Wendezeit 1/15 - Herr der Ringe
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Esoterik<br />
das zu glauben, was sie sehen. Wenn sie<br />
einsehen würden, dass nur <strong>der</strong>jenige als<br />
wahrer Realist gelten kann, <strong>der</strong> auch den<br />
sinnlich nicht wahrnehmbaren Teil <strong>der</strong><br />
Schöpfung mit in sein Weltbild einbezieht,<br />
würde ihnen ein «Licht» aufge hen.<br />
Die Seele definieren zu wollen ist schwierig.<br />
Wenn wir bei <strong>der</strong> vereinfachenden<br />
Dreiteilung bleiben wollen, so ist unsere<br />
Seele vor allem als Bindeglied zu betrachten<br />
zwischen Geist und Körper. Dem<br />
recht aufschlussreichen «Buch Emanuel» 5<br />
zufolge ist die Seele als Bindeglied zu<br />
verstehen, das es ermöglicht, dass <strong>der</strong><br />
Geist sich mit <strong>der</strong> Materie zu einer Einheit,<br />
Mensch genannt, verbindet. «Ohne<br />
ein solches Bin deglied wäre die vollkommene<br />
Vereinigung von Geist und Materie<br />
ausgeschlossen.»<br />
Unsere Seele dürfen wir ferner kennzeichnen<br />
als Summe <strong>der</strong> feinstofflichen Körper<br />
und Prinzipien, die wir in uns tragen und<br />
die Wesensbestandteile von uns sind. Dass<br />
<strong>der</strong> Seele darüber hinaus organisierende<br />
Fähigkeiten zukommen, wuss ten schon<br />
griechische Denker. Prof. Harold Burr<br />
stellte 1935 fest, dass alle lebende Materie,<br />
von <strong>der</strong> Keimzelle angefangen bis zum<br />
ganzen Menschen, von elektrodynamischen<br />
Fel<strong>der</strong>n umgeben ist und durch sie kontrolliert<br />
wird. Diese Energie hülle ist eine<br />
Art elektronische Gussform. Während sich<br />
<strong>der</strong> Körper erneuert, sorgt dieses Kraftfeld<br />
dafür, dass die neuen Gewebe die<br />
geeignete Form annehmen. Unser Ich<br />
(Geist) kann das Kraftfeld um den Körper<br />
beeinflussen. 6 Damit fand sich bestätigt,<br />
was schon die Stoiker, die Epikureer, Homer,<br />
Origenes und viele an<strong>der</strong>e als richtig<br />
empfanden, nämlich dass die Seele<br />
das organisieren de Prinzip in jedem Lebewesen<br />
darstellt und von halb- bzw. feinmaterieller<br />
Beschaffenheit ist. Wissenschaftlich<br />
formu liert, wäre die Seele «ein<br />
persön licher Kom plex psychischer Energie<br />
mit selbsttätigem Informationsverarbeitungssystem».<br />
So gewunden musste<br />
man sich auch im Ostblock ausdrücken,<br />
wenn man die See le, die es laut offizieller<br />
Lehre nicht gibt, umschreiben wollte:<br />
Sie ist ein «individu eller energetischer Informationskomplex».<br />
Der russische Forscher Alexan<strong>der</strong> Aksakow<br />
fasste die Seele nicht als blosse<br />
Funk tion des physischen Organismus<br />
auf, son <strong>der</strong>n als selbständig vom Körper<br />
unterschiedene, über die Peripherie<br />
desselben hinauswirkende Substanz,<br />
die nicht Pro dukt, son<strong>der</strong>n Produzent<br />
des Körpers ist und <strong>der</strong> demzufolge Präexistenz<br />
und Post existenz zugesprochen<br />
werden muss. Carl du Prel sagte: «Die<br />
Seele ist nicht identisch mit unserem<br />
Bewusstsein, son<strong>der</strong>n liegt ausserhalb<br />
