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7. Charakteristik einzelner Pilzarten - Die Reichsbewegung

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die Hände. Petrischalen und Sporenabdruck befinden<br />

sich griffbereit in der Impfkiste. Als nächstes entzündet<br />

man seine Alkohol- oder Gasflamme (außerhalb der<br />

Impfkiste!) und nimmt die Präpariernadel zur Hand.<br />

<strong>Die</strong> Präpariernadel sterilisiert man, indem man sie bis<br />

zur Rotglut in der Flamme erhitzt. Man geht mit der<br />

Nadel nun in die Impfleiste und öffnet eine Petrischale<br />

gerade so weit, daß die Nadel von der Seite her hineingeschoben<br />

werden kann.Je kleiner der Spalt, den man<br />

dabei öffnet und je schneller man dabei vorgeht, desto<br />

geringer die Gefahr einer Verkeimung!<br />

Mit der noch heißen Nadel sticht man in den Agar.<br />

So wird die Nadel nicht nur abgekühlt, sondern sie<br />

überzieht sich auch mit einem klebrigen Film, der bei<br />

der Aufnahme der Sporen hilft. Mit der Spitze der<br />

Nadel tupft man nun auf den Sporenabdruck, so daß<br />

man dabei einige Sporen aufnimmt. Sind die Sporen<br />

auch nur halbwegs frisch, so wird dies keine Probleme<br />

bereiten. Ist der Sporenabdruck schon viele Monate<br />

oder gar Jahre alt und sehr stark ausgetrocknet, so kleben<br />

die Sporen oft recht fest auf ihrer Unterlage.<br />

Hier bleibt dann nichts anderes übrig, als vorsichtig<br />

ein paar Sporen abzukratzen. Wie auch bei der<br />

Aufnahme der Sporen bemüht man sich jedoch dabei,<br />

nicht kreuz und quer über die gesamte Oberfläche des<br />

Sporenabdrucks zu kratzen, sondern nur von einem<br />

kleinen, eng begrenzten Bereich Sporen aufzunehmen.<br />

<strong>Die</strong>s hat den folgenden Grund: Sporenabdrücke werden<br />

von frischen Pilzhüten abgenommen. Jede<br />

Desinfektion verbietet sich dabei von selbst, da sie auch<br />

den Sporen schaden würde. <strong>Die</strong> Folge:<br />

Sporenabdrücke können niemals ganz steril sein. Ein<br />

paar Kontaminanten sind immer dabei. Ist der<br />

Sporenabdruck jedoch fachmännisch hergestellt<br />

worden, dann ist die Wahrscheinlichkeit, einen der<br />

wenigen Kontaminanten mit aufzunehmen, nicht allzu<br />

groß. Kratzt man nun völlig unnöti<br />

30<br />

28<br />

gerweise die Sporen einer großen Fläche zusammen, so<br />

erhöht man die Chance, daß man auf diese Weise<br />

auch die Kontaminanten mit aufnimmt.<br />

Eine gerade sichtbare Menge Sporen, die der Spitze<br />

anhaften, sind mehr als genug für die Beimpfung einer<br />

Petrischale. Da Sporen so klein sind (ca. 6 my im<br />

Schnitt, selten größer als 20 my; ein my = 1/1000 Millimeter)<br />

entspricht eine gerade noch sichtbare Menge<br />

bereits Tausenden von Sporen. Auch deswegen gibt es<br />

keinen Grund zu versuchen, eine größere Menge Sporen<br />

zusammenzukratzen.<br />

Mit der sporenbehafteten Spitze der Nadel tupfen wir<br />

jetzt in der Mitte einer frischen Petrischale an drei<br />

verschiedenen Stellen auf den Agar. Auch hier achten<br />

wir darauf, den Deckel nur soweit und so lange zu öffnen,<br />

wie dies unbedingt notwendig ist.<br />

Anschließend wird die Petrischale am besten mit einem<br />

Streifen Frischhaltefolie oder mit Elektro-Isolierband<br />

verschlossen. Normales Klebeband, wie etwa<br />

Tesafilm ist hierfür nicht geeignet, da es zu steif ist und<br />

es sich der Rundung der Petrischale nicht anpaßt. <strong>Die</strong><br />

schmale Rolle Frischhaltefolie erhalten wir, indem wir<br />

von einer ganz normalen Rolle Haushaltsfolie ein Stück<br />

abschneiden. Ändert sich die Raumtemperatur, z.B. mit<br />

dem Tag/Nacht-Rhythmus, dann dehnt sich die Luft in<br />

der Petrischale aus und zieht sich abwechselnd wieder<br />

zusammen. Dabei gelangen auch Kontaminanten von<br />

außen in die Petrischale. <strong>Die</strong>s geschieht auch als Folge<br />

von Änderungen des atmosphärischen Luftdrucks. <strong>Die</strong><br />

Frischhaltefolie erlaubt den Druckaustausch, stellt aber<br />

für die meisten Kontaminanten ein Hindernis dar.<br />

Sporenkeimung<br />

Bis zu einem Jahr alte Sporen keimen in der Regel nach<br />

etwa vier bis acht Tagen aus. Sehr viel ältere Sporen

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