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Landesaktionsplan gegen Rassismus und ethnische Diskriminierung

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People of Color wird unzureichend eingegangen (z.B..: Flüchtlinge,<br />

Spätaussiedler_innen, Arbeitsmigrant_innen, etc.).<br />

Psychische Folgen von <strong>Diskriminierung</strong>en innerhalb Deutschlands werden<br />

unzureichend thematisiert <strong>und</strong> behandelt (siehe auch Handlungsfeld Datenlage zu<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Migration).<br />

Empfehlungen:<br />

• Kultursensible <strong>und</strong> muttersprachliche psychologische Dienste <strong>und</strong><br />

Möglichkeiten der kultursensiblen Psychotherapie müssen flächendeckend<br />

<strong>und</strong> entsprechend der gesprochenen Sprachen gewährleistet werden. Es<br />

muss eine bessere Qualitätsentwicklung <strong>und</strong> Sicherung in der psychosozialen<br />

Arbeit mit Migrant_innen umgesetzt werden. Fachlich geschulte<br />

Dolmetscher_innendienste müssen sichergestellt werden (siehe auch<br />

Problemfeld Mittler_innendienste <strong>und</strong> Problemfeld Ges<strong>und</strong>heitsberufe).<br />

• Die Einrichtung eines zentralen Kriseninterventionsdienstes für People of<br />

Color mit oder ohne Fluchthintergr<strong>und</strong>, welches einen niedrigschwelligen<br />

Zugang zu psychologischen <strong>und</strong> psychosozialen Diensten ermöglicht, ist<br />

notwendig. Freie Träger, die psychologische Beratung, Krisenintervention <strong>und</strong><br />

Psychotherapie im psychosozialen Kontext für People of Color mit oder ohne<br />

Fluchthintergr<strong>und</strong> bereitstellen, müssen nachhaltig gefördert werden. Eine<br />

Verbesserung der Kooperation von freien Trägern, niedergelassenen<br />

Psychotherapeut_innen <strong>und</strong> Krankenkassen, z.B. durch geregelten<br />

Informationsaustausch über Kostenübernahmen <strong>und</strong> Sprach- sowie<br />

Kulturkompetenzen, ist notwendig. Entsprechende Konzepte müssen<br />

zusammen mit in dem Feld arbeitenden Experten_innen der Zivilgesellschaft<br />

erarbeitet werden.<br />

• Die Stadt Berlin soll eine niedrigschwellige Beschwerdestelle über<br />

niedergelassene Psychotherapeut_innen einrichten, wenn diese die<br />

Aufnahme von People of Color trotz zur Verfügung stehender Ressourcen<br />

<strong>und</strong> deutlichem Bedarf ablehnen bzw. ausschließen. Einfache<br />

Beschwerdeprozesse sind in diesem Kontext von besonderer Bedeutung 33 .<br />

• Es bedarf einer Förderung von Selbsthilfegruppen im Bereich psychosoziale<br />

Ges<strong>und</strong>heit.<br />

3) Problemfeld Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge <strong>und</strong> Informationslage<br />

Empfehlungen:<br />

• Auf den verschiedenen Gebieten der Information, Prävention <strong>und</strong> Versorgung<br />

muss für eine erfolgreichere Kommunikation gesorgt werden. Die Schaffung<br />

entsprechender Rahmenbedingungen ist notwendig. Es muss eine<br />

Konzeptentwicklung diesbezüglich stattfinden, die die Schnittstelle<br />

Ges<strong>und</strong>heit, Bildung, Arbeitsmarkt (z.B. Gemeindedolmetsche_innenrdienste,<br />

siehe Problemfeld Ges<strong>und</strong>heitsberufe) wirkungsvoll zusammenbringt. Eine<br />

33 Nicht alle Psychotherapeut_innen leiten Informationen über ihre Kapazitäten an die entsprechenden Stellen der Krankenkassen weiter, dem ist im Sinne<br />

einer flächendeckenden Gewährleistung psychologischer Dienste ent<strong>gegen</strong> zu wirken.<br />

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