31.12.2014 Aufrufe

KoBo - Bonstetten

KoBo - Bonstetten

KoBo - Bonstetten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Landwirt schafft <strong>KoBo</strong><br />

gen Jahren gibt es eine neue Falle, die den<br />

stolzen Namen «TOP CAT» trägt. Hier<br />

sind zwei zylindrische Chromstahlrohre<br />

ineinandergeschoben. Beim äusseren<br />

Rohr ist unten ein Tunnel ausgeschnitten.<br />

Zieht man das innere Rohr hoch, spannt<br />

man zugleich eine Feder und macht so<br />

den Tunnel frei. Ein feiner Draht im Tunnel<br />

löst schliesslich das Zurückschnellen<br />

des inneren Rohres aus. Diese Falle löst<br />

ein grosses Problem der herkömmlichen<br />

Fallen. Sie tötet die Maus in Sekundenschnelle.<br />

Diese Falle findet deshalb immer<br />

mehr Verbreitung, obschon ihr Verkaufspreis<br />

bei 50 Franken pro Stück liegt.<br />

Nicht nur Schädlinge<br />

Um fair zu bleiben, müssen wir auch auf<br />

die Bedeutung der Feldmäuse für das<br />

Ökosystem hinweisen. Mit ihren weitverzweigten<br />

unterirdischen Gangsystemen<br />

bringen sie Luft in den Boden. Wenn sie<br />

beim Graben die überschüssige Erde nach<br />

oben stossen, gelangen so immer wieder<br />

Samen an die Oberfläche, die in der Erde<br />

geschlummert haben. Dies ist wichtig,<br />

denn so wird die Artenvielfalt in einer geschlossenen<br />

Rasendecke bereichert.<br />

Die häufigsten Arten von Feldmäusen<br />

Unter «Feldmäusen» sind verschiedene<br />

Martialisch, aber unumgänglich: die alte Falle (Bild Seite 18 unten), der Vergasungsapparat, (ganz oben)<br />

und das moderne Gerät «TOP-CAT» (unteres Bild). (Bilder: Jean Luc Halioua)<br />

Arten von Kleinsäugern zusammengefasst.<br />

Der Maulwurf hingegen ist kein<br />

Nager, sondern ein Insektenfresser. Sein<br />

Schaden beschränkt sich auf die aufgeworfenen<br />

Erdhaufen. Der Maulwurf<br />

stösst die Erde mit den Vorderfüssen über<br />

einen senkrechten Schacht an die Oberfläche.<br />

Erdhaufen mit einer Öffnung in<br />

der Mitte sind sein Werk.<br />

Eigentliche Mäuse und damit Nagetiere<br />

sind Scher-, Feld- und Erdmaus.<br />

Diesen drei Wühlmausarten gemein ist<br />

ihre hohe Fortpflanzungsrate. Während<br />

der Maulwurf mit seinen stark ausgebildeten<br />

Vorderbeinen gräbt, nutzen die<br />

Wühlmäuse ihre Zähne, um die Erde<br />

zu lockern. Der grösste Vertreter ist<br />

die Schermaus. Bei einer «normalen»<br />

Populationsdichte besiedeln 15 bis 30<br />

Tiere eine Hektare Wiesland. Bei den<br />

zyklischen Massenvermehrungen kann<br />

die Populationsdichte auf 400 bis 800,<br />

gelegentlich auf über 1000 Tiere pro<br />

Hektare ansteigen. Dann nimmt auch<br />

die Vegetationsdecke Schaden. Beim<br />

Graben scharrt die Schermaus die Erde<br />

rückwärtsgehend mit den Hinterfüssen<br />

über einen im spitzen Winkel an die<br />

Oberfläche kommenden Schacht nach<br />

aussen. Die von Schermäusen geschaffenen<br />

Erdhaufen haben somit einen am<br />

Rand des Haufens gelegenen Eingang.<br />

Kleiner, aber ebenfalls zu Massenvermehrungen<br />

neigend, ist die in Kolonien<br />

lebende Feldmaus. Ihr unterirdisches<br />

Gangsystem – sie produziert nicht so<br />

grosse Erdhaufen – wird an der Oberfläche<br />

durch ein Weg-System ergänzt.<br />

Unter einer Schneedecke können Nester<br />

und Gänge auch oberirdisch angelegt<br />

werden. Weibchen können bereits im<br />

Alter von 11 bis 13 Tagen fortpflanzungsfähig<br />

sein! Die Erdmaus bevorzugt<br />

eher feuchtere Wiesen und ist nur<br />

an Zahnmerkmalen sicher von der Feldmaus<br />

zu unterscheiden. Ähnlich wie die<br />

Feldmaus verbindet die Erdmaus ihre<br />

unterirdischen Gänge oberirdisch mit<br />

Pfaden. Die Nester werden oft in abgestorbener,<br />

verfilzter Vegetation oberirdisch<br />

angelegt. Weibchen werden mit<br />

ca. 40 Tagen fortpflanzungsfähig. Da<br />

die Fortpflanzungszeit von Februar bis<br />

November andauert, können mit den<br />

Jungen der Töchter der Töchter im gleichen<br />

Sommer bis zu vier Generationen<br />

festgestellt werden.<br />

<strong>KoBo</strong> 04/08 19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!