Die Fernrakete V 2 und ihre Starträume in den Kreisen Borken ...
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Gespräch an Besuche im militärischen Sperrbezirk „Drosten Tannen“ <strong>in</strong> Haltern, an Fahrten<br />
nach Darfeld <strong>und</strong> Hoek van Holland. Redmann war von Beruf Automechaniker <strong>und</strong> seit 1941<br />
nach Peenemünde abgeordnet. Bei Besuche <strong>in</strong> Haltern musste Redmann das Auto vor dem<br />
Sperrbezirk abstellen <strong>und</strong> dort auf Schulz bis zu dessen Rückkehr warten. Er selbst hat <strong>den</strong><br />
Sperrbezirk <strong>in</strong> <strong>den</strong> Drosten Tannen nie betreten <strong>und</strong> konnte daher auch ke<strong>in</strong>e Aussagen zu der<br />
E<strong>in</strong>richtung machen. Übrigens konnte ke<strong>in</strong> Zeitzeuge ermittelt wer<strong>den</strong>, der e<strong>in</strong>en Raketenstart<br />
aus <strong>den</strong> „Drosten Tannen“ bezeugen konnte 52 . Alles spricht für e<strong>in</strong> Test- oder Standlager <strong>in</strong><br />
<strong>den</strong> Drosten Tannen. In der Endphase waren hier Versorgungszüge stationiert.<br />
<strong>Die</strong> I./Art.Abt. (mot) 485<br />
-Erste<strong>in</strong>satz: Niederlande<br />
<strong>Die</strong> I./Art.Abt. (mot) 485 hatte wie die II./Art.Abt. 485 <strong>ihre</strong> Ausgangsstellung im Fronte<strong>in</strong>satz<br />
nach der Ankunft 53 im Raum Wesel am 3.9.44 zuerst bei<br />
Walcheren nördlich von Den Haag e<strong>in</strong>genommen.<br />
-Verlegung nach Westfalen<br />
Nach der Luftlandeaktion der Alliierten (17.9.) hatte sie <strong>ihre</strong>n<br />
E<strong>in</strong>satzraum Gravenhagen verlassen <strong>und</strong> verlegten <strong>in</strong> <strong>den</strong> Raum<br />
<strong>Borken</strong>/Altkreis Ahaus, wo sie am 19.9.44 zwischen 5.00<br />
<strong>und</strong> 7.00 Uhr e<strong>in</strong>traf 54 . <strong>Die</strong> schießen<strong>den</strong> Züge bezogen <strong>in</strong> der<br />
Bauerschaft Beikelort die Feuerstellung 21, <strong>ihre</strong><br />
Mannschaftsteile wur<strong>den</strong> <strong>in</strong> Zelten <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Scheune<br />
untergebracht. Bei E<strong>in</strong>bruch der Dunkelheit meldete<br />
die Batterie <strong>ihre</strong> Feuerbereitschaft: „Klar zum E<strong>in</strong>fahren“. <strong>Die</strong><br />
Nachschubstaffel der Batterie übernahm am 20.9.44 von der E<strong>in</strong>heit Klughammer<br />
(2./Technische Batterie 91) zwei Geräte. Bereits am 21.9. verschoß die Batterie drei Raketen,<br />
von <strong>den</strong>en e<strong>in</strong>e als Fehlschuß südwestlich von Coesfeld niederg<strong>in</strong>g. Am Tag darauf fiel e<strong>in</strong><br />
Gerät aus drei Metern Höhe auf <strong>den</strong> Starttisch zurück. Beim Löschversuch explodierte die<br />
Rakete 55 <strong>und</strong> riß zwei Soldaten <strong>in</strong> <strong>den</strong> Tod. Am 23.9. wurde die Ersatzfeuerstellung 36<br />
erk<strong>und</strong>et <strong>und</strong> tags darauf bezogen. Ziele <strong>in</strong> der Zeit vom 20.9. bis 28.9. waren Tournai (303<br />
km), Lüttich (184 km), Hasselt 56 <strong>und</strong> Maastricht (210 km). Ab <strong>den</strong> 13.10.44 wurde<br />
regelmäßig auf Antwerpen (209 km), Hafen <strong>und</strong> Stadtmitte, geschossen.<br />
Am 29.9.44 verlegte die Batterie <strong>in</strong> <strong>den</strong> „Rastraum“ Darfeld. <strong>Die</strong> Feuerstellung 36 wurde aber<br />
noch weiterh<strong>in</strong> genutzt 57 <strong>und</strong> zugleich die neue Feuerstellung 48 erk<strong>und</strong>et, vom 2. Zug<br />
e<strong>in</strong>gerichtet <strong>und</strong> bereits am 9.10.44 für <strong>den</strong> E<strong>in</strong>satz genutzt. <strong>Die</strong> Entfernung bis Lüttich<br />
erhöhte sich auf 190 km. Der Raum Darfeld wurde am 18.10. dreimal von Tieffliegern<br />
angegriffen, u.a. der Bahnhof Darfeld. Es waren ke<strong>in</strong>e Personen- <strong>und</strong> Geräteschä<strong>den</strong> zu<br />
verzeichnen. Am 19.10. wurde <strong>in</strong> Osterwick-Süd die Feuerstellung 53 erk<strong>und</strong>et <strong>und</strong> am 21.10.<br />
bezogen. Geschossen wurde mit e<strong>in</strong>em „Innenschaltgerät“. Bis zum 21.10 hatte die Batterie<br />
seit <strong>ihre</strong>m Fronte<strong>in</strong>satz 50 Geräte verschossen, bis zum 30.10. 75 <strong>und</strong> der 100. Start erfolgte<br />
am 5.11.44. Fehlschüsse verzeichnete die Batterie am 21.9., 22.9., 26.9., 25.10. (Absturzort<br />
Gescher), 29.10., am 11.11. wurde e<strong>in</strong> Gerät enttankt. Weitere Fehlschüsse erfolgten am<br />
17.11., 18.11. (südlich Dülmen), 19.11., 21.11. <strong>und</strong> 9.12. Der Herbst machten der E<strong>in</strong>heit zu<br />
52<br />
Willi Riegert gibt an, dort seien Raketen verschossen wor<strong>den</strong>. Er nennt aber ke<strong>in</strong>e Quelle für se<strong>in</strong>e<br />
Behauptung. Schulze Südhoff übernimmt, S. 340, diese Darstellung ungeprüft.<br />
53<br />
KTB D.z.V 3.9.44.<br />
54<br />
KTB 1./485 19.9.1944. - Führer der Batterie, bestehend aus dem 1. + 2. Zug, war Hauptmann Salomon seit<br />
dem 21.11.44 Chef der kompletten Abteilung.<br />
55<br />
<strong>Die</strong> Reste wur<strong>den</strong> zur Begutachtung nach Beikelort gebracht.<br />
56<br />
Am 26.9.44 wur<strong>den</strong> 2 Geräte auf Hasselt abgefeuert, e<strong>in</strong>s zerlegte <strong>in</strong> der Luft <strong>und</strong> g<strong>in</strong>g bei Wilmsberg nieder.<br />
KTB 1./485<br />
57<br />
Am 30.9.44 erfolgte von hier e<strong>in</strong> Fehlstart. <strong>Die</strong> Rakete g<strong>in</strong>g 800 m südwestlich der Feuerstellung 36 nieder.<br />
KTB 1./483 30.9.44.<br />
Foto: Platzhalter<br />
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