desselben; sie ist auch nicht bloss ein<br />
psychisches Element, son <strong>der</strong>n ein<br />
Kraftzen trum, welches sowohl denkt als<br />
auch organisiert.» 7 In einer Stel lungnahme<br />
«von drüben» heisst es: «Wir<br />
verstehen unter Seele die Gesamtheit<br />
<strong>der</strong> bewegenden Kräfte; unter Geist die<br />
Intelligenz. Dieser tritt im Schlaf, wie in<br />
je dem bewusstlosen Zustande, aus dem<br />
Kör per heraus, während die Seele die<br />
Weiter führung <strong>der</strong> Körperfunktionen<br />
besorgt.» 8<br />
1 Surya bemerkt hierzu, man könne diese<br />
sieben Prinzipien auch als sieben Ok taven<br />
eines Musikinstruments<br />
denken:<br />
Die ewige Melodie<br />
des unsterblichen<br />
Lebens klingt<br />
in den höheren Oktaven<br />
ungehin <strong>der</strong>t<br />
weiter, wenn auch<br />
die unteren vier<br />
Oktaven zeitweise<br />
wegfal len. Dieses<br />
Gleichnis mit den<br />
Okta ven ist auch<br />
des halb passend,<br />
weil jede Ebene<br />
des Universums –<br />
den Geheimlehren<br />
zufolge – wie<strong>der</strong><br />
aus sieben Unterabtei<br />
lungen besteht.<br />
Jedem Prinzip<br />
im Menschen<br />
(Mikrokosmos) entspricht<br />
ein gleiches<br />
im Ma krokosmos.<br />
Mithin hat auch <strong>der</strong><br />
Kosmos sieben<br />
Ebe nen. (Surya,<br />
«Der Mensch im<br />
Spiegel <strong>der</strong> Schulweisheit<br />
und im Lichte <strong>der</strong> Geheimwissenschaft»,<br />
Lorch 1935, S. 75.)<br />
2 IMAGO MUND!, Band 6, «Paranormale<br />
Heilung», Innsbruck 1977, S. 313.<br />
3 Zitiert nach <strong>der</strong> «Zeitschrift für Spiritismus»,<br />
Jg. 1900, 8.<br />
4 Arthur Schult, «Vom übersinnlichen Wesen<br />
des Menschen», Bietigheim 1966, S. 70.<br />
5 Bernhard Forsboom, «Das Buch Emanuel»,<br />
München o.Jg., S. 110.<br />
6 Ostran<strong>der</strong>/Schroe<strong>der</strong>, «PSI», München<br />
1971, S. 78.<br />
7 Carl du Prel, «Der Spiritismus», Reclam-<br />
Universal-Bibliothek Nr. 3116, S. 36.<br />
8 Robert Friese, «Stimmen aus dem Reich<br />
<strong>der</strong> Geister», Leipzig, 2. Aufl. 1880, S. 26.<br />
Nächste Folge:Schöpfungsgedanke und<br />
Seelenherkunft<br />
u<br />
Rudolf Passian<br />
LICHT UND SCHATTEN<br />
DER ESOTERIK<br />
Einer <strong>der</strong> namhaftesten deutschen<br />
Parapsychologen beleuchtet auf <strong>der</strong><br />
Basis einer zeitlos gültigen Ehtik die<br />
Grau- und Dunkelzone esoterischer<br />
Lehren und Praktiken. Nach langjährigen<br />
intensiven Studien entstand somit<br />
ein zuverlässiger Wegweiser im Labyrinth<br />
von Esoterik und New Age.<br />
Der Autor eröffnet uns den Blick für<br />
den gigantischen Kampf zwischen<br />
Licht und Finsternis auf allen Lebensgebieten<br />
und um jede Menschenseele.<br />
Bewußt o<strong>der</strong> unbewußt stellen wir jetzt die Weichen sowohl<br />
für unsere persönliche als auch für allgemeine Zukunft. Wohl<br />
jenen, die sich geborgen wissen in einer höheren Liebe! Das ist<br />
nach R. Passian die beste „Esoterik“.<br />
412 Seiten, kart. 17,00 Euro, 30,20 SFr ISBN 978-3-87667-250-2<br />
REICHL VERLAG • DER LEUCHTER<br />
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