moments - Das Magazin für die schönsten Augenblicke

Diagnose: Da
geht nichts mehr!
Sieben Operationen
und sieben
Jahre später will
sie 211 Kilometer
und 7.049 Höhenmeter
bewältigen.
mit diversen Interessenten, aber ich
bin hier noch offen und freue mich
über jede Unterstützung!
Haben Sie Angst, dass das Gewächs
wieder kommt?
Diese kommt immer wieder hoch.
Meistens dann, wenn Schmerzattacken
im Bauch, Rücken oder an den
Beinen auftauchen und nicht gleich
wieder abklingen. Das Unterbewusstsein
ruft hier die Erinnerungen hoch.
In solchen Situationen muss man sich
immer wieder sagen, dass alles in
Ordnung ist bzw. diese in weiterer
Folge ärztlich abklären lassen. Weil
Garantie gibt es natürlich keine …
Warum fühlen Sie sich nach der
Krankheit stärker als zuvor?
Weil mich das Leben schon mal
durch die Hölle gesandt hat und ich
diese ausgehalten habe. Und jeder
Kampf macht einen stärker.
Sie sprechen vom 11. September
2001. Sie waren in New York …
Ich war schon am Vortag beim World
Trade Center, aber da war das Wetter
schlecht. Der Plan wäre gewesen,
dass ich am nächsten Tag kurz
vor neun Uhr mit dem ersten Aufzug
rauffahre. Ich habe mich verspätet
und den ersten Zug versäumt.
dem Highway, über mir Kampfjets. In
diesem kriegsähnlichen Zustand hat
es zu sickern angefangen, dass das
Schicksal auf meiner Seite war und
ich nicht unter den tausenden Toten
bin. Es hat drei Tage gedauert, bis ich
telefonisch nach Bad Ischl durchgekommen
bin und meinen Eltern sagen
konnte: Ich lebe!
Wie haben Sie das „Was wäre wenn“-
Szenario im Kopf abgeschaltet?
Ich denke, das Leben besteht nicht
aus Zufällen, sondern aus Schicksalsschlägen.
Es hat wohl sein müssen,
dass ich dabei war, aber nicht, das
Würden Sie sagen, dass Sie sich
durch die Krankheit persönlich verändert
haben?
Ich sehe jetzt vieles mit anderen
Augen und freue mich über Kleinigkeiten:
Wenn zum Beispiel mein Hund
fröhlich spielt oder ich auf einen Berg
gehe, den Kühen beim Kauen zusehe
und dabei den Ausblick genieße – das
macht mich glücklich. Leider haben in
unserer Gesellschaft Stress und Materialismus
die Überhand. Dabei kann
sich das Leben schnell wenden. Man
braucht sich nur bewusst im eigenen
Umfeld umsehen oder die Zeitung
aufschlagen. Was mich betrifft,
gibt es nicht mehr viele Dinge, die
mich aus der Bahn werfen. Ich habe
Gelassenheit entwickelt.
Wie gehen Sie mit diesem Bewusstsein
um?
Wenn man so nah dran ist, dann ist
man geschockt von dem, was man
sieht: Leute kommen in die U-Bahn,
total verdreckt. Andere brechen auf
der Straße neben dir zusammen.
Menschen springen aus dem Fenster.
Mir wurde das Ganze erst am
nächsten Tag bewusst. Ich fuhr auf
Es war der Plan, dass ich am
11. September 2001 um 8 Uhr in
der Früh beim World Trade Center
bin. Aber ich habe verschlafen.
alles vorbei ist. Man nimmt einfach
sehr viel für sein eigenes Leben mit.
Die Eindrücke prägen einen natürlich.
Ich habe das Szenario für mich
einfach umformuliert: Das Leben
meint es gut mit mir! Heute denke
ich eigentlich nur dann an die Zeit in
New York zurück, wenn die Medien
jedes Jahr ein großes „Tamtam“ um
das Ereignis machen. l
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106 moments 3/2015