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Annual Report 2012 - Departement Bau, Umwelt und Geomatik ...

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GRENZEN DES TAKTFAHRPLANS<br />

LIMITATIONS OF SYNCHRONIZED TIMETABLES<br />

Keine 60 km/h am Tag<br />

Dieses fiktive, aber auf aktuellen Betriebsdaten beruhende Beispiel<br />

steht für eine Problematik, der sich das Institut für Verkehrsplanung<br />

<strong>und</strong> Transportsysteme (IVT) der ETH Zürich<br />

angenommen hat. Denn die hier geschilderten Verhältnisse –<br />

so beschwerlich sie erscheinen mögen – entsprechen beinahe<br />

dem Idealfall dessen, was im Güterverkehr noch möglich ist.<br />

Eine Reisegeschwindigkeit von 60 km/h zwischen Schaffhausen<br />

<strong>und</strong> Chiasso wäre am Tage kaum erreichbar.<br />

So unbefriedigend die Situation für den Güterverkehr<br />

offensichtlich ist, so berechtigt sind gleichzeitig die Anforderungen<br />

des Personenverkehrs. Nur vernetzt kann dieser seine<br />

beste Wirkung entfalten. Auf den Mischverkehrsstrecken treffen<br />

somit zwei nicht wirklich verträgliche Produktionssysteme aufeinander.<br />

Ebenso ist aber klar, dass getrennte Infrastrukturen finanziell<br />

<strong>und</strong> ökologisch selten vertretbar sind – Personen- <strong>und</strong><br />

Güterverkehr sind mithin zur Koexistenz verdammt. Dies wirft<br />

nun zwei zentrale Fragen auf: Welches ist die optimale Nutzung<br />

des Netzes aus Sicht des Netzbetreiber Und welches<br />

sind faire Regeln für alle Netznutzer<br />

Um die Fragen ganzheitlich zu beantworten, sind zunächst<br />

die ins Eisenbahnsystem involvierten Akteure, ihre Interessen<br />

<strong>und</strong> Ziele einzubeziehen. Deren Sichtweisen lassen<br />

sich in zwei Ebenen gliedern: Die interne Sicht ist jene der direkt<br />

am Produktionsprozess beteiligten Akteure (Verkehrsunternehmung,<br />

Infrastrukturbetreiber) <strong>und</strong> vorab betriebswirtschaftlich<br />

geprägt. In der externen Sicht der K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

der Politik dominieren dagegen gesellschaftliche, volkswirtschaftliche<br />

<strong>und</strong> verkehrspolitische Aspekte.<br />

Im weiteren stellt nicht jeder Netznutzer dieselben Anforderungen<br />

an die Infrastruktur <strong>und</strong> verursacht damit unterschiedliche<br />

Kosten. Güterzüge können beispielsweise auch bei<br />

mässiger Fahrbahnqualität verkehren, während Neigezüge extrem<br />

hohe Ansprüche stellen. Zudem folgen die kapazitätsrelevanten<br />

betrieblichen Eigenschaften nicht den schematischen<br />

Grenzen zwischen Personen- <strong>und</strong> Güterverkehr.<br />

Substitution von S-Bahn<br />

Gegenüber dieser differenzierten Ausgangslage erscheint die<br />

resentation of the set of problems the Institute for Transport<br />

Planning and Systems (IVT) at ETH Zurich is tackling. The conditions<br />

described here, difficult as they are, are actually a bestcase<br />

scenario for freight transport. During the day, freight trains<br />

cannot even maintain a speed of 60 km/h between Schaffhausen<br />

and Chiasso.<br />

The situation is obviously unsatisfactory for freight<br />

transport, but at the same time the requirements of passenger<br />

trains have to be taken into consideration. Where tracks are<br />

used for both freight and passenger traffic two incompatible<br />

systems are intersecting. It is also clear that separate infrastructure<br />

is both financially and ecologically unacceptable; passenger<br />

and freight transport must find a way to coexist. We are<br />

left with two central questions, namely what is the optimal use<br />

of the network from the point of view of the network operator<br />

and what rules are fair for all users<br />

To give a complete answer to these questions, we<br />

must look at all stakeholders involved in the railway system and<br />

take their interests and goals into consideration. Their perspectives<br />

can be broken down into two levels: internal and external.<br />

The internal perspective is that of the stakeholders<br />

directly involved in the production process; i.e. transportation<br />

companies and infrastructure operators. The external perspective<br />

is that of the customers and politicians, which are dominated<br />

by social, economic and transport policy aspects.<br />

Further, network users have different requirements of<br />

the infrastructure and entail different costs. For example, freight<br />

trains require a much lower quality of rail tracks than tilting<br />

trains do. Also, the operational properties relevant to capacity<br />

do not correspond directly to the schematic delineation between<br />

passenger and freight transport.<br />

Commuter rail substitution<br />

In the face of these differentiated starting positions, the current<br />

priority order for Swiss network access seems over simplified.<br />

Currently passenger systems have first priority. All other users,<br />

specifically freight transporters, are left with the remainder of<br />

the network’s capacity. This is in complete opposition to the<br />

conclusion that the optimal use of the mixed traffic rail can only<br />

112 D-BAUG Jahresbericht <strong>2012</strong>

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