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7. Charakteristik einzelner Pilzarten - Die Reichsbewegung

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entdeckt, daß sie herkömmlichen Pferdemistkompost<br />

ebenfalls schnell besiedeln. Es ist günstig, wenn diesem<br />

zusätzlich noch etwas Holzreste beigemengt werden.<br />

<strong>Die</strong>se Methode eignet sich sowohl für die Zucht<br />

subtropischer Arten im Gewächshaus als auch für die<br />

Anzucht der im Herbst erscheinenden Pilze.<br />

Dabei wird zum Pferdemistkompost die nasse<br />

Kleintierstreu im Volumenverhältnis von etwa 4:1<br />

gegeben. Es wird z. B. in einer Holzkiste, die mit durchsichtiger<br />

Plastikfolie (kleine Löcher) ausgelegt ist,<br />

gearbeitet, indem zunächst der so vermischte Kompost<br />

etwa 6 cm als Boden locker aufgeschüttet und per<br />

Hand leicht angedrückt wird. Der durchwachsene<br />

Streuhaufen wird aus dem Beutel entfernt und mit<br />

einem Sägemesser einmal in der Mitte zerteilt. Wichtig<br />

ist, daß der Klumpen ansonsten erhalten bleibt und nicht<br />

zerkrümelt wird. Er wird wieder mit der Gabel überall<br />

leicht aufgerauht und dann jeweils mit der aufgeschnittenen<br />

Seite nach unten auf den Kompost<br />

gelegt. <strong>Die</strong> Kiste u.s.w. wird so gewählt, daß seitlich<br />

jeweils etwa 5-10 cm Kompost aufgefüllt werden kann,<br />

und auch ungefähr die gleiche Dicke an Kompost dann<br />

auf dem Klumpen darüber liegt. Bei diesen Mengen<br />

sind optimale Verhältnisse zwischen Impfstoff und<br />

Kompost geschaffen worden.<br />

Bei hoher Luftfeuchte (Gewächshaus oder Räume)<br />

und bei gelegentlichem Besprühen ohne Staunässe<br />

werden folgende Arten nach verschiedenen Kultivierungszeiten<br />

ohne Verwendung einer Deckschicht<br />

erhalten:<br />

Pilz Kulturzeit (Wochen)<br />

Psilocybe caerulescens<br />

Psilocybe weilii<br />

Psilocybe aztecorum<br />

Gymnopilus purpuratus<br />

6-7<br />

5-6<br />

7-8<br />

4-5<br />

<strong>Die</strong>se Zeiten resultierten aus der<br />

Kultivierungstemperatur von 16-24 Grad und könnten<br />

variieren, wenn z. B. beim Durchwachsen 25-28 Grad<br />

eingehalten würden und nach 4 Wochen auf 20 Grad<br />

abgesenkt wird. Hier bietet sich noch ein weites<br />

Experimentierfeld an.<br />

Bei den Pilzen der gemäßigten Klimazone wurde<br />

folgende Verfahrensweise angewendet:<br />

• Durchführung der Zwischenkultur auf Streu mit<br />

Beendigung Ende Juli.<br />

• Beimpfung des Kompost analog der anderen Arten<br />

und einmonatige Kultur bei Raumtemperatur und<br />

hoher Luftfeuchte.<br />

• Ausbringung der Kisten o. ä. Anfang September auf<br />

einen schattigen Gartenplatz, Vergrößerung der<br />

Löcher der Bodenfolie (etwa auf 1 cm) zur Verhinderung<br />

von Staunässe bei Niederschlägen.<br />

Feuchthalten erfolgt in Abhängigkeit von den<br />

Niederschlägen.<br />

• Fruktifikation von Ende September bis November in<br />

Abhängigkeit von der Pilzart.<br />

Mit diesem Verfahren wird bei P azurescens, P cyanescens<br />

(USA, Europa), P bohemica und P stuntzii ein<br />

massives Wachstum erreicht. <strong>Die</strong>se Kurzkultur ist einjährig,<br />

das verbleibende Myzel kann aber im Spätherbst<br />

wiederum zur Beimpfung neuer Mulchsäcke<br />

benutzt werden, im nächsten Jahr sind bei der „natürlichen<br />

Kultur" dann mit Sicherheit wieder Pilze zu ernten<br />

und die Kurzkultur kann in eine dauerhafte Gartenbereicherung<br />

umgewandelt werden.<br />

4. Variante: Weiterkultivierung auf Stroh<br />

Alle genannten <strong>Pilzarten</strong> können auch Stroh zersetzen<br />

und darauf fruktifizieren. Ein Speisepilz, der beson-<br />

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