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Sicherheit und Risiko

St.Gallen Business Review Winter 2012

St.Gallen Business Review
Winter 2012

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ESPRIT St.Gallen Business Review<br />

Cole ruft dazu auf, Augen <strong>und</strong> Ohren offen zu halten.<br />

Es benötigt nicht nur viel Achtsamkeit, sondern vor<br />

allem das Verständnis auf welche Signale man achten<br />

muss, die „weak signals“, wie Professor George Day<br />

von der Wharton School an der University of Pennsylvania<br />

sie beschreibt. Diese zu finden ist eine Mammutaufgabe.<br />

Seit Christoph Columbus versuchen wir Schutzmechanismen<br />

in diese unsichere Welt einzubauen,<br />

erklärt der deutsche Philosoph Professor Peter Sloterdijk<br />

zum Abschluss des Symposiums. <strong>Risiko</strong>entscheide<br />

bringen grossartige Dinge mit sich, wie Columbus<br />

«Für Innovation<br />

braucht es<br />

Verantwortung<br />

<strong>und</strong> Mut.»<br />

weder kreiert noch zerstört werden, es wird herumgereicht,<br />

wie Martin Taylor, Chairman der Syngenta<br />

International AG, argumentiert. <strong>Risiko</strong> ist, wie es der<br />

Soziologe Professor Ulrich Beck formuliert, antizipierte<br />

Gefahr. <strong>Risiko</strong> muss nicht fassbar gemacht, es<br />

muss auf sich genommen werden.<br />

Führung übernehmen<br />

Aufbruch nach Amerika zeigt, auch wenn sie zum Teil<br />

schmerzen können: <strong>Risiko</strong> als Chance für Innovation,<br />

Wachstum <strong>und</strong> Weiterentwicklung ist sein Credo. Professor<br />

Hart fordert gar eine kreative Zerstörung im<br />

Sinne Schumpeters, welche den Ursprung jeder Entwicklung<br />

darstellt. <strong>Risiko</strong> kann hierbei wie Energie<br />

Um Verantwortung anzunehmen <strong>und</strong> weitreichende<br />

Entscheide zu treffen benötigt es Führung.<br />

Führung auf verschiedenen Ebenen. Als Organisation,<br />

als Manager, aber auch als Gesellschaftsmitglied. Wie<br />

Alberto Mingardi, Direktor des italienischen Think<br />

Tank Institute Bruno Leoni, argumentiert, braucht<br />

eine ges<strong>und</strong>e Gesellschaft eine natürliche Bew<strong>und</strong>erung<br />

für risikofreudige Entscheidungsträger. Gutes<br />

Beispiel hierfür ist Salma El-Sayeh, Studentin der<br />

Amerikanischen Universität von Kairo, welche gemeinsam<br />

mit ihren Landsleuten auf dem Tahrir Platz<br />

stand, um gegen das Regime zu protestieren. Sie berichtet,<br />

wie die Protestanten dort, fest entschlossen<br />

einen Wandel herbeizuführen, schlussendlich erfolgreich<br />

ausharrten. Dass nicht nur Einzelpersonen Verantwortung<br />

übernehmen sollen, macht der ehemalige<br />

deutsche Finanzminister Peer Steinbrück bei seinem<br />

Auftritt am St. Gallen Symposium klar. Deutschland<br />

sollte verstärkt eine klare Führungsrolle übernehmen,<br />

doch dies nicht im Alleingang, sondern zusammen<br />

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Winter 2012

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