02.01.2015 Aufrufe

Entwicklungspsychologie Teil II von der Corinna - Seelensammler

Entwicklungspsychologie Teil II von der Corinna - Seelensammler

Entwicklungspsychologie Teil II von der Corinna - Seelensammler

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

EVOLUTIONSPSYCHOLOGIE<br />

Aus evolutionärer Perspektive nimmt David Geary (1999) an, dass spielerische Kämpfen<br />

<strong>von</strong> Jungen stelle eine herausgebildete Neigung dar, Fähigkeiten, die mit<br />

Konkurrenzsituationen Mann gegen Mann im Verlauf <strong>der</strong> menschlichen Evolution<br />

assoziiert war, zu üben. Im Gegensatz ist Spiel „Eltern sein und Kin<strong>der</strong> versorgen“ in<br />

allen Kulturen bei Mädchen häufiger als bei Jungen. Dies ist aus evolutionärer Sicht auch<br />

sinnvoller. Tatsache, dass Eltern-versorgen-Kin<strong>der</strong>-Spiel auch bei jungen weiblichen<br />

Primaten beobachtet wurde und dies zu erhöhte Überlebensraten ihres Nachwuchs<br />

führte, ließ Geary den Schluss ziehen, dass diese Form des Spiels eine Tendenz ist,<br />

diejenigen Tätigkeiten herauszufinden, welch die späteren Fähigkeiten bei <strong>der</strong> elterlichen<br />

Fürsorge verbessern.<br />

Theorie <strong>der</strong> elterlichen Investition behauptet, dass nach Eintreten <strong>der</strong> Pubertät<br />

Geschlechtsunterschiede in Art und Weise entstehen, wie Männer und Frauen die<br />

Aufgabe angehen, einen Partner zu finden. Der Frau dient das Interesse am besten,<br />

wählerisch zu sein und auf einen Partner Wert zu legen, <strong>der</strong> kulturellen Erfolg erzielt hat<br />

und somit wertvolle Ressourcen bereitstellen kann.<br />

Männern dient am Besten, wenn sie kurzfristige Beziehungen mit mehreren Partnerinnen<br />

einlassen, die jung und fruchtbar genug sind, um gesunde Kin<strong>der</strong> zu produzieren.<br />

Männer orientieren sich mehr an Jugend und körperlicher Attraktivität (= Zeichen <strong>von</strong><br />

Fruchtbarkeit).<br />

Strategien <strong>der</strong> Partnerwahl könnten eine Folge <strong>der</strong> kulturellen Machtverteilung und<br />

weniger <strong>der</strong> evolutionsbedingten Prädispositionen <strong>der</strong> Geschlechter sein.<br />

MACCOBYS ANSATZ DER GESCHLECHTERTRENNUNG<br />

Sie hat nachgewiesen, dass sich Elemente allgemeiner theoretischer Positionen<br />

erfolgreich integrieren lassen. Theorieansätze des sozialen Lernens, <strong>der</strong> sozialen<br />

Kognition <strong>der</strong> Evolutionspsychologie spielen alle Rolle in Maccobys Ansatz. Ihre Theorie<br />

beruht auf einer Reihe <strong>von</strong> Forschungsergebnissen, die belegen, wie selbstverständlich<br />

die Geschlechtertrennung für Grundschulkin<strong>der</strong> ist.<br />

Geschlechtertrennung lässt sich schon in Tagesstätten o<strong>der</strong> Spielgruppen für Kleinkin<strong>der</strong><br />

beobachten. Mädchen zeigen eher Präferenz gleichgeschlechtliche Spielpartner zu<br />

bevorzugen. Diese Tendenz wird immer stärker, bis sie in Grundschule sehr ausgeprägt<br />

ist. Geschlechtertrennung erreicht Höhepunkt mit etwa 8 bis 11 Jahren, verringert sich<br />

dann wie<strong>der</strong>. Whiting und Edwards (1988) beobachten Präferenz für Gleichgeschlechtliche<br />

in mehreren kleinen Gesellschaften auf <strong>der</strong> ganzen Welt.<br />

Interventionsprogramme, die geschlechtsübergreifende Spiel för<strong>der</strong>n sollten, waren nicht<br />

spürbar wirksam und hatten auch keine längerfristigen Effekte.<br />

Maccoby nimmt an, dass Wahl gleichgeschlechtlicher Altersgenossen besser mit eigenen<br />

Spielvorlieben übereinstimmt. Einige Faktoren für selbst herbeigeführte Trennung <strong>der</strong><br />

Geschlechter können evolutionären Ursprungs sein, dazu gehört die männliche<br />

Eigenschaft, Dominanzhierarchien anzustreben. Ähnliche Unterschiede in Spielstilen und<br />

Tendenz zur Geschlechtertrennung wurden auch bei Primaten gefunden. Auch<br />

physiologische Faktoren scheinen Beitrag zu leisten, hierzu gehört Tatsache, dass<br />

männliche Feten normalerweise Androgene (männliche Hormone) ausgesetzt sind. Auch<br />

kognitive Faktoren spielen eine Rolle, es besteht ein offensichtlicher Zusammenhang<br />

zwischen <strong>der</strong> Geschlechtertrennung und dem wissen über das eigene Geschlecht, sowie<br />

über das Geschlecht an<strong>der</strong>er. Auch Sozialisationsdruck trägt zur Geschlechtertrennung,<br />

dieser Druck stammt aber vorwiegend <strong>von</strong> Altersgenossen. Beitrag <strong>der</strong> Erwachsenen<br />

ergibt sich aus den Interaktionsstilen.<br />

14

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!