DER BIEBRICHER, Ausgabe 263, Oktober 2013

hans-dieter herrmann
Kultureller Brückenschlag beim Abend der Vielfalt gelungen
Die Idee, sich auf Neues einzulassen und
dadurch neue Impulse zu erhalten, um zu
verstehen, um zusammenzuhalten und
Brücken zu schlagen zwischen Orten des
Biebricher Alltags und kulturellen Happenings,
das ist dem Veranstalter mit diesem
„Abend der Vielfalt“ gelungen. So bunt
und vielfältig wie Biebrich selbst, so war
auch das kulturelle Angebot an verschiedenen
Orten in Biebrich mit
Veranstaltungsorte
gut besucht
Musik und Tanz, Jüdische
Geschichte, Literatur und
Lyrik und alles bei freiem
Eintritt.
Start war um 17 Uhr mit
rund 20 Teilnehmerinnen und
Teilnehmern bei einem Rundgang zu Stätten
der jüdischen Geschichte Biebrichs mit
Hendrik Hartemann von der Jugendinitiative
Spiegelbild. Stationen waren dabei die
„Stolpersteine“ der jüdischen Familie Kussel
die an der Ecke Sackgasse / Diltheystraße
wohnte, die Erinnerungstafel des jüdischen
Sprachgelehrten, Religionslehrers und Ehrenbürgers
der Stadt Biebrich Dr. Seligmann
Baer in der Straße „Am Schlosspark“ sowie
die Gedenktafel der jüdischen Synagoge
in der Rathausstraße. Es folgten Lesungen
in der Buchhandlung von Susanne Pristaff
mit Wolfgang Bücher, Pressereferent des
Berliner Kinder- und Jugendwerkes Arche,
„Ein Sommernachtstraum“ mit Louisa Wenderoth und Band in der
Oranier-Gedächtnis-Kirche.
aus dem Buch „Du bist sowas von raus!“
über Kinder, die am Rande der Gesellschaft
aufwachsen.
Weiter ging
es in Alis Döner
Point an
der Robert-
Krekel-Anlage
mit Regisseurin
Leila
Haas, die aus
Werken der
jüdischen
Autoren Mascha
Kaleko
und George
Tabori las:
„Seitenhiebe,
Gedichte
und Denkanstöße“.
Das
musikalische
und tänzerische
Programm des Abends glänzte mit seiner
Vielfältigkeit und seinen Künstlern. So
wurde den Gästen im Restaurant Hacienda
an der Rheingaustraße mexikanische Folklore
mit drei Tänzen zu Mariachimusik aus
dem Mexikanischen Staat Jalisco, getanzt
von „Grupo Tricolor“, geboten. Französisch
wurde es in der Biebricher Weinstubb in der
Breslauer Straße mit Yannick Monot, wo
bei „La premiere
chanson“
schon die Reiseroute
angesagt
war und
jedem klar
wurde, dass es
eine spannende
Reise wird.
Und so wurde
es auch: mal
fröhlich, mal
sentimental,
aber immer
leichtfüßig,
es tat einfach
gut. Folk und
Blues war im
Trimonzium in
der Straße der
Republik angesagt, wo Biber Herrmann mit
seinem Programm schnell die Herzen und
Mexikanische Folkloretänze im Restaurant „Hacienda“ beim „Abend der
Vielfalt“ in Biebrich.
die Seele der zahlreich versammelten Gäste
berührte. Ein später „Sommernachtstraum“
wurde für die vielen Besucher in der illuminierten
Oranier-Gedächtnis-Kirche in der
Adolf-Todt-Straße beim Konzert der 18-jährigen
Biebricherin Louisa Wenderoth, veranstaltet
vom Evangelischen Stadtjugendpfarramt,
wahr. Begleitet wurde sie dabei
von weiteren gleichaltrigen Musikern, die
sich extra für diesen Abend zu einer Band
zusammengefunden hatten. Mit ihrer warmen
und gefühlvollen Stimme präsentierte
sie unterschiedliche Songs auf ihre Weise
die beim Publikum großen Anklang fanden.
Gleich um die Ecke im Café El Greco in der
Rheingaustraße, war die Band „Zaitsa“ mit
Ukrainian Folk sowie Russian Pop und Rock
zu hören.
Biebrich hat mit diesen Veranstaltungen
wiederum seine kulturelle Vielfalt in Wiesbadens
größtem Stadtteil, wo Menschen
zahlreicher Herkunft leben, gezeigt. Veranstalter
des „Abends der Vielfalt“ war der
Begleitausschuss des Lokalen Aktionsplans
„Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ in
Biebrich in Kooperation mit dem Interkulturellen
Forum Wiesbaden.
(hdh)
hans-dieter herrmann
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12 DER BIEBRICHER / OKTOBER 2013