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moments - Das Magazin für die schönsten Augenblicke

Ausgabe März 2015

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MOTION & ENTERTAINMENT<br />

Paradox: In Kolumbien<br />

ist es schwer, guten<br />

Kaffee zu trinken.<br />

Herzliches Willkommen. Gelassen<br />

lehnen Kolumbianer an den farbigen<br />

und mit prächtigen Blumen<br />

geschmückten Häusern und unterhalten<br />

sich. Ich spaziere weiter in <strong>die</strong><br />

Calle Real, wo man Kunsthandwerk,<br />

Schmuck und Tracht erwerben kann.<br />

Einst lebten hier hauptsächlich Feldarbeiter,<br />

während heute <strong>die</strong> rund<br />

7.000 Einwohner in Tourismus und<br />

Landwirtschaft tätig sind. „Amiga,<br />

kann ich dir behilflich sein?“, sprechen<br />

mich <strong>die</strong> herzlichen Verkäufer<br />

an. Schnell kommen wir in ein persönliches<br />

Gespräch über meine Reise<br />

und meine Herkunft. Nach einer<br />

Stunde verabschieden sie sich mit<br />

einem herzlichen „Que le vaya muy<br />

bien!“ – „Auf dass es Ihnen sehr gut<br />

ergehe!“ Bald stelle ich fest, dass <strong>die</strong>se<br />

warmherzige Phrase als Synonym<br />

<strong>für</strong> „Auf Wiedersehen“ verwendet<br />

wird. Auf dem Hauptplatz gönne ich<br />

mir eine Forelle aus dem Cocora-Tal<br />

mit Kochbananen – eine Delikatesse<br />

der Region –, bevor ich mich auf <strong>die</strong><br />

Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten<br />

mache.<br />

Träumerische Kaffee-Haziendas.<br />

Am authentischsten <strong>für</strong> meinen Aufenthalt<br />

erscheint mir Don Eduardos<br />

traditionelle kolumbianische „Finca“<br />

(Kleinbetrieb). Ungefähr 1.000 Meter<br />

vom Hauptplatz entfernt, umgeben<br />

von weiten aromareichen Kaffeeplantagen,<br />

Bananen- und Bambusbäumen,<br />

können hier einige Besucher<br />

Bananen, Mangos und<br />

mehr: Im tropischen<br />

Klima Kolumbiens<br />

wachsen exotische<br />

Früchte.<br />

unterkommen. Unbeschwert lasse ich<br />

<strong>die</strong> Seele in einer Hängematte baumeln<br />

und lausche den exotischen<br />

Naturgeräuschen. In einem Moment<br />

erscheint es mir unvorstellbar, dass<br />

ich mich in der Salsa-Nation befinde.<br />

So viel Ruhe und Gelassenheit hätte<br />

ich nicht erwartet.<br />

Eine aromatische Angelegenheit.<br />

Am nächsten Morgen bringt uns der<br />

Finca-Besitzer Don Eduardo mit<br />

Begeisterung alles über den komplexen<br />

Prozess der Kaffeeernte- und herstellung<br />

näher. Als einer der weltweit<br />

größten Kaffeeanbieter werden <strong>die</strong><br />

qualitativ hochwertigen Kaffeebohnen<br />

Kolumbiens exportiert, nur <strong>die</strong><br />

zweite Wahl bleibt im Lande. Denn<br />

Kolumbien hat ausschließlich eine Tradition<br />

als exportierender Kaffeeproduzent,<br />

nicht als Kaffeegenießer. Der<br />

Großteil des kolumbianischen Kaffees<br />

ist eine Mischung aus Kaffeebohnen<br />

von verschiedenen Kleinbauern, <strong>die</strong><br />

durch deren Verkauf gerade einmal<br />

überleben können. Somit darf ich<br />

mich glücklich schätzen, eigens hergestellten<br />

Kaffee zu probieren. Zusammen<br />

mit Don Eduardo nehme ich <strong>die</strong><br />

vier Schalen der Kaffeebohnen ab,<br />

röste ihn und degustiere – den<br />

Ex perten nach ist er am besten ganz<br />

schwarz. Angeregt vom intensiven<br />

Aroma des Kaffees spaziere ich noch<br />

über <strong>die</strong> Plantagen und entdecke<br />

Avocadobäume und Ananaspflanzen.<br />

Kolumbianische Gastfreundlichkeit.<br />

Nachdem ich mich mit frisch gepflückten<br />

Bananen gestärkt habe, spaziere<br />

ich auf den Hauptplatz in Salento, von<br />

wo aus Reitausflüge, Wanderungen<br />

und andere Entdeckungstouren ➤<br />

<strong>moments</strong> 3/2015 125

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