DER BIEBRICHER, Ausgabe 263, Oktober 2013

Zirkusprojekt an der
Ludwig-Beck-Schule dank
Urteil des Landgerichts
Wenn es nach den Schülerinnen
und Schülern der Ludwig-Beck-
Schule ging, dürften ruhig mehr
Wirtschaftsdelikte vor Gericht
landen. Denn so könnten sie
eventuell wieder die Nutznießer
im Falle einer Verurteilung werden.
So geschehen vom 7. bis 11.
Oktober, als an der Gräselberger
Grundschule
eine Woche lang
Zirkusluft durch das
Gebäude wehte. Die
Spiel- und Kreativexperten
von „Rolls-
Toys“ aus Frankfurt
verwandelten die Kinder
in einem einwöchigen
Zirkusprojekt in kleinen Artisten.
Zu verdanken hatten die Gräselberger
Grundschüler dies einem
Urteil des Landgerichts Wiesbaden.
Richter Jürgen Bonk hatte
einem Verurteilten in einem Wirtschaftsverfahren
die Übernahme
der Kosten für die gesamte Zirkusprojektwoche
an der Ludwig-
Kleine Artisten
begeistern
bei Doppelvortellung
Beck-Schule als Sozialstrafe auferlegt.
Im Mittelpunkt der Zirkusprojektwoche
stand der gemeinsame
Spaß, etwas Neues auszuprobieren.
Unter anderem gab es Angebote
in Akrobatik, Jonglage,
Zaubern, Clowns, Einrad
fahren und Kugellaufen.
Nach einigen
Schnupperworkshops
entschieden
sich die Kinder für
eine Schwerpunktdisziplin,
in der sie
ihr Können vertiefen
konnten. Den Höhepunkt
der Woche bildete die große Abschlusspräsentation,
bei der die
neu erworbenen Fertigkeiten vor
den Eltern und Freunden aufgeführt
wurden. Zwei Vorstellungen
wurden in der Schulturnhalle
aufgeführt und beide wurden
von jeweils 200 Gästen besucht.
Große Zirkusschau in der Turnhalle der Ludwig-Beck-Schule am
Ende der Zirkusprojektwoche.
FRANK HENNIG
Stolz präsentierten die Kinder ihre neuerlernten Kunststücke.
Dank des zusätzlichen Engagements
des Schulfördervereins
verwandelte sich die Schulturnhalle
in eine echte Zirkusmanege.
Überall roch es nach frischem
Popcorn, zudem gab es Zuckerwatte
und Lebkuchenherzen.
Ziel der Zirkusprojektwoche war
es, soziale Kompetenzen wie
Verantwortung, Selbstvertrauen,
Kritikfähigkeit, Kooperation und
dergleichen beim „Training“ für
eine Zirkusaufführung herauszubilden.
Es standen nicht Einzelleistungen
und Wettbewerb im
Vordergrund, sondern vielmehr
das gemeinschaftliche Agieren.
Der Vermittlung durch Jürgen
Bonk, Richter am Landgericht
Wiesbaden, hatten die Gräselberger
Kinder die Zirkusprojektwoche
zu verdanken.
Das sicherlich vorhandene Lampenfieber
war den kleinen Artisten
bei ihren zweimal rund
50-minütigen Zirkusshows nicht
anzumerken. Souverän präsentierten
sie in der Manege ihre
Kunststücke und nahmen dafür
mit sichtlichem Stolz den Applaus
ihres Publikums entgegen.
Nicht minder stolz waren die
zahlreich erschienenen Eltern,
die mit Foto- und Handykameras
ständig beschäftigt waren, den
Auftritt ihres Nachwuchses für
den eigenen Freundes- und Bekanntenkreis
zu dokumentieren.
Unter den Gästen war übrigens
auch Richter Jürgen Bonk und
auch er genoss das Ergebnis der
Zirkusprojektwoche mit sichtlichem
Vergnügen.
(fhg)
FRANK HENNIG
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6 DER BIEBRICHER / OKTOBER 2013