Cruiser März 2014
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Prominent CRUISER Edition <strong>März</strong> <strong>2014</strong><br />
Ellen Page<br />
Während Russland in Sachen Homosexualität<br />
mit Siebenmeilen-Stiefeln ins Mittelalter zurück<br />
marschiert, gehört es im ehemaligen Feindesland<br />
USA mittlerweile zum guten Ton, sich<br />
in aller Öffentlichkeit als schwul oder lesbisch<br />
zu outen. Trotz der breiten christlichen Allianz<br />
der Ewiggestrigen erweisen sich die Staaten<br />
als Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Die<br />
Schauspielerin Ellen Page (26) gehört zu den<br />
jüngsten Regenbogen-Promis, welche vor dem<br />
Mikrophon die gleichgeschlechtliche Liebe als<br />
ihre eigene anpriesen. Als Ellen Page am Valentinstag<br />
eine Rede in Las Vegas hielt, war dies ein<br />
GNTM<br />
Sie wandeln wieder über die Laufstege, die Anwärterinnen<br />
auf den Titel «Germanys Next Top-<br />
Model» auf Pro7. Von Alice Schwarzer wurde die<br />
Sendung einst als «menschenfeindlich» kritisiert,<br />
wobei das Jahre vor dem unsäglichen «Bachelor»<br />
war. Da Schwarzer mittlerweile andere<br />
(Geld-)Sorgen hat, kann Heidi Klum wieder ungeniert<br />
die nächste Schönheit küren und anschliessend<br />
von ihrem Vater verheizen lassen.<br />
Wie auch immer, die Quoten geben der Klum<br />
recht, und, wie erwähnt, das Fernsehen bringt<br />
weitaus Schlimmeres zustande. Von der neuen<br />
Staffel darf man sogar behaupten, dass sie<br />
hochkarätiger besetzt ist als früher. Mit dem<br />
international erfolgreichen Modedesigner Wolfgang<br />
Joop hat Heidi Klum einen Jury-Kollegen<br />
der Extraklasse gewonnen. Der kann zwar nicht<br />
mit dem Charme von Thomas Hayo mithalten,<br />
bringt aber etwas Pfeffer in die Sendung. Dabei<br />
verhält es sich mit Joops Teilnahme ähnlich<br />
wie mit Marianne Rosenberg bei DSDS. Der Designer<br />
wetterte einst medienwirksam gegen<br />
Model-Mama Heidi Klum wie einst die Schlagerqueen<br />
über die Casting-Shows. Tempi passati.<br />
Wolfgang Joop wollte sich wohl auch etwas positive<br />
Presse gönnen. Seit seinem unsäglichen<br />
Streit mit Tochter Jette Joop benötigte der Designer<br />
wieder eine reine Weste. Und Heidi Klum,<br />
die Super-Deutsche, eignet sich hervorragend<br />
Sebalter<br />
Die Vorzeichen für die diesjährige Schweizer<br />
Teilnahme beim Eurovision Song Contest <strong>2014</strong><br />
stehen denkbar schlecht. Die Annahme der Masseneinwanderungs-Initivative<br />
der SVP, welche<br />
in ganz Europa für Kopfschütteln sorgte, dürfte<br />
der Schweiz nicht einen müden Punkt bringen,<br />
selbst wenn wir wiederum Celine Dion schicken<br />
würden. Aber wir senden den Tessiner Sebalter<br />
(28) mit «Hunter of Stars» ins Rennen nach Dänemark.<br />
Einen singenden Anwalt, ausgewählt von<br />
der SRF-Jury sowie den Zuschauern nach einer<br />
etwas belanglosen «Entscheidungs-Show». Nun<br />
muss man festhalten, dass Sebalter ein durchaus<br />
hübscher Mann ist und seine Absichten ehrenhaft<br />
sind. Leider erweist sich sein Talent als<br />
Musiker aus der Sicht vieler Kritiker als «nicht<br />
ausreichend» für die grosse europäische Bühne.<br />
Sein Liedchen hingegen ist flott, zweifelsfrei<br />
das Beste an jenem Abend – wenn es aber<br />
nur in Italienisch vorgetragen würde. Womit<br />
© pd<br />
Statement in eigener Sache. «