Entwicklungspsychologie Teil II von der Corinna - Seelensammler
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Zurückweisung durch Peers kann auch mit nach innen gerichteten – internalisierten –<br />
Symptomen einhergehen wie Einsamkeit, Depression, Rückzugsverhalten und<br />
zwanghaftem Verhalten. Auch die internalisierten Symptome nehmen mit <strong>der</strong> Zeit zu.<br />
Risiko für internalisierte Probleme besteht in westlichen Kulturen auch bei Kin<strong>der</strong>n, die<br />
sehr zurückgezogen sind, ohne ihren Peers gegenüber aggressiv zu sein. Es geht ein<br />
stabiles Muster aus sozialem Rückzug, kommunikativer Passivität, sozialer Ängstlichkeit<br />
und Argwohn gegenüber bekannten Menschen, mit Symptomen wie Depression,<br />
geringem Selbstwert und Einsamkeit in <strong>der</strong> Kindheit sowie später. In einer Langzeitstudie<br />
amerikanischer Kin<strong>der</strong> zeigte, dass Jungen, die <strong>von</strong> ihren Lehrern als reserviert und<br />
ungesellig eingeschätzt wurden, mit geringerer Wahrscheinlichkeit heiraten und Kin<strong>der</strong><br />
bekamen als an<strong>der</strong>e. Begannen berufliche Karrieren häufig auch später, hatten weniger<br />
Erfolg und waren seltener fest angestellt. Im Gegensatz dazu pflegten die reservierten<br />
Mädchen häufiger als ihre weniger zurückhaltenden Peers einen konventionellen<br />
Lebensstil <strong>von</strong> Heirat und Elternschaft. Ein reservierter Interaktionsstil, <strong>der</strong> als Kind<br />
gezeigt wurde, geht für Männer mit negativeren Folgen einher als für Frauen.<br />
Schikanierte Kin<strong>der</strong> sind beson<strong>der</strong>s gefährdet an internalisierten Problemen zu leiden.<br />
Sie sind Ziel <strong>von</strong> Aggressionen und Erniedrigungen ihrer Peers. Sie können sowohl<br />
aggressiv als auch verschlossen und ängstlich sein. Sie scheinen zuerst abgelehnt, dann<br />
schikaniert zu werden und nicht umgekehrt. Diese Diskriminierung erhöht bei<br />
betroffenen Kin<strong>der</strong>n Aggressivität, Rückzug, Depression und Einsamkeit, dies führt zu<br />
Problemen in <strong>der</strong> Schule.<br />
Weg ins Risiko<br />
Kin<strong>der</strong>, die <strong>von</strong> Peers abgelehnt werden, tragen erhöhtes Risiko für Schulprobleme und<br />
psychische Anpassungsschwierigkeiten. Peer-Status und die Qualität des<br />
Sozialverhaltens <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> wirken sich zum <strong>Teil</strong> unabhängig <strong>von</strong>einan<strong>der</strong> auf die<br />
anschließende Anpassung aus. Das unangepasste Verhalten <strong>von</strong> Kin<strong>der</strong>n und ihr Peer-<br />
Status spielen beide eine kausale Rolle für ihre zukünftige psychische und soziale<br />
Einstellung – je<strong>der</strong> Faktor für sich und beide zusammen.<br />
Sobald Kin<strong>der</strong> <strong>von</strong> Peers erst einmal abgelehnt werden, können ihnen Gelegenheiten für<br />
positive Peer-Interaktionen und für das Erlernen sozialer Fähigkeiten verbaut sein.<br />
Abgeschnitten <strong>von</strong> Peers, mit denen ein Umgang wünschenswert wäre, können sie sich<br />
gezwungen sehen, sich mit an<strong>der</strong>en abgelehnten Kin<strong>der</strong>n zusammentun, so dass sich die<br />
abgelehnten Kin<strong>der</strong> gegenseitig abweichende Normen und Verhaltensweisen beibringen<br />
und sich darin wechselseitig verstärken.<br />
ROLLE DER ELTERN BEI PEER-BEZIEHUNGEN DER KINDER<br />
Es dürft <strong>der</strong> Fall sein, dass laufenden Beziehungen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> mit ihren Eltern ihre<br />
Beziehungen mit Altersgenossen beeinflussen können.<br />
ZUSAMMENHÄNGE ZW. BINDUNG U. SOZIALER KOMPETENZ<br />
Bindungstheorie behauptet, dass es <strong>von</strong> <strong>der</strong> sicheren o<strong>der</strong> unsicheren frühen Bindung<br />
eines Kindes an die Eltern abhängt, wie seine zukünftige soziale Kompetenz und die<br />
Qualität seiner Beziehungen mit an<strong>der</strong>en sein wird.<br />
Sicher gebundene Kin<strong>der</strong> entwickeln positive soziale Erwartungen. Sie sind leicht bereit,<br />
mit an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>n zu interagieren und erwarten, dass diese Interaktionen positiv und<br />
belohnend sein werden.<br />
Entwickeln aufgrund des ersten Punktes Basis, um das Prinzip <strong>der</strong> Wechselseitigkeit in<br />
Beziehungen zu verstehen. Folglich lernen sie, in Beziehungen zu geben und zu nehmen<br />
und auf an<strong>der</strong>e einzugehen. Schließlich sind sicher gebundene Kin<strong>der</strong> mit großer<br />
Wahrscheinlichkeit zuversichtlich, begeisterungsfähig und emotional positiv eingestellt –<br />
dies sind Eigenschaften, die für an<strong>der</strong>e Kin<strong>der</strong> attraktiv sind und soziale Begegnungen<br />
erleichtern.<br />
Unsicher Bindung mit den Eltern beeinträchtigt höchstwahrscheinlich die Kompetenz des<br />
Kindes im Umgang mit den Peers. Kin<strong>der</strong> unfreundlicher, zurückweisen<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> werden<br />
häufig selbst unfreundlich und erwarten <strong>von</strong> an<strong>der</strong>en Menschen wenig Gutes.<br />
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