1 - Landkreis Oldenburg

Abfallwirtschaftskonzept 2007
Landkreis Oldenburg
4.1 Behälterstruktur Hausmüll
Bereits im Abfallwirtschaftskonzept 2000-2005 wurde die Frage aufgeworfen, ob für
kleine Haushaltsgrößen kleinere Behältergrößen vorgesehen werden sollten. Seinerzeit
wurde der Beschaffung kleinerer Behälter, z. B. eines 60 l-MGBs, nicht befürwortet;
als Lösung für 1-Personenhaushalte wurde der 8-wö. geleerte 80 l-MGB zugelassen.
Die Umsetzung erfolgte 2004; seither haben sich lediglich rd. 600 Benutzer, etwas
mehr als 1 % der Haushalte, für diese Behältergröße entschieden.
Ein 4-wö. geleerter 80 l-MGB entspricht einem Volumen von 20 l je Woche; wird dieser
Behälter von einem 2-Personen-Haushalt verwendet, entspricht dies einer Mindestbe-
nutzung von 10 l je Einwohner und Woche. Entsprechendes gilt für einen 8-wö. geleer-
ten 80 l-MGB für 1-Personen-Haushalte. Eine Mindestbenutzung von 10 l je Einwohner
und Woche vorzugeben, ist nach der Rechtssprechung des OVG Lüneburg zulässig.
Zwischenzeitlich wurde von verschiedenen Seiten an die Verwaltung der Wunsch heran
getragen, den 8-wö. geleerten 80 l-MGB auch für 2-Personen-Haushalte zuzulassen.
Ergänzend könnte die Frage gestellt werden, ob ein 60 l-MGB unter den heutigen Be-
dingungen vorzugswürdig wäre. Denn in der Tat: der 4-wö. geleerte 80 l-MGB ist mit
rd. 16.000 Benutzern die meistbenutzte Behältergröße. In einigen Nachbarkreisen,
z.B. Ammerland und Cloppenburg, wurde entsprechend reagiert und das Spektrum
nach unten erweitert.
Es gibt aber auch Argumente gegen den 60 l-MGB.
Bleibt das abgefahrene Volumen in etwa gleich, führt der 60 l-MGB zu höheren Kosten,
da letztlich die Leerung des Behälters die kostenrelevante Einflussgröße bei der Abfuhr
ist.
Wahrscheinlicher ist jedoch, dass durch eine Öffnung des Spektrums nach unten – sei
es in Form eines 60 l-MGBs oder sei es durch 8-wö. geleerte 80 l-MGB für die 2-
Personenhaushalte – sich das insgesamt von den Benutzern in Anspruch genommene
Volumen entsprechend reduziert.
Bei prinzipiell gleich bleibenden Kosten führt das dazu, dass die Gebührensätze je Vo-
lumeneinheit steigen müssen. Im Ergebnis wird dem Benutzer zwar zunächst die Mög-
lichkeit gegeben, seine Gebührenbelastung zu vermindern; nach wenigen Jahren muss
allerdings die Gebührenstruktur angepasst werden, so dass am Ende wohlmöglich die
selben Gebühren für einen 60 l-MGB zu entrichten sind, wie heute für einen 80 l-MGB.
Seite 44 von 55 27.06.2007