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moments - Das Magazin für die schönsten Augenblicke

Ausgabe März 2015

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BODY & SOUL<br />

Einmal Hölle<br />

und zurück<br />

TEXT: MARIA KNAPP<br />

LEBENSWEG. 2009 als schwer krank erklärt, hat sich Simone Feichtinger<br />

zurück ins Leben gekämpft. Dem setzt <strong>die</strong> Bad Ischlerin noch eins drauf: Sie<br />

nimmt heuer an einem der härtesten Mountainbike-Rennen der Welt teil.<br />

Wer <strong>die</strong> fröhliche Frau sieht,<br />

vermutet nicht, welche<br />

Schicksalsschläge schon<br />

hinter ihr liegen: In der Schule wurde<br />

sie von einer Gebäudedecke<br />

getroffen und erlitt Wirbelverletzungen.<br />

Am 11. September 2001 in der<br />

Früh war sie in New York unterwegs<br />

zum World Trade Center und entkam<br />

durch Zufall den Anschlägen. Nach<br />

jahrelangen Schmerzen entdeckten<br />

<strong>die</strong> Ärzte 2009 ein Gewächs im<br />

Unterleib. Nach zwei Versuchen, <strong>die</strong><br />

Endometriose, <strong>die</strong> noch viel schlimmere<br />

Ausmaße angenommen hatte,<br />

als ursprünglich angenommen, operativ<br />

zu entfernen, gaben sie auf – zu<br />

groß war das Risiko, dass <strong>die</strong> junge<br />

Frau sterben könnte. Es folgte <strong>die</strong><br />

niederschmetternde Diagnose: In<br />

Österreich ist eine OP nicht möglich.<br />

Die damals 29-Jährige gab nicht auf<br />

und fand einen Spezialisten in der<br />

Schweiz. Doch statt Hoffnung entwickelte<br />

sich ein langer Kampf mit<br />

den staatlichen Versicherungen um<br />

<strong>die</strong> Kosten, aus dem Feichtinger mit<br />

Unterstützung der Volksanwaltschaft<br />

siegreich hervorging. Feichtinger<br />

unterzog sich der achtstündigen OP<br />

in der Schweiz. Was folgte, war ein<br />

mühsamer, von Schmerz erfüllter<br />

Genesungsprozess.<br />

Haben Sie in <strong>die</strong>ser schwierigen Zeit<br />

auch einmal <strong>die</strong> Hoffnung verloren?<br />

Hoffnungslos war ich nie, aber verzweifelt.<br />

Ich habe alles versucht und<br />

mich mit einem „Nein“ nie abgefunden.<br />

Aber klarerweise gab es Einbrüche.<br />

In solchen Krisen waren<br />

mein enger Freundeskreis <strong>für</strong> mich<br />

da. Daraus entstand das Motto:<br />

„When nothing goes right, go left.“<br />

Was hat Ihnen geholfen, wieder<br />

gesund zu werden?<br />

Ich bin zurück in mein Elternhaus<br />

nach Lauffen gegangen. Die Landschaft<br />

und <strong>die</strong> Natur waren der richtige<br />

Platz <strong>für</strong> mich, wieder zurück ins<br />

Hätte ich mich damals mit meiner<br />

Diagnose abgefunden und nichts<br />

unternommen, wer weiß, wo ich<br />

heute wäre.<br />

Leben zu finden. Vor allem <strong>die</strong> Tiere<br />

haben mir sehr viel Kraft gegeben.<br />

Nach der OP hatte ich einen künstlichen<br />

Blasen- und Darmausgang.<br />

Sie mussten mir Morphium verabreichen,<br />

weil <strong>die</strong> Schmerzen ein Wahnsinn<br />

waren. Meine Eltern haben mich<br />

gepflegt und „Sara“, der Hund meiner<br />

Mutter, hat Tag und Nacht neben<br />

mir gewacht. Sie hat mich alle zwei<br />

FOTOS: WWW.MIRJAGEH.COM<br />

104 <strong>moments</strong> 3/2015

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