt in Greves<br />

Bühnen-Adaptation<br />

nicht vor. Er setzt stattdessen<br />

auf die moralische Quintessenz,<br />

sozusagen auf die von<br />

allen irdischen Schlacken gereinigte<br />

Idee des Stücks.<br />

Mord ohne Motiv<br />

Aber diese ist keineswegs<br />

rein, im Gegenteil: Es geht<br />

um einen Mord, den ein<br />

Schweizer Kantonsrat in aller<br />

Öffentlichkeit im besten<br />

Restaurant der Stadt ausführt:<br />

Er erschießt – augenscheinlich<br />

ohne jedes Motiv –<br />

einen ihm wohlbekannten<br />

Germanistikprofessor und<br />

wird verurteilt.<br />

Aus dem Gefängnis heraus<br />

beauftragt er einen jungen<br />

Rechtsanwalt, seinen Fall<br />

neu zu untersuchen – unter<br />

der völlig unwahrscheinlichen<br />

Annahme, dass er nicht<br />

der Mörder sei. Teils aus<br />

Geldgier, teils aus Renommisterei<br />

nimmt der junge<br />

Anwalt an – und verstrickt<br />

sich in eine Lage, der er geistig<br />

nicht gewachsen ist und<br />

die ihn ruinieren wird. Der<br />

Kantonsrat dagegen wird in<br />

einem Revisionsprozess aus<br />

Mangel an Beweisen freigesprochen.<br />

Verkehrte Welt.<br />

Selbst der Versuch des An-<br />

Verkaufen Sie Ihren Strom an uns.<br />

plus<br />

VON NACHHALTIGKEIT PROFITIEREN!<br />

EMS PLUS Energie e.G., Saturnring 2, 49811 Lingen<br />

19<br />

walts, den Kantonsrat zu erschießen<br />

und auf gewaltsame<br />

Weise die beschädigte<br />

„Gerechtigkeit“ wiederherzustellen,<br />

scheitert kläglich.<br />

Sein Pech, dass er nichts von<br />

Billard versteht: Denn der<br />

Kantonsrat spielt über die<br />

Bande und hat die Konsequenzen<br />

seiner Tat wie einen<br />

gelungenen Billardstoß vorausberechnet:<br />

Er erledigt mit<br />

einem Mord gleich vier seiner<br />

Feinde.<br />

Die durchweg älteren, renommierten<br />

Schauspieler<br />

überzeugten, ohne sich groß<br />

zu exponieren. Das gilt etwa<br />

für den eleganten Peter<br />

Rauch als abgeklärten Politiker,<br />

Menschenkenner und<br />

Billardspieler. Lediglich<br />

Manfred Greve selbst bot in<br />

einer zentralen Szene als<br />

Rechtsanwalt Stüssi-Leupin<br />

eine überragende darstellerische<br />

Leistung.<br />

Greves puristische Handschrift<br />

zeigte sich sowohl am<br />

kargen, schmucklosen Bühnenbild<br />

als auch in der straffen<br />

Spielweise, die fast ganz<br />

ohne äußere Handlung auskam.<br />

Der Verzicht auf gekonnt<br />

verdichtete Dialoge<br />

ließ den Eindruck eines hoch<br />

konzentrierten, spannenden<br />

Hörspiels entstehen. Die Zuschauer<br />

schlug das Stück so<br />

in seinen Bann und entließ<br />

sie im Bewusstsein, einen<br />

sehr gelungenen Theaterabend<br />

erlebt zu haben.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!