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länger haltbar gemacht (kandierte Früchte). Bakterien und Pilze können bei so verringerten<br />

Wasseranteilen nicht überleben und damit auch nicht die Lebensmittel verderben.<br />

Auch die Herstellung von haltbaren Obstkonserven, Konfitüren und Marmeladen<br />

beruht auf den verringerten Wassergehalt - bzw. den höheren Zuckergehalt.<br />

Längerkettige Kohlenhydrate sind meist nicht in Wasser löslich. Ihre Moleküle sind zu<br />

schwer. Sie können aber beachtliche Mengen von Wasser in die Moleküle einlagern.<br />

Dies nennt man dann Quellen.<br />

Quellvermögen: Besonders die Mehrfachzucker sind mit einer enormen Quellfähigkeit<br />

ausgestattet. Das Wasser lagert sich in die Moleküle ein und erhöht dabei die Beweglichkeit<br />

der großen Moleküle. Die riesigen Ketten verwirren sich mit der Zeit immer<br />

mehr und bilden schließlich eine Art Kleister.<br />

Marmeladen, Konfitüren und Gelee's sind Produkte, deren Festigkeit entscheidend von<br />

Pektinen und der hohen Konzentration an Zuckern abhängt.<br />

Bindefähigkeit: Die Quellbarkeit und die fortschreitende Verkleisterung bewirken die<br />

Verfestigung des Nahrungsmittels. Durch Erwärmen wird der Effekt sogar noch verstärkt,<br />

da die Moleküle sich noch stärker bewegen und dementsprechend noch heftiger<br />

miteinander verwirren.<br />

Auch beim Auflösen von Stärke z.B. zum Binden einer Soße oder Suppe, kann eine zu<br />

große Flüssigkeitstemperatur zum Verklumpen führen. Deshalb sollte Stärke immer in<br />

kalter Flüssigkeit angelöst werden und vorsichtig der restlichen Flüssigkeit zugesetzt<br />

werden.<br />

Abbaubarkeit: Stärke mit seinen charakteristischen Eigenschaften (nicht süß, wasserunlöslich,<br />

quellbar) kann durch Enzyme oder Säuren in kurzkettige Moleküle abgebaut<br />

werden. Interessant ist dabei, daß die entstehenden Stoffe, wie Dextrine, Zweifachzucker<br />

und Einfachzucker, genau entgegengesetzte Eigenschaften zur Stärke besitzen.<br />

Die Abbauprodukte sind zumeist süß, wasserlöslich und nicht mehr quellbar.<br />

Eine besondere Form des Zuckerabbaus ist die Umwandlung von Zweifachzuckern<br />

unter Enzymzusatz bei der Honigherstellung durch die Bienen. Die Zweifachzucker<br />

werden dabei in Einfachzucker (Frucht- und Traubenzucker) abgebaut. Da dabei Wasser<br />

verbraucht wird, sinkt der Wassergehalt. Durch Fächeln mit den Flügeln sorgen die<br />

Bienen für weiteres Verdunsten des Wassers. Letztendlich entsteht ein zähflüssiger<br />

Sirup - der Bienenhonig. Bei der Kunsthonig-Produktion wird Rübenzucker durch zugesetzt<br />

Enzyme oder Säuren in Traubenzucker und Fruchtzucker abgebaut. (s.a. Exkurs:<br />

Invertzucker)<br />

Verdaubarkeit: In unserem Verdauungskanal passiert Ähnliches. Auch hier werden<br />

größere Moleküle von Vielfachzuckern solange zerlegt, bis Einfachzucker-Bausteine<br />

vorliegen. Nur diese können im Dünndarm ins Blut aufgenommen (resorbiert) werden.<br />

Logischerweise lassen sich die kleinen Zucker (Rübenzucker, Dextrine) besser verdauen<br />

als die großen (Stärke). Einige andere können durch unser Verdauungssystem<br />

überhaupt nicht verarbeitet werden, z.B. Zellstoff. Sie füllen unseren Verdauungskanal<br />

nur aus und regen ihn zur erhöhten Tätigkeit an. Scheinbar können wir auf diese Stoffe<br />

bei der Ernährung verzichten, weshalb sie wohl auch den Namen Ballaststoffe bekommen<br />

haben. In Wirklichkeit sind sie aber für die normale Magen- und Darmtätigkeit und<br />

das Sättigungsgefühl unverzichtbar.<br />

Viele Ballaststoffe haben außerdem die positive Eigenschaft Schadstoffe in sich oder<br />

an sich zu binden. Dies nennt man Adsorption. Der Entzug von Schadstoffen verbessert<br />

die Verdaulichkeit der Nahrung ungemein. (s.a. 3.4. Ballaststoffe)<br />

______________________________________________________________________________________________________<br />

BK_EL_Abgabe2002.DOC Seite - 52 - (c,p)1998-2002 lsp:dre

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