DER BIEBRICHER, Ausgabe 263, Oktober 2013

RICHARD WACHTER
Dach für katholische Kirchengemeinden
in Biebrich:
St. Peter und Paul in Schierstein
Wiesbaden ist keine Ausnahme:
Die Zahl der katholischen Kirchenmitglieder
nimmt ab, es fehlt
an Priestern – so hat man sich an
eine Neuordnung der bisherigen
Kirchenpfarreien gemacht. Bisher
selbstständige Gemeinden
wurden zu Kirchorten, die jeweils
zu Großpfarreien zusammengefasst
werden. So gehören seit
Anfang des Jahres die Biebricher
Kirchorte St. Hedwig, St. Kilian,
Herz Jesu und St. Marien zusammen
mit anderen Kirchorten zu
einer neuen Großpfarrei: nämlich
St. Peter und Paul mit zentralem
Pfarrbüro in Schierstein.
Im Gespräch mit Journalisten
erläuterten kürzlich Pfarrer Knud
W. Schmitt, Pfarrgemeinderatsvorsitzender
Hans-Otto Ermuth
und Pfarrgemeinderatsmitglied
Marcus Krüger die neue Struktur,
die unter anderem den Vorteil
mit sich bringt, dass die Zeit der
Pfarrer, der kirchlichen Mitarbeiter
und der Ehrenamtlichen durch
weniger Sitzungen in Anspruch
genommen wird. Pfarrer Schmitt:
„Ich habe 90 Sitzungen weniger,
das empfinde ich als beglückend,
habe mehr Zeit für Seelsorge-Gespräche
oder auch für gemeinsame
Aktivitäten mit den evangelischen
Gemeinden.“
Insgesamt wohnen im Bezirk der
neuen Großpfarrei 87 000 Einwohner,
von denen rund 19 000
Katholiken sind. Die Bandbreite
der Kirchorte der neuen Pfarrei
machte Pfarrer Schmitt deutlich,
als er darauf hinwies, dass
die älteste katholische Gemeinde
Wiesbadens in Frauenstein
ebenso dazugehört, wie auch
die jüngsten Gemeinden, nämlich
die nach 1945 gegründeten
Biebricher Gemeinden St. Hedwig
auf dem Gräselberg und St.
Kilian an der Waldstraße. Aber an
eine Vereinheitlichung ist bei der
Neuordnung nicht gedacht, jeder
Kirchort soll weiterhin sein Eigenleben
haben. In allen Kirchen
würden weiterhin die Sakramente
gespendet, betonten die Kirchenleute.
Der Pfarrgemeinderatsvorsitzende
Hans-Otto Ehrmut sagte
es so: „Die neue Pfarrei ist eine
Gemeinschaft von Gemeinschaften.“
Die priesterliche Betreuung
liegt außer bei Pfarrer Knud. W.
Schmitt bei Pfarrer Peter Wagner
und dem aus Indien stammenden
Monsignore Dr. Cherian Kanjirakompil.
Professor Gottfried Pott
aus Frauenstein hat für die neue
Großpfarrei ein eigenes Logo erarbeitet:
Im Zentrum das Kreuz,
umringt von neun Fischen in Regenbogenfarben
(symbolisieren
die neun Kirchorte) und als äußeren
Kreis der Name der Pfarrei St.
Peter und Paul.
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Aktiv für die neue Großpfarrei mit ihren neun Kirchorten: Pfarrer
Knud W. Schmitt (Mitte), Pfarrgemeinderatsmitglied Marcus Krüger
(links) und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Hans-Otto Ermuth.
DER BIEBRICHER / OKTOBER 2013 33