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Alle wasserfeindlichen (fettfreundlichen)<br />
Molekül-Teile lagern sich auf<br />
einer Seite an. Dadurch wird auf der<br />
anderen Seite der wasserfreundliche<br />
(fettfeindliche) Teil (Glycerol) frei. Die<br />
Moleküle ähneln jetzt dem Buchstaben<br />
E, wobei der senkrechte Strich den<br />
Glycerol-Teil darstellt. Die drei waagerechten<br />
Striche entsprechen den Fettsäuren.<br />
Die so verdrehten Fett-<br />
Moleküle lieben auf der einen Seite<br />
Wasser, auf der anderen Seite Fett.<br />
Durch das Schütteln ordnen sich die<br />
Moleküle nun so an, das sich "Gleich<br />
und Gleich" zueinander gesellen.<br />
(Sprichwort: "Gleich und Gleich gesellt sich gern"; Chemische Lösungsregel: "Gleiches<br />
löst sich immer in Gleichem").<br />
Je nach Wasser- und Fett-Anteil unterscheidet man Fett-in-Wasser-Emulsionen bzw.<br />
Wasser-in-Fett-Emulsionen. Obige Abbildung steht für eine Fett-in-Wasser-Emulsion.<br />
Kleine Tröpfchen sind bei Emulsionen ideale Gebilde. Im Inneren z.B. fettliebend, nach<br />
außen wasserfreundlich und damit in Wasser "löslich". Treffen sich mehrere Tröpfchen,<br />
fließen sie zusammen. Die Tröpfchen wachsen dabei zu Tropfen, nehmen immer neue<br />
Tröpfchen in sich auf, bis schließlich alle Tröpfchen wieder vereint sind.<br />
Für alle Fette sind relativ hohe (im Vergleich zu Wasser) Siedetemperaturen charakteristisch.<br />
Diese liegen im Allgemeinen zwischen 180 und 350 ° C. Viele Fette beginnen<br />
bei so hohen Temperaturen an zu "Rauchen". Sie befinden sich an der Grenze zum<br />
Verbrennen. Angebrannte und verrauchte Fette sind verdorben. Sie geben einen beißenden<br />
Geruch ab. Der Geruch stammt vom Acrolein (exakter: Propenal). Es entsteht,<br />
wenn Glycerol-Moleküle zu hoch oder zu lange erhitzt werden. Acrolein ist gift und<br />
schleimhautreizend. Es steht unter Verdacht, Krebs verursachen zu können. Acrolein<br />
kann auch keine Fettsäuren binden. Es kommt wegen der freien Fettsäuren zu einer<br />
Versäuerung des Fettes.<br />
Die Fettsäure-Moleküle können durch Hitze oder Bakterien zu kleineren Molekülen<br />
umgewandelt werden. Dabei entsteht Buttersäure. Ihr Geruch ist sehr stark. Der<br />
Mensch kann schon wenige Moleküle wahrnehmen. Fette mit Anteilen an freier Buttersäure<br />
werden als ranzig empfunden.<br />
Sehr heiße Fette können sich entzünden und mit leuchtender und mehr oder weniger<br />
rußender Flamme abbrennen. Während der vollständigen Verbrennung bei ausreichend<br />
vorhandenem Sauerstoff entstehen nur Cohlendioxid und Wasser. Erst bei Sauerstoffmangel<br />
erhöht sich der Ruß-Anteil (Ruß ist reiner Cohlenstoff).<br />
Fette können selbst auch als Lösungsmittel dienen. Interessant ist vor allem die Fähigkeit<br />
ätherische Öle (Duft- und Aromastoffe) und einige Vitamine zu lösen.<br />
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BK_EL_Abgabe2002.DOC Seite - 26 - (c,p)1998-2002 lsp:dre