Grundschule Wehrshausen - Schule - Hessen
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5. Die pädagogische Grundorientierung der<br />
<strong>Grundschule</strong> <strong>Wehrshausen</strong><br />
Alle Schüler besuchen in den ersten vier Jahren ihrer Schullaufbahn eine<br />
<strong>Grundschule</strong>. Diese vier Anfangsjahre bilden die Grundlage für jede weitere<br />
Bildung. Kein Kind gleicht dem anderen, jedes hat seine besonderen Fähigkeiten,<br />
Interessen und Schwächen. Die heutige Lebenswirklichkeit von Kindern ist bestimmt<br />
von Konsum-Orientierung, dem Einfluss der Massenmedien und unter anderem<br />
einem veränderten Raum- und Zeitleben sowie Familienleben. Dies bietet den<br />
Kindern einerseits erweiterte Möglichkeiten für ihre persönliche Entfaltung,<br />
andererseits werden sie immer mehr im physischen und psychischen Bereich<br />
eingeschränkt, was zwangsläufig zu einem Verlust an unmittelbaren Erfahrungen<br />
führt. (z.B. Keine gemeinsamen Mahlzeiten in der Familie bedingen einen Mangel an<br />
kommunikativem und emotionalem Austausch; erplante Freizeit und zum Teil<br />
übertriebenes Umsorgen verursachen Mangel an Konfliktfähigkeit, Belastbarkeit,<br />
freier Bewegung und freiem Spiel in der möglichst altersheterogenen Gruppe.)<br />
Die Aufgabe einer <strong>Grundschule</strong> sollte deshalb darin bestehen, die Neigungen und<br />
Interessen jedes einzelnen Kindes zu wecken, seine geistige, gefühlsmäßige und<br />
soziale Entwicklung vor allem durch frühzeitige und vielfältige Möglichkeiten zu<br />
Eigeninitiative und handlungsorientiertem Lernen sowie eigenverantwortlichem<br />
Gestalten zu fördern.<br />
Eine einklassige <strong>Grundschule</strong> mit abteilungsbezogenem Unterricht kann diesem<br />
Anspruch in besonderer Weise nachkommen!<br />
"Tief greifende Veränderungen der Lebensbedingungen haben in den letzten<br />
Jahrzehnten erhebliche Veränderungen bei der heranwachsenden Kindergeneration<br />
bewirkt. Die <strong>Grundschule</strong> muss daraus Konsequenzen ziehen." 1<br />
<strong>Grundschule</strong> muss sich deshalb zu einer kindgerechten und lebensnahen <strong>Schule</strong><br />
entwickeln, in der<br />
• Gelegenheit besteht selbst verantwortlich zu lernen und mitzugestalten,<br />
• auf die immer unterschiedlicheren Ausgangsvoraussetzungen bei<br />
<strong>Schule</strong>intritt (hervorgerufen u.a. durch starke soziale Unterschiede, z.B.<br />
aufgrund von Arbeitslosigkeit, anregungsarmen und anregungsreichen<br />
Elternhäusern) durch größere Individualisierung und Differenzierung der<br />
Methoden eingegangen wird.<br />
• Unterrichtsinhalte und -formen stärker als bisher der größeren kulturellen<br />
Vielfalt von Lebenseinstellungen Rechnung tragen (Asylanten, Aussiedler<br />
...),<br />
• Behinderte integriert werden können,<br />
• die Aufgabe erfüllt wird, Begegnungsstätte zu sein, um gemeinsame<br />
soziale Grunderfahrungen zu machen, mithilfe derer z.B. die weit<br />
verbreitete Einzelkind-Situation und die Situation der Kinder aus<br />
Einelternfamilien entschärft werden können,<br />
1 Otto Herz, Kinder heute - Herausforderung für die <strong>Schule</strong>;aus: Frankfurter Manifest zum Bundesgrundschulkongress 1989