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Sicherheit und Risiko

St.Gallen Business Review Winter 2012

St.Gallen Business Review
Winter 2012

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ESPRIT St.Gallen Business Review<br />

ko länger zu leben als die finanzielle Vorsorge ausreicht,<br />

kein objektives sondern ein subjektives <strong>Risiko</strong>. D.h. der<br />

Zielerreichungsgrad hängt von den individuellen Bedürfnissen<br />

ab – manchen Menschen erscheinen 50% bis<br />

60% vom letzten Nettoeinkommen ausreichend für die<br />

Versorgung im Alter, andere hingegen benötigen z.B. wegen<br />

teurer Hobbys das gleiche Nettoeinkommen wie in<br />

der Berufstätigkeitsphase. Bei einer Untersuchung von<br />

1.024 Verbrauchern hat das Institut für Vorsorge <strong>und</strong><br />

Finanzplanung festgestellt, dass der durchschnittliche<br />

Rentenbedarf im Alter in Deutschland bei 80% des letzten<br />

Nettoeinkommens liegt.<br />

Im Anschluss an die Gr<strong>und</strong>absicherung folgen die<br />

Altersvorsorge <strong>und</strong> der Vermögensaufbau. Dabei dient<br />

der Vermögensaufbau unter anderem für kurz- <strong>und</strong><br />

mittelfristige Investitionen, die auch zur Erfüllung von<br />

Wünschen <strong>und</strong> Träumen dienen wie z. B. einer Weltreise,<br />

eines Wintergartens usw. Natürlich wirken die Bausteine<br />

Altersvorsorge <strong>und</strong> Vermögensaufbau aufeinander ein.<br />

Die Altersvorsorge stellt die Investitionen für das<br />

Rentenalter dar. Es müssen gezielte Entscheidungen getroffen<br />

werden, um bei Eintritt der Rente den individuell<br />

gewünschten Lebensstandard halten zu können.<br />

In Deutschland wird die Altersvorsorge<br />

beachtlich durch den Staat gefördert.<br />

Insgesamt stehen neben der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

<strong>und</strong> den berufsständischen Versorgungswerken<br />

für die freiberuflich Tätigen (z.B. Ärzte,<br />

Anwälte, Steuerberater, Architekten) drei staatlich geförderte<br />

Versorgungswege zur Verfügung, die freiwillig<br />

als Ergänzung durchgeführt werden können. Dies sind<br />

die Riester-Rente, die Basisrente <strong>und</strong> die betriebliche Altersversorgung.<br />

Alle drei Wege sind kapitalgedeckt <strong>und</strong><br />

werden steuerlich gefördert. Allerdings gibt es bei jedem<br />

staatlich geförderten Versorgungsweg Besonderheiten<br />

(bei der Riester-Rente die Zulage, bei der betrieblichen<br />

Altersversorgung die Sozialversicherungsfreiheit usw.),<br />

die hier den Rahmen sprengen würden. Welcher Weg<br />

der optimale für den Einzelnen ist <strong>und</strong> in welcher Höhe<br />

investiert werden muss, um den gewünschten Versorgungsgrad<br />

zu erreichen, kann nur durch eine umfassende<br />

Beratung auf der Basis der individuellen Bedürfnisse<br />

<strong>und</strong> Gegebenheiten geklärt werden. Ergänzend zur Altersvorsorge<br />

sollte noch das <strong>Risiko</strong> der Pflegebedürftigkeit<br />

im Auge behalten werden, da dieses <strong>Risiko</strong> aufgr<strong>und</strong><br />

der steigenden Lebenserwartung zunimmt.<br />

Die Spitze <strong>und</strong> damit die Fertigstellung der Pyramide<br />

stellt die Vermögensstreuung dar. Damit ist kein<br />

<strong>Risiko</strong> verb<strong>und</strong>en (außer das bereits anfangs erwähnte<br />

<strong>Risiko</strong> bei der Wertpapieroptimierung). Hat man diesen<br />

Baustein erreicht, ist man in der Lage sein Vermögen gezielt<br />

zu streuen. Dabei werden die verschiedensten Anlageformen<br />

unter Berücksichtigung aller steuerlichen Aspekte<br />

optimal eingesetzt. Das kann von Diversifikation<br />

bei Aktienanlagen bis hin zu speziellen Investments im<br />

Immobilienbereich gehen. Ist man an der Vermögensstreuung<br />

angelangt, kann man sich in der glücklichen<br />

Lage schätzen, dass die finanzielle Situation für die Zukunft<br />

eher positiv sein wird.<br />

Fazit<br />

Der Mensch lebt – ob er will oder nicht – mit Risiken.<br />

Die finanziellen Risiken durch biometrische Einschränkungen<br />

kann man jedoch sehr gut durch entsprechende<br />

Vorsorge abdecken. In welchem Grad dies der<br />

Einzelne tun will <strong>und</strong> kann, hängt von den individuellen<br />

Bedürfnissen ab. Empfehlenswert ist es, sich auf jeden<br />

Fall in den entsprechenden Lebensphasen mit den potenziellen<br />

Lebensrisiken auseinander zu setzen <strong>und</strong> sich<br />

dabei an einen Berater zu wenden, der eine ganzheitliche,<br />

bedürfnisorientierte Beratung durchführen kann.<br />

Lebenslauf<br />

Prof. Michael Hauer ist am<br />

3. Februar 1963 in Neustadt/Waldnaab<br />

in der<br />

Nähe von Weiden in der<br />

Oberpfalz geboren. Er ist<br />

Gründer, Gesellschafter<br />

<strong>und</strong> Geschäftsführer des<br />

Instituts für Vorsorge <strong>und</strong><br />

Finanzplanung, das sich<br />

intensiv mit den Themen<br />

Financial Planning <strong>und</strong> Altersvorsorge beschäftigt.<br />

In diesen Bereichen ist Michael Hauer auch als<br />

Fachautor zahlreicher Publikationen (u.a. für den<br />

Rudolf Haufe Verlag) <strong>und</strong> als Referent tätig.<br />

Michael Hauer ist Diplom-Mathematiker <strong>und</strong> Certified<br />

Financial Planner. Von 1993 bis 2000 war er<br />

in leitender Funktion bei der Commerzbank <strong>und</strong><br />

Dresdner Bank im Bereich Financial Planning tätig.<br />

Seit dem Jahr 2000 ist er Lehrbeauftragter <strong>und</strong> seit<br />

März 2012 Honorar-Professor im Fachbereich „Finanzmärkte<br />

<strong>und</strong> Financial Planning“ an der Hochschule<br />

für angewandte Wissenschaften Amberg-<br />

Weiden. Für den Fachbereich Altersvorsorge ist<br />

er seit 2004 Dozent an der ebs European Business<br />

School Finanzakademie, Oestrich-Winkel.<br />

Homepage: www.vorsorge-finanzplanung.de<br />

Mail: michael.hauer@vorsorge-finanzplanung.de<br />

Winter 2012 31

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