Download ungeteilt - lern-soft-projekt
Download ungeteilt - lern-soft-projekt
Download ungeteilt - lern-soft-projekt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2.4. Ernährung und Sinne<br />
Beim Essen werden alle Sinne angesprochen. Hier sind besonders der Tastsinn, der<br />
Sehsinn, der Wärmesinn und natürlich Geschmack und Geruchssinn zu nennen. Wir<br />
betasten unsere Nahrung mit den Händen, den Lippen, der Zunge und dem Gaumen in<br />
der Mundhöhle. Die Wärme oder die Kälte betonen den Geschmack vieler Speisen. Ein<br />
lauwarmes Essen wird oft als unangenehm empfunden.<br />
Mit den Augen nehmen wir nicht nur die Nahrung an sich wahr, sondern unser Appetit<br />
wird durch eine ansprechendes Angebot und eine passende Garnierung noch zusätzlich<br />
angesprochen.<br />
Von herausragender Bedeutung für unsere Ernährung sind aber sicher unbestritten der<br />
Geruchs- und Geschmackssinn.<br />
Bekanntlich sind Geschmäcker sehr verschieden. Diese Volksweisheit hat in der Ernährungslehre<br />
viele Bedeutungen.<br />
Z.B. wird der Stoff Methylmannopyranosid von manchen Menschen als süß und sauer<br />
zugleich geschmeckt. Andere Menschen schmecken ihn nur süß und wieder andere<br />
nur sauer. Es gibt z.B. einen Stoff (Phenyl-Thioharnstoff ... PTH), der von einigen Menschen<br />
als bitter geschmeckt wird, während andere ihn überhaupt nicht wahrnehmen<br />
können.<br />
Den Geschmack einer Speise nehmen wir mit<br />
der Zunge wahr. Dazu ist es Bedingung, dass<br />
bestimmte Teile der Nahrung flüchtig (abspaltbar)<br />
sind und sie müssen sich in Wasser<br />
lösen können. Auf der Zunge befinden sich<br />
kleine warzenähnliche Gebilde – die Geschmackspapillen.<br />
Mit ihrer Hilfe können wir<br />
verschiedene die Geschmacksrichtungen der<br />
gelösten Moleküle feststellen. Geschmackspapillen<br />
mit ähnlichen Geschmacksrichtungen<br />
liegen in Gruppen auf der Zungenoberfläche<br />
(siehe Abb.).<br />
Die rund 9000 Geschmackspapillen bestehen<br />
wiederum aus mehreren Hunderten von Geschmacks-Sinneszellen.<br />
Die Geschmacks-<br />
Sinneszellen funktionieren nach dem Schlüssel-Schloß-Prinzip.<br />
Eine Geschmacks-Sinneszelle reagiert immer nur auf einen bestimmten passenden<br />
Stoff. Die Erkennungsteile der Sinneszellen sind dabei so geformt, dass das Geschmacks-Molekül<br />
genau hinein passt. Sie verhalten sich wie Schlüssel und Schloß.<br />
Lagert sich ein passendes Molekül an einer Sinneszelle an, dann wird eine Erregung<br />
ausgelöst und zum Gehirn transportiert. Dort nehmen wir diese Erregung dann als einen<br />
bestimmten Geschmack wahr.<br />
Früher gingen die Forscher davon aus, daß jeder Mensch eigentlich nur die vier Geschmacksrichtungen:<br />
sauer, süß, bitter und salzig wahrnehmen kann. Heute weiss<br />
man, dass es weitere Geschmacksrichtungen gibt. Vermutet werden insgesamt bis zu<br />
10 verschiedene Richtungen. Bislang konnte man neben den vier klassischen Geschmäckern<br />
auch noch Geschmäcker für Umani (schmeckt wie Glutamat) und Glycyrrhizin<br />
(schmeckt wie Lakritze) eindeutig nachweisen.<br />
______________________________________________________________________________________________________<br />
BK_EL_Abgabe2002.DOC Seite - 12 - (c,p)1998-2002 lsp:dre