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Ausgabe 27 - Okt. / Nov. 2011 - Senioren Journal

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Das Gehör<br />

Unser aktivstes Sinnesorgan<br />

Windungen. Im Innern der Schnecke befinden sich der<br />

Vorhofgang und der Paukengang. Der Schneckengang<br />

enthält das eigentliche Hörorgan. Seine Grundmembran<br />

ist mit Hörsinneszellen bedeckt. Die Härchen der Sinneszellen<br />

ragen in die darüber liegende Deckmembran.<br />

Schon feine Erschütterungen des Schneckenganges<br />

reizen einen Teil der Sinneshärchen. Die zugehörigen<br />

Sinneszellen melden den Reiz an den Hörnerv weiter.<br />

Dort werden die Signale auf beiden Ohren zusammengeführt<br />

und entschlüsselt. Erst durch diesen Prozess<br />

verstehen wir, was wir gehört haben. Je lauter das Geräusch<br />

ist, desto mehr Haarzellen werden in Schwingung<br />

versetzt. Doch irgendwann ist eine Grenze erreicht.<br />

Wird sie überschritten, leiden die Haarzellen. Sie<br />

knicken ab oder zerreißen sogar. Hörexperten vermuten,<br />

dass dadurch auch die Verarbeitung der Informationen<br />

im Gehirn gestört werden könnte. Sie sehen also,<br />

von der Schallwelle bis zur Hörrinde: Es ist ein sehr<br />

komplexer Vorgang, bis aus Tönen oder Geräuschen<br />

im Gehör Nervensignale im Gehirn werden!<br />

Der Grund für Altersschwerhörigkeit ist zumeist eine<br />

Verschleißerscheinung an den Haarzellen des Innenohrs,<br />

des Hörnervs und des Hörzentrums. der Prozess<br />

verläuft schleichend. Bevor die Töne ganz verschwinden,<br />

werden sie leiser. Der Betroffene merkt oft gar<br />

nichts davon. Oft sind es Angehörige oder Freunde, die<br />

sich etwa über den zu laut eingestellten Fernsehen oder<br />

die wachsende Anzahl an Missverständnissen wundern<br />

oder gar beschweren.<br />

Die Probleme mit dem Hören werden oft von den Betroffenen<br />

verdrängt oder ignoriert, weil sie nicht zum<br />

alten Eisen gehören wollen. So ist es auch zu erklären,<br />

dass nur ein Fünftel ein Hörgerät trägt. Doch je länger<br />

die Nervenzellen darben müssen, desto schwerer ist<br />

es, das Hörvermögen wieder herzustellen. Denn das<br />

Gehör braucht einen fortwährenden Strom an Reizen,<br />

sonst verlernt es die Töne. Die Folge ist: wer sich zu<br />

spät für ein Hörgerät entscheidet, braucht wesentlich<br />

länger, sich daran zu gewöhnen. Bestimmte Geräusche<br />

und Frequenzen müssen erst wieder neu erlernt werden.<br />

So weit sollte man es nicht kommen lassen, zumal es<br />

unterdessen Hörtests gibt, die schnell und einfach detaillierte<br />

Hörprobleme erkennen können. Die modernen<br />

Hörgeräte mit ihrer hochsensiblen Technik lassen sich<br />

heute in immer kleineren, unauffälligeren Geräten unterbringen,<br />

die das äußere Erscheinungsbild in keiner<br />

Weise stören. Minicomputer mit enormer Rechenleistung<br />

passen sich vollautomatisch unterschiedlichen<br />

Hörsituationen an und garantieren müheloses Hören<br />

selbst in einer schwierigen akustischen Umgebung.<br />

Die Kosten für Hörhilfen werden zum Teil von der Krankenkasse<br />

übernommen. Am besten, Sie wenden sich<br />

an einen Hörgeräteakustiker Ihres Vertrauens.<br />

Ein ganz anderes Thema als „Hören“ ist „Zuhören“.<br />

Doch dazu ein anderes Mal mehr. Mir gefiel jedoch ein<br />

Gedicht zu diesem Thema so sehr, das ich mit seiner<br />

Veröffentlichung nicht länger warten möchte. AP<br />

Zuhören<br />

Zuhören heisst:<br />

hin-hören;<br />

inne-werden;<br />

den, dem man zuhört,<br />

an-nehmen,<br />

gelten lassen,<br />

ernst nehmen.<br />

Ein Mensch,<br />

der zuhören kann,<br />

hat Seltenheitswert.<br />

Manchmal kann einer,<br />

der zuhört,<br />

wichtiger sein<br />

als ein Stück Brot.<br />

(Verfasser unbekannt)<br />

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