Annual Report 2012 - Departement Bau, Umwelt und Geomatik ...
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GRENZEN DES TAKTFAHRPLANS<br />
LIMITATIONS OF SYNCHRONIZED TIMETABLES<br />
Bild: Patrick Frank, IVT<br />
heutige Prioritätenordnung des schweizerischen Netzzuganges<br />
als simplifizierend: Erste Priorität geniessen alle Personensystemverkehre.<br />
Den übrigen Nutzern - insbesondere dem gesamten<br />
Güterverkehr - stehen quasi die Restkapazitäten offen.<br />
Dies steht im Gegensatz zur Erkenntnis, dass die optimale Nutzung<br />
von Mischverkehrsstrecken nur durch eine Maximierung<br />
der Zugzahlen möglich ist, nicht durch die Konzentration auf<br />
einzelne „wertvolle“ Zugsgattungen. Mit anderen Worten: Kein<br />
Netznutzer ist so viel nutzbringender, als dass er den Wegfall<br />
zweier oder mehrerer anderer Netznutzer kompensieren<br />
könnte.<br />
Ist man in der Vergabe der Kapazität nicht an starre<br />
Regeln geb<strong>und</strong>en, so eröffnen sich zusätzliche Möglichkeiten<br />
zu deren Maximierung:<br />
1. Harmonisierung der Geschwindigkeiten, nicht nur<br />
Beschleunigung des langsamen Güterverkehrs, sondern auch<br />
durch Verzicht auf die weitere Verlangsamung der Regionalzüge<br />
infolge neuer Haltestellen. Die S-Bahn soll dort nicht übermässig<br />
als Feinverteiler eingesetzt werden, wo Tram oder Bus<br />
für die K<strong>und</strong>en wesensgerechter sind.<br />
2. Bestmögliche Bündelung ähnlicher Netznutzer, was<br />
im Gegensatz zur weiteren Verdichtung des Taktfahrplans<br />
steht. Ein Viertelst<strong>und</strong>entakt lässt faktisch keine Bündelung<br />
mehr zu <strong>und</strong> führt damit zur ineffizienten Kapazitätsnutzung.<br />
Ausgleich wegen Investitionen<br />
Ein anreizorientiertes Trassenpreissystem entfaltet hier keine<br />
ausreichende Lenkungswirkung, der Schlüssel liegt vielmehr in<br />
der Prioritätenordnung. Exemplarisch zeigt sich dies am eingangs<br />
dargestellten Fallbeispiel: Oftmals zwingt diese heute<br />
zur Einordnung des Güterverkehrs hinter – zeitweise nahezu<br />
leere <strong>und</strong> gegebenenfalls verspätete – Personenzüge. Erst abseits<br />
der Agglomerationen <strong>und</strong> zu Uhrzeiten in denen (noch)<br />
be attained through the maximization of the number of trains<br />
travelling on the tracks, and not by increasing the concentration<br />
trains that are deemed more “valuable”. In other words, no<br />
network user’s value is so much greater, that it can compensate<br />
for the omission of two or more other network users.<br />
If capacity allocation were not bo<strong>und</strong> by rigid rules,<br />
many possibilities for maximizing capacity would become available.<br />
1. Speed harmonization, not just by increasing the<br />
speed of slow freight trains but also by preventing further slowing<br />
of the regional trains caused by adding new stops. Commuter<br />
trains do not need to bring passengers directly to their<br />
doors; other modes of transportation, such as buses and trams,<br />
are better suited to this.<br />
2. B<strong>und</strong>ling similar users, rather than congesting the<br />
synchronized timetable. It is inefficient use of capacity to run<br />
trains every fifteen minutes because it does not allow for<br />
b<strong>und</strong>ling.<br />
Compensation for investment<br />
Track access charges as incentive are not enough; prioritized<br />
order is key. The example at the beginning of this article is<br />
proof; freight trains are stuck behind passenger trains that are<br />
often practically empty and already late anyway. Only after leaving<br />
densely populated areas behind and at times when there is<br />
(as yet) no passenger transport, can freight trains travel without<br />
hindrance.<br />
Change cannot be made lightly, as can be seen when<br />
comparing the North American system. There the order of priority<br />
is exactly opposite to here. Passenger trains have to fight<br />
for the right to use a rail network dominated by freight carriers<br />
and are powerless against the infrastructure operators. A new<br />
extreme is not to be suggested, but rather a better balancing of<br />
D-BAUG <strong>Annual</strong> <strong>Report</strong> <strong>2012</strong><br />
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