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7. Charakteristik einzelner Pilzarten - Die Reichsbewegung

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Sporenspritzen:<br />

Herstellung von Getreidebrut<br />

ohne vorherige Agarkultur<br />

Es gibt eine neuere Methode, Getreidebrut bei sehr<br />

geringem Kontaminationsrisiko herzustellen, ohne<br />

daß dazu eine vorherige Mycelkultur auf Agar notwendig<br />

wäre.<br />

Zumindest einige <strong>Pilzarten</strong> werden auch in Form<br />

sogenannter „Sporenspritzen" angeboten (Anbieter<br />

solcher Spritzen findet man z.B. im Anzeigenteil der<br />

Hanfpresse). Mit den Suchbegriffen „spore syringes"<br />

lassen sich im Internet weitere Anbieter (meist aus<br />

Holland) finden. Auf die Angabe von Adressen wird hier<br />

verzichtet, da dieser Markt häufigen Veränderungen<br />

unterliegt. Leider werden zur Zeit anscheinend noch<br />

keine Speise- und Medizinalpilze in dieser Form<br />

angeboten. Hoffentlich nimmt jemand diese Veröffentlichung<br />

zum Anlaß, sein Angebot entsprechend zu<br />

erweitern.<br />

Bei den Sporenspritzen handelt es sich um nichts<br />

anderes als um Pilzsporen, die in sterilisiertem Wasser<br />

unter sterilen Bedingungen in Injektionsspritzen<br />

gefüllt wurden. Hat man den Roggen sterilisiert, wie<br />

weiter oben beschrieben, dann kann man mit einer<br />

solchen Sporenspritze anschließend durch die Alufolie<br />

hindurch stechen und etwa 0,5 bis 1 ml der Suspension<br />

in das Glas einspritzen. Das entstandene sehr<br />

kleine Loch wird anschließend sofort mit Tesafilm verklebt.<br />

Der große Vorteil dieser Methode: da das Einmachglas<br />

hierzu nicht geöffnet werden muß und das<br />

Loch sehr klein ist, ist eine Kontamination so gut<br />

wie ausgeschlossen, wenn die Sporensuspension<br />

wirklich steril war. Das weitere Vorgehen<br />

unterscheidet sich nicht von den bereits beschriebenen<br />

Verfahren. Ein so hergestelltes Roggenglas läßt sich<br />

genauso verwenden,<br />

wie jedes andere auch. <strong>Die</strong> Nachteile dieser Methode:<br />

Man macht sich vom Lieferanten für Sporenspritzen<br />

abhängig und muß diese natürlich immer wieder<br />

bezahlen. Eine Selbstherstellung von Sporenlösungen<br />

kommt so gut wie nicht in Frage, da dies im Heimlabor<br />

nur selten steril genug gelingen wird. Bei Sporenspritzen<br />

gibt es den Alles-oder-Nichts-Effekt: war<br />

die Spritze steril, dann werden alle damit beimpften<br />

Roggengläser steril sein. Enthielten sie auch nur die<br />

kleinste Kontamination, dann wird sich diese mit<br />

großer Wahrscheinlichkeit in allen beimpften Gläsern<br />

ausbreiten. <strong>Die</strong> im Handel angebotenen Spritzen<br />

waren bisher von guter Qualität.<br />

Wer die Agar-Technik gut beherrscht, aber noch<br />

Probleme damit hat, Roggen-Gläser kontaminationsfrei<br />

zu beimpfen, kann die folgende Abwandlung der<br />

Sporenspritzen-Technik versuchen: man sterilisiert in<br />

einem kleinen Schraubglas ein wenig Wasser (Glas<br />

dabei nicht ganz zuschrauben, sonst springt es). Das<br />

Wasser zieht man auf eine sterile Einmalspritze (am<br />

besten 20 ml) auf. Wichtig ist es, hierfür eine Nadel der<br />

Größe 1 - dicke Nadel, gewöhnlich für intravenöse<br />

Injektionen benutzt - zu verwenden. Man öffnet eine<br />

Petrischale so weit, daß man gerade mit der Nadel das<br />

Mycel auf dem Agar erreicht. Nun spritzt man einige<br />

Tropen steriles Wasser auf den Agar und rührt mit der<br />

Nadelspitze kräftig im Agar herum. <strong>Die</strong> entstandene<br />

Mischung aus Pilzfäden, Agarbrei und sterilem Wasser<br />

zieht man auf die Spritze auf. Das geht nicht immer<br />

problemlos, die Kanüle verstopft häufig, man muß sie<br />

erst wieder freispritzen, aber schließlich wird es doch<br />

gelingen, einige Pilzfäden in die Spritze zu bekommen.<br />

<strong>Die</strong>se verschüttelt man so gut wie möglich in der<br />

Spritze. Anschließend kann man mit dieser Suspension<br />

eine größere Zahl von Roggengläsern so wie mit<br />

einer Sporenspritze beimpfen.

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