7. Charakteristik einzelner Pilzarten - Die Reichsbewegung
7. Charakteristik einzelner Pilzarten - Die Reichsbewegung
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Blöcke für 24 Stunden in kaltes Wasser, wobei man sie<br />
sogar beschweren sollte, damit sie an allen Seiten Wasser<br />
aufsaugen können. Kurze Zeit nach dieser Behandlung<br />
wird sich die nächste Erntewelle zeigen. Insgesamt<br />
kann dieser Zyklus ca. 4 mal durchlaufen werden.<br />
Phollota nameko - Nameko,<br />
Reisstrohschüppling<br />
Aussehen: Ein in Japan mit Recht sehr populärer, viel<br />
gezüchteter, außerhalb Japans leider so gut wie unbekannter<br />
Pilz. Der Hut ist 3-8 cm breit, erst halbkugelig,<br />
später fast flach von braun-oranger Farbe. Der rohe<br />
Pilz ist von einer dicken Schleimschicht bedeckt, die<br />
beim Kochen vollständig verschwindet. <strong>Die</strong> weißlichgelben<br />
Lamellen werden im Alter bräunlich. Der junge<br />
Pilz weist zwischen Stiel und Hut einen Schleier auf.<br />
Der Stiel ist an der Basis verbreitert.<br />
Substrat: Holz und Sägemehl-Hackschnitzel-Substrate.<br />
Keine Abdeckschicht erforderlich. <strong>Die</strong>ser Pilz<br />
braucht besonders hohe Luftfeuchtigkeit während der<br />
Keimungsphase. Im Falle von Substratblöcken kann<br />
man dies sowohl durch häufiges besprühen mit einem<br />
Zerstäuber erreichen, als auch damit, die Plastiktüte<br />
nur oben zu öffnen, auf keinen Fall aber vollständig zu<br />
entfernen. Häufig tritt vor der Fruchtung ein elastischer<br />
Schleim auf; dies scheint eine Feuchtigkeitsreserve<br />
des Mycels zu sein und sollte nicht mit einer<br />
Kontamination verwechselt werden.<br />
Temperaturen: 10 bis 15 Grad Celsius zur Keimung<br />
von Fruchtkörpern. 13-18 Grad beim Wachstum der<br />
Pilze.<br />
Anmerkungen: Meinen ersten Substratblock mit<br />
Nameko legte ich zum Fruchten in einen alten Gewölbekeller<br />
mit hoher natürlicher Luftfeuchtigkeit und<br />
einer konstanten Temperatur von 12 Grad. Nachdem<br />
sich zwei Wochen lang nichts tat, vergaß ich die Kultur<br />
zeitweilig. Etwa drei Wochen später kam ich zufällig<br />
wieder in diesen Teil des Kellers und fand die Pilze voll<br />
entwickelt, fast schon überständig vor. Eine eiligst<br />
anberaumte Pilzmahlzeit bescherte mir einen der<br />
geschmacklich (leicht nußartig, angenehm festes<br />
Fleisch) besten Pilze, die ich kenne. Für mich steht der<br />
Nameko qualitativ auf der gleichen Stufe wie Steinpilze<br />
und Morcheln.<br />
Nameko-Substratblock, Buchenholzsägemehl-HackstückMischung<br />
mit Zusatz von 50 % Rindenhumus. <strong>Die</strong> Pilze waren ein wenig<br />
überständig, schmeckten aber trotzdem noch köstlich.<br />
Pleurotus ostreatus - Austernpilz<br />
Aussehen: Muschelförmige, blaugraue, völlig graue<br />
oder bräunliche Hüte, die mit einem kurzen Stiel seitlich<br />
an den Baumstämmen angewachsen sind. <strong>Die</strong><br />
Pilze wachsen in dichten Gruppen. <strong>Die</strong> Hüte werden 5<br />
bis 15 Zemtimeter breit. <strong>Die</strong> Lamellen und Stiele sind<br />
weißlich. Roh weisen die Pilze keinen besonderen<br />
Geruch oder Geschmack auf. <strong>Die</strong> Fruchtkörper wild<br />
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