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10 Interview
express
BURGENLAND
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Nr. 22, 24./25. Oktober 2012
„Auf einem guten Weg“
Der Burgenland Express sprach mit Landeshauptmann
Hans Niessl über Fußball, die tägliche Turnstunde, Bildungsreformen,
Arbeitsplätze, EU-Förderungen und das
gerade beschlossene Budget 2013.
Die erste Frage geht nicht an den Landeshauptmann,
sondern an den Fußballexperten
Hans Niessl. Sie waren
beim 4:0-Erfolg des ÖFB-Teams gegen
Kasachstan im Stadion. Wie stehen die
Chancen für eine WM-Qualifikation
Das war natürlich ein Pflichtsieg. Es war
auch zu sehen, dass das Team insgesamt
Fortschritte gemacht hat. Entscheidend
werden im nächsten Jahr die Begegnungen
mit dem größten Konkurrenten um Platz
2, mit Schweden sein. Die sensationelle
Aufholjagd der Schweden gegen Deutschland
hat gezeigt, dass das eine schwierige
Aufgabe wird. Aber die Chancen sind intakt.
Ich bin zuversichtlich - unser Team
kann es schaffen.
Sie haben eine Vergangenheit als Fußballer
und Trainer. Außerdem sind Sie
Sportreferent des Landes. Auch in dieser
Funktion haben Sie sich kürzlich
gemeinsam mit dem steirischen Landeshauptmann
für die „tägliche Turnstunde“
eingesetzt. Warum ist Ihnen
das so wichtig
Kinder brauchen Bewegung, damit sie gesund
und fit bleiben. Ich habe ja früher
selbst Nachwuchsmannschaften betreut,
und ich habe dabei erfahren, dass sich
Sport sehr positiv auf die Entwicklung
junger Menschen auswirkt. Unsere Kinder
dürfen im Sport nicht sitzen bleiben.
Eine bestmögliche Berufsausbildung ist Landeshauptmann
Niessl ein besonderes Anliegen. Fotos: zVg
Landeshauptmann Hans Niessl
Deswegen unterstütze ich die Initiative
der Bundes-Sportorganisation, die eine
„tägliche Turnstunde“ fordert. Darüber
hinaus habe ich im Burgenland das Projekt
„URFIT“ gestartet, womit wir Bewegung
und Sport an Schulen fördern. Mittlerweile
läuft dieses Projekt bereits an 45
Volksschulstandorten.
Bleiben wir beim Thema
Bildung und Schule. In den
letzten Jahren wurden einige
Reformen in Angriff genommen.
Wo sehen Sie weiteren
Verbesserungsbedarf
Ich habe in den 70er-Jahren
zu unterrichten begonnen.
Damals war es noch unvorstellbar,
dass das Burgenland
einmal zu den Spitzenreitern
bei der Bildung zählt. Wir haben
mit 46% die höchste Maturantenquote
aller Bundesländer
erreicht, auch bei der
Betreuung der Kleinsten liegen
wir an der Spitze. Auch bei
den Reformen, die eingeleitet
wurden, sind wir Vorreiter mit der Neuen
Mittelschule und den kleineren Klassen.
Bei den ganztägigen Schulformen gibt es
ebenfalls Fortschritte, derzeit werden im
Burgenland rund 3.700 Kinder in ganztägigen
Schulformen betreut. Die Richtung
stimmt, aber wir müssen uns weiter anstrengen
und die Bildung weiter verbessern.
Deswegen zählt Bildung auch in
Zeiten knapper Budgets zu jenen wenigen
Bereichen, in denen es keine Kürzungen
gibt. Die ganztägigen Schulformen sollen
weiter ausgebaut werden. Und wir starten
auch in diesem Jahr ein neues Projekt,
womit die Berufsorientierung an Burgenlands
Schulen verbessert wird. Wir müssen
in Bildung investieren, damit die Jugend
Zukunft hat.
Wichtig für die Zukunft des Burgenlandes
ist es, wie es mit den EU-Förderungen
weitergeht…
Im Juli haben wir zum ersten Mal in der
Geschichte die Schallmauer von 100.000
Beschäftigten im Land durchbrochen, wir
liegen beim Wirtschaftswachstum an der
Spitze. Wir haben uns in den letzten Jahren
wirtschaftlich sehr gut entwickelt.
Gerade in letzter Zeit haben sich viele
moderne Betriebe angesiedelt. Damit wir
diesen Weg fortsetzen können, brauchen
wir weiterhin gute Voraussetzungen, und
dabei sind auch die Förderungen sehr
wichtig. Wir sind bei unseren Anstrengungen,
eine weitere Förderperiode für
das Burgenland durchzusetzen, auf einem
guten Kurs..
In der Vorwoche wurde das Budget des
Landes für 2013 beschlossen. Welche
Schwerpunkte werden gesetzt
Wir setzen auf Konsolidierung, aber auch
auf gezielte Investitionen, die Wirtschaftswachstum
und neue Arbeitsplätze ermöglichen.
Das Ziel lautet keine Neuverschuldung
ab 2015. Wir müssen auch weiterhin
sparen, aber das wird nicht auf dem Rücken
der Burgenländerinnen Infobox und Burgenländer
passieren. Einen Schwerpunkt setzen wir
auf Bildung und Ausbildung, damit die Jugend
im Land Chancen hat.
Und wir peilen für 2013 ein weiteres historisches
Ziel an: Das Burgenland wird erstmalig
100% seines Strombedarfs aus erneuerbarer
Energie erzeugen. Das Burgenland
ist auf einem guten Weg, und wir werden
uns anstrengen, damit dieser Weg fortgesetzt
werden kann.
Danke für das Gespräch!