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Landesaktionsplan gegen Rassismus und ethnische Diskriminierung

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4.4. Bereich Arbeit<br />

Senatsverwaltung für Integration, Arbeit <strong>und</strong> Soziales<br />

1) Problemfeld: erster Arbeitsmarkt<br />

Die Vertreter_innen der NGOs bemängeln die Tatsache, dass People of Color<br />

häufiger erwerbslos sind <strong>und</strong> überproportional in unqualifizierten <strong>und</strong> prekären<br />

Arbeitsverhältnissen anzutreffen sind. Der Arbeitsmarkt weist eine Ethnifizierung auf,<br />

so dass People of Color Arbeit vorrangig in bestimmten Segmenten nachgehen <strong>und</strong><br />

in anderen kaum anzutreffen sind.<br />

Auch auf die Problematik (hoch)qualifizierter People of Color, die häufig aufgr<strong>und</strong> von<br />

<strong>Diskriminierung</strong> auf dem Arbeitsmarkt abwandern, beziehen sich viele Stimmen der<br />

NGO – Vertreter_innen.<br />

Neben dem biologischen <strong>und</strong> kulturellen <strong>Rassismus</strong>, der die Stigmatisierung <strong>und</strong><br />

Ausgrenzung auf dem ersten Arbeitsmarkt bestimmt, erweist sich der antiislamische/-muslimische<br />

<strong>Rassismus</strong> als besonders effektiv. Das Neutralitätsgesetz<br />

stellt für uns NGO-Vertreter_innen par Excellenze eine institutionalisierte rassistische<br />

Praktik dar.<br />

Empfehlungen:<br />

• Über innovative <strong>und</strong> besonders nachhaltige Programme müssen strategische<br />

Partner_innen in der Wirtschaft sensibilisiert <strong>und</strong> gewonnen werden<br />

(Sensibilisierung im Hinblick auf die Tatsache, dass die wirtschaftliche Zukunft<br />

Berlins - mit Blick auf den demographischen Faktor - von einer<br />

herkunftsneutralen Beschäftigungspolitik abhängt)<br />

• Förderpreise für Unternehmen, die integrative Personalpolitik betreiben<br />

• Einbeziehung von Migranten_innenselbstorganisationen in wirtschaftliche<br />

Bündnisse<br />

• Umsetzung der Empfehlungen wirtschaftlicher Bündnisse (z.B. AG-<br />

Migration 43 )<br />

• Weiterführung der Stellen im öffentlich geförderten Beschäftigungssektor<br />

(ÖBS), mit fester Quote für People of Color bei gleichzeitiger Herabsetzung<br />

der Zugangsvoraussetzungen<br />

• B<strong>und</strong>esweiter Mindestlohn<br />

• Arbeitnehmer_innen in schlechten Arbeitsverhältnissen müssen den Zugang<br />

zu Informationen betreffs Qualifizierungsmöglichkeiten (z.B. WeGebAU)<br />

haben.<br />

• Weitreichende Kampagne <strong>gegen</strong> die arbeitsmarktbezogene <strong>Diskriminierung</strong><br />

von Frauen of Color, die ein Kopftuch tragen<br />

• Es muss sich b<strong>und</strong>esweit <strong>gegen</strong> eine Hierarchisierung von<br />

Arbeitsmarktzugängen (in Abhängigkeit vom Aufenthalt) eingesetzt werden.<br />

• Es muss sich b<strong>und</strong>esweit <strong>gegen</strong> das Arbeitsverbot für geduldete Flüchtlinge<br />

<strong>und</strong> Flüchtlinge im Asylverfahren eingesetzt werden.<br />

43 Diese AG ist bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie <strong>und</strong> Frauen angesiedelt.<br />

42

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