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Landesaktionsplan gegen Rassismus und ethnische Diskriminierung

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Ausgaben für Erziehung <strong>und</strong> Bildung der Kinder<br />

Der Bildung wird durch die Politik (verbal) ein hoher Stellenwert zugewiesen. Die<br />

politischen Aussagen sind jedoch nicht konsequent, wenn es um die Finanzierung<br />

der Bildungsausgaben geht. So werden die Eltern bei Ausgaben ihrer Kinder für Kita<br />

<strong>und</strong> Schule finanziell nicht entlastet.<br />

Empfehlung:<br />

• Die Ausgaben für Kinder in Kita <strong>und</strong> Schule sollen steuerlich absetzbar sein<br />

2) Problemfeld: Schule<br />

Sprachverbote<br />

An mehreren Berliner Schulen ist die Nutzung von Mutter/Herkunftssprachen der<br />

Schüler_innen nicht erlaubt. Die Sprachverbote werden u.a. damit begründet, dass<br />

die Amtssprache der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland Deutsch sei <strong>und</strong> jede/r Schüler/in<br />

dadurch verpflichtet sei, sich im Geltungsbereich der Hausordnung der Schule nur in<br />

dieser Sprache zu verständigen. Es wird auch darauf verwiesen, dass durch die<br />

Nutzung der „gemeinsamen deutschen Sprache“ dem Schulfrieden gedient werde.<br />

Empfehlungen:<br />

• Deutsch ist die Regelsprache in den Berliner Schulen. Den Schüler_innen dürfen<br />

jedoch in ihrer Freizeit – in der Schule – keine Einschränkungen bei der<br />

Nutzung ihrer Mutter-/Herkunfts- oder anderer Sprachen gemacht werden.<br />

• Keine Belohnung von Schulen, die Sprachverbote (in unterschiedlicher Begründung)<br />

praktizieren.<br />

Zusammensetzung der Klassen in Gr<strong>und</strong>schulen <strong>und</strong> Gymnasien<br />

In mehreren Berliner Gymnasien werden im 7. Jahrgang <strong>und</strong> auch mehreren<br />

Gr<strong>und</strong>schulen, die Klassen überwiegend oder ausschließlich mit Schüler_innen<br />

nichtdeutscher Herkunftssprache gebildet. Die Begründung der Schulleitungen <strong>und</strong><br />

der Senatsverwaltung für Bildung für diese Praxis (die Organisation von<br />

Fremdsprachenunterricht, des Religionsunterrichts sowie ausgeglichener Mädchen<strong>und</strong><br />

Jungenanteil) der 7. Klassen ist nicht befriedigend, da diese Praxis eine<br />

Segregation darstellt. In den siebziger Jahren hat die Ausländer_innenregelklasse,<br />

einen negativen Effekt für die Kinder gegeben. In den Ausländer_innenregelklassen<br />

findet eine Marginalisierung der Kinder auf der Lehrebene statt. Das verstärkt die<br />

Segregation.<br />

Empfehlungen:<br />

• Die Kriterien bei der Zusammensetzung der Klassen sind so zu ändern, dass<br />

es zu keiner Segregation der Schüler_innen of Color kommt. Vielmehr sollte<br />

darauf geachtet werden, dass eine gute Mischung (<strong>ethnische</strong> Herkunft, Religion,<br />

Leistungsfähigkeit der Schüler_innen) von der ersten Klasse an in den<br />

Klassen vorherrschen.<br />

• Der Senat wird aufgefordert, die Schulen darauf hinzuweisen, dass die Schule<br />

den gemeinsamen Unterricht aller Schüler_innen zu gewährleisten hat (§4<br />

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