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Die Fernrakete V 2 und ihre Starträume in den Kreisen Borken ...

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sche<strong>in</strong>en erst im Januar 1945 von e<strong>in</strong>er Vorauskolonne der neuen V-E<strong>in</strong>heiten angelegt<br />

wor<strong>den</strong> zu se<strong>in</strong> 28 . Feuchte Stellen auf Zufahrtswegen <strong>in</strong> Waldungen wur<strong>den</strong>, z.B. im von<br />

Oerschen Wald <strong>in</strong> Schöpp<strong>in</strong>gen, als Knüppeldamm 29 befestigt. <strong>Die</strong> E<strong>in</strong>satzräume wur<strong>den</strong><br />

gegen Spionage durch Wachtposten gesichert, so z.B. die Feuerstellung <strong>in</strong> Schöpp<strong>in</strong>gen oder<br />

der Teststand im Kurfürstenbusch <strong>in</strong> Darfeld.<br />

Aufgaben der <strong>Fernrakete</strong>nkompanien im Kriegse<strong>in</strong>satz<br />

Der Ablauf der Nachschublieferung 30 für die Feuerstellungen war wie folgt organisiert:<br />

Raketen <strong>und</strong> Treibstoffe gelangten per Bahn <strong>in</strong> <strong>den</strong> Aufstellungsraum der schießen<strong>den</strong><br />

E<strong>in</strong>heiten. Am Entladebahnhof wur<strong>den</strong> die Raketen mittels e<strong>in</strong>es so genannten Strabokranes<br />

auf Raketenwagen umgela<strong>den</strong>. Hier übernahm die Transportkompanie die Raketen <strong>und</strong><br />

brachte sie mit e<strong>in</strong>em Vidalwagen zum Feldspeicher im E<strong>in</strong>satzraum. <strong>Die</strong> Gefechtsköpfe<br />

wur<strong>den</strong> gesondert transportiert. <strong>Die</strong> 2. <strong>und</strong> 3. Kompanie der Nachschubabteilung<br />

transportierten die Treibstoffe von <strong>den</strong> Ankunftsbahnhöfen <strong>in</strong> die Feuerstellungen. <strong>Die</strong> 4.<br />

Kompanie versorgte die Kraftfahrzeuge der E<strong>in</strong>heiten mit Treibstoffen <strong>und</strong> Öl. In <strong>den</strong><br />

Feldspeichern wur<strong>den</strong> die Raketen gelagert <strong>und</strong> durch die Technische Batterie gewartet:<br />

Funktionsüberprüfung, Instandsetzung <strong>und</strong> Aufsetzen des Gefechtskopfes. Der Wagentrupp<br />

der schießen<strong>den</strong> Batterien übernahm die<br />

Raketen mit e<strong>in</strong>em „Meiller“wagen, der<br />

e<strong>in</strong>e hydraulische E<strong>in</strong>richtung zur<br />

Aufrichtung der V2 auf dem Starttisch<br />

besaß. E<strong>in</strong>e <strong>Fernrakete</strong>n Artillerie<br />

Abteilung bestand aus drei Batterien mit<br />

je drei schießen<strong>den</strong> Zügen. <strong>Die</strong> drei Züge<br />

waren untergliedert zu je 39 Mann. <strong>Die</strong><br />

Untergliederung umfasste:<br />

-Feuerleittrupp mit Feuerleitpanzer <strong>und</strong><br />

Stromaggregat<br />

-Vermessungs- <strong>und</strong> E<strong>in</strong>richtungstrupp<br />

-Triebwerkstrupp<br />

-Elektrotrupp<br />

-Wagentrupp mit Meillerwagen <strong>und</strong><br />

Starttisch.<br />

<strong>Die</strong> <strong>in</strong> der Feuerstellung auf dem Tisch<br />

aufgerichtete Rakete wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

„Durchschaltversuch“ 31 auf <strong>ihre</strong><br />

Funktionstüchtigkeit geprüft.<br />

Anschließend erfolgte das Betanken durch<br />

die Treibstoff-Transportkompanie. Den<br />

Start führte der Feuerleitoffizier aus dem<br />

Feuerleitpanzer durch. <strong>Die</strong> Zeit für das<br />

Startklarmachen: E<strong>in</strong>fahren <strong>in</strong> die Feuerstellung, Generaldurchschaltung, Tanken <strong>und</strong> Start<br />

h<strong>in</strong>g vom Ausbildungsstand der E<strong>in</strong>heit ab <strong>und</strong> belief sich <strong>in</strong> der Regel auf 90 M<strong>in</strong>uten. Bei<br />

der Auswahl der Feuerstellungen hatten die E<strong>in</strong>heiten freien Spielraum. Als Untergr<strong>und</strong> für<br />

die Starttische konnten Asphaltwege, befestigte Wege oder fester Sandbo<strong>den</strong> genutzt wer<strong>den</strong>.<br />

Auf unbefestigten Stellen sche<strong>in</strong>t man auch als Unterlagen, wie es <strong>in</strong> Schöpp<strong>in</strong>gen zu<br />

beobachten war, Stahlbleche gelegt zu haben. Aus Tarnungsgrün<strong>den</strong> errichtete man die<br />

28 So der Zeitzeuge Josef Fier.<br />

29 Siehe auch <strong>den</strong> alliierten Bericht von 1945.<br />

30 Vgl. Hölsken, S. 139.<br />

31 Vgl. die ausführliche Darstellung <strong>in</strong> der Wiedergabe des Gespräches mit Theo H<strong>in</strong>kel im Anhang.<br />

Foto: He<strong>in</strong>z Redmann vor e<strong>in</strong>em Modell e<strong>in</strong>er V2 <strong>in</strong> Penemünde<br />

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