7. Charakteristik einzelner Pilzarten - Die Reichsbewegung
7. Charakteristik einzelner Pilzarten - Die Reichsbewegung
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scens und wachsen verhaltener. Für die Kultur sind<br />
nur Stämme der Mulchvarität verwendbar. Allerdings<br />
ist es nach meiner Beobachtung der Pilz, welcher von<br />
allen hier kultivierten am dichtesten wächst.<br />
Von oben sieht man dann vor lauter Pilzhüten meist<br />
überhaupt keinen Mulch mehr.<br />
Auch diese Art kann Pappe vollständig durchwachsen,<br />
allerdings nicht so dicht und schnell wie Psilocybe<br />
azurescens oder Psilocybe cyanescens.<br />
Psilocybe stuntzii auf Mulch.<br />
<strong>7.</strong>5 Psilocybe baeocystis<br />
<strong>Die</strong> ersten Pilze wurden 1945 in Eugene (Oregon, USA)<br />
gefunden.<br />
Nicht alle Myzelstämme können unter Zuchtbedingungen<br />
fruktifizieren, auch nicht von der einzig verwendbaren<br />
Mulchvarität.<br />
Aus unerklärlichen Gründen bleibt auch bei Stämmen,<br />
die schon fruktifiziert haben, die Pilzbildung<br />
unter scheinbar identischen Bedingungen manchmal<br />
völlig aus. Das weiße Myzel hat ähnliche Merkmale wie<br />
das von Psilocybe stuntzii, auch das Wachstum auf<br />
Pappe ist identisch.<br />
Wenn der Pilz fruktifiziert, bildet er charakteristische<br />
Cluster von 6 bis 50 Pilzen.<br />
Zukünftige Kulturversuche würden sicher das Verständnis<br />
der Wachstumsbedingungen dieser interessanten<br />
Pilzart weiter vertiefen.<br />
<strong>7.</strong>6 Psilocybe mexicana<br />
<strong>Die</strong>se Art ist vielleicht der wichtigste Pilz, der früher in<br />
Mexiko rituell gebraucht wurde („Teonanacatl"),<br />
und ist vom Aussehen und Vorkommen auf feuchten,<br />
gedüngten Grasflächen ein naher Verwandter der einheimischen<br />
Psilocybe semilanceata.<br />
Auch die Blaufärbung ist wie bei dieser nur diskret<br />
und tritt erst nach mehreren Minuten auf.<br />
Das zuerst weiße, feine Myzel kann später lebhafte<br />
Farbenspiele auf Agar zeigen: <strong>Die</strong> dann bräunlichen<br />
Myzelien zeigen später manchmal bläuliche Abschnitte<br />
und bilden oft gelbbraune Sklerotien aus. So muß<br />
man aufpassen, daß man diese Veränderungen der<br />
Morphologie nicht mit plötzlich sich entwickelnden<br />
Schimmelkontaminationen verwechselt. Neben der<br />
allgemeinen Kulturmethode (siehe Kapitel 6) fruktifiziert<br />
der Pilz auch nach 4 bis 8 Wochen auf ver-<br />
schiedenenKompostarten wie auch auf gewöhnlichemPferdemistkompost<br />
unter Anwendung<br />
von Standarddeckschichten<br />
wie Blumenerde<br />
oder Torf/Kalk.<br />
Sklerotium der<br />
Psilocybe mexicana.<br />
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