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express
BURGENLAND
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06 Brennpunkt Nr. 22, 24./25. Oktober 2012
Jetzt kommt ELGA!
SERIE: Themen, die Burgenländerinnen
und Burgenländer bewegen. Heute:
Was bringt die elektronische Gesundheitsakte
V
or rund zwei Wochen wurde nach langen
und heftigen Diskussionen die elektronische
Gesundheitsakte (ELGA) von der Regierung
beschlossen. Die Einführung startet Anfang
2014 und soll 2017 nahezu abgeschlossen
sein. Was bedeutet das aber für die Bevölkerung
Patientinnen und Patienten haben über das EL-
GA-Portal jederzeit Zugriff auf ihre eigenen Gesundheitsdaten.
Nur im Falle einer Behandlung
erhält auch die jeweilige Stelle (zB. der Facharzt
oder das Krankenhaus) für 28 Tage Zugriff auf
die Akte. Als Schlüssel dient die E-Card. Durch
den Einblick in Vorbefunde, aktuell einzunehmende
Medikamente oder Entlassungsberichte,
soll dem behandelnden Mediziner die richtige
Diagnose bzw. Therapie erleichtert werden. Um
die Datensicherheit zu gewährleisten, erfasst
und protokolliert das System jede Einsichtnah-
me in die Akte. ELGA selbst speichert keinerlei
Daten, sondern verknüpft nur bestehende Informationen
miteinander. Wer - etwa aus Datenschutzgründen
- kein Vertrauen zu ELGA hat,
kann der Teilnahme ganz oder teilweise widersprechen
(„Opt out“). Nutzt man ELGA, bleibt
die Möglichkeit, einzelne Daten nicht zugänglich
zu machen.
Ärzte haben ein „ELGA-Verwendungsrecht“,
müssen aber zumindest Labor- und Radiologiebefunde
sowie verschriebene Medikamente speichern.
Für Spitäler kommen die Entlassungsbriefe
hinzu. Unterläuft Ärzten ein Fehler, der durch
ELGA-Nutzung vermeidbar gewesen wäre, können
sie dafür haftbar gemacht werden. Dies birgt
die Gefahr, dass bei zukünftigen Arztbesuchen
aufgrund höherer Bürokratie weniger Zeit für
das Patientengespräch bleibt.
Infobox
Fakten zu ELGA
Ende 2013 sollen das Zugangsportal
für die Gesundheitsdaten
(auf www.gesundheit.
gv.at) und eine ELGA-Ombudsstelle
eingerichtet werden.
Für ELGA-Ablehner
stehen dann auch die Widerspruchsstellen
bereit. Ab 2015
startet die so genannte E-Medikation
(Speicherung der Medikamentendaten)
durch den
Hauptverband der Sozialversicherungsträger.
Auch öffentliche
Spitäler müssen ab dann
die Gesundheitsdaten ihrer Patienten
speichern. Ab Juli 2016
folgen die Apotheken und die
niedergelassenen Ärzte und
2017 die Privatkrankenanstalten.
Zahnärzten wird eine
Frist bis 1. Jänner 2022 eingeräumt.
Genauere Infos findet
man auf www.elga.gv.at.
Wer alle Fakten zur Regierungsvorlage
wissen will,
kann den Gesetzesentwurf
auf bmg.gv.at downloaden.
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