N u ß b a c h i m B u r z e n l a n d - HOG Nussbach
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Vor 20 Jahren wurde der letzte hauptamtliche<br />
Pfarrer in Nu<strong>ß</strong>bach eingesetzt<br />
Erinnerungen an seine Präsentation<br />
Spricht man in den siebenbürgischen Ortschaften von einer Präsentation, versteht<br />
man darunter die Amtseinführung eines geistlichen Würdenträgers in sein Amt als<br />
neu gewählter Pfarrer einer evangelischen Kirchengemeinde.<br />
Präsentationen waren schon immer äu<strong>ß</strong>erst bedeutende Gro<strong>ß</strong>ereignisse in siebenbürgischen<br />
Dörfern und Städten, zumal es in einer Generation nicht all zu oft vorkam,<br />
dass eine verwaiste Pfarrstelle neu besetzt werden musste. So gab es in Nu<strong>ß</strong>bach<br />
z. B. zwischen den Jahren 1798 – 1896 blo<strong>ß</strong> 5 Präsentationen und im vergangenen<br />
Jahrhundert waren es derer nur 6. Die erste davon gab es zu Beginn des ersten<br />
Weltkrieges, 1914, die nächste 1921; 1931 wurde Pfarrer Hans Wonner in das<br />
Amt eingeführt, 1950 war es Pfarrer Erwin Barth. Als dieser nach nur 8 Jahren dem<br />
Ruf nach Tartlau folge, fand, nach der erfolgreichen Wahl von Pfarrer Günther Herberth<br />
– bis dahin Pfarrer in Bistritz – dessen Präsentation in Nu<strong>ß</strong>bach am 5. Oktober<br />
1958 statt. Fast 31 Jahre lang leitete er die Geschicke seiner Pfarrgemeinde, 12 Jahre<br />
lang gleichzeitig auch als Dechant des Burzenlandes, bis er 1988 den wohlverdienten<br />
Ruhestand antrat. Bis zu seiner Ausreise nach Deutschland blieb er jedoch<br />
noch in Nu<strong>ß</strong>bach und versah auch weiterhin den Pfarramtsdienst. Er war der 43.<br />
Pfarrer in dieser Gemeinde seit der Reformation. Die erste nachreformatorische<br />
Präsentation fand übrigens 1558 statt, und da wurde Bartholomäus Jeckelius als frei<br />
gewählter Pfarrer in die Pfarrei Nu<strong>ß</strong>bach eingeführt. – Der erste uns namentlich<br />
bekannte vorreformatorische Geistliche hie<strong>ß</strong> „Nicolaus“ und wurde 1430 in unser<br />
Dorf gewählt. Dass die Pfarrer von der Kirchengemeinden frei gewählt werden<br />
konnten und können, ist ein besonderes Vorrecht der siebenbürgisch - sächsischen<br />
Kirche, das bereits im „Goldenen Freibrief“ 1224 den deutschen „hospites“ (Gästen)<br />
vom ungarischen König Andreas II. zugesichert worden war.<br />
Am Sonntag, dem 29. Oktober 1989 wurde Pfarrer Helmut Otto Reich zum neuen<br />
Nu<strong>ß</strong>bächer Pfarrer gewählt, wie aus dem Wahlbrief hervorgeht, der von Pfarrer<br />
Lothar Schullerus als Wahlleiter und dem 5-köpfigen Zählungsausschuss unterschrieben<br />
worden ist. Somit war Pfarrer Reich der 44. und wahrscheinlich leider<br />
auch der letzte gewählte Geistliche, der mit seiner Familie den neben der Kirche<br />
gelegenen Pfarrhof bis zu seiner Übersiedlung nach Deutschland bewohnen konnte.<br />
Bereits 14 Tage nach der Wahl fand am 12. November 1989 in ganz gro<strong>ß</strong>em festlichem<br />
Rahmen seine Amtseinführung, die Präsentation, statt. Seit damals sind nun<br />
schon 20 Jahre ins Land gezogen, und aus diesem Anlass möchte ich Einiges in<br />
Erinnerung rufen, besprechen und niederschreiben, um es nicht in Vergessenheit<br />
geraten zu lassen, aber auch, um vielleicht einen Denkansto<strong>ß</strong> jenen zu geben, die<br />
dieses Fest mitgestalten halfen oder daran teil genommen haben.<br />
Wie allgemein üblich, wurde nach dem Weggang des „alten“ Pfarrers mit einer<br />
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