DIE SAMBASCHULEN VON RIO DE JANEIRO ANPASSUNG UND ...

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angewendet werden, hat sich die Situation der Schwarzen in Brasilien kaum
geändert. Die Gespräche, die ich als weiße Frau während meiner Feldforschung
mit Sambaschulangehörigen führte, spiegeln alle die bitteren Erfahrungen mit
der Diskrimination und Hoffnung der Schwarzen auf sozialen Aufstieg durch
Kontakt mit hellhäutigeren Personen wider. So wurde ich mehrmals freundlich
aufgefordert, aus der Sonne zu gehen, um nicht so schwarz wie sie zu werden.
Der Wunsch, mich nach Österreich zu begleiten, war meistens mit der
Bemerkung verbunden, man werde sich weiß waschen, um niemanden zu
erschrecken. Rassistische "Witze" der Art "Ein Schwarzer geht mit einer weißen
Deutschen auf der Straße. Hinter ihm sagt jemand: »Dieser Neger ist wie ein
Straßenköter, nur zur Verunreinigung der Rasse zu gebrauchen« wurden mit
Vorliebe in meiner Gegenwart zum Besten gegeben, um meine Reaktion zu
testen. Die meisten wollten wissen, ob ich einen Freund habe, und viele Männer
signalisierten mir deutlich ihr Interesse an einer näheren Bekanntschaft. Dialoge
wie der folgende wiederholten sich mehrmals fast gleichlautend:
X - "Meine Frau ist fast so hell wie du."
Y - "Meine Freundin ist auch dunkel [also nicht schwarz, Anm. der Verf.]. Ich
weiß nicht, mit Schwarzen hat es nie geklappt."
X - "Genau."
ich - "Woran liegt das?"
X - "An nichts, es ist so, schwarze Männer mögen weiße Frauen, weiße Männer
dunkle Frauen, und dunkle Männer mögen schwarze Frauen... es bringt ja auch
nichts, ein Schwarzer mit einer Schwarzen."
Y - "Ja, sonst bleibt es immer dasselbe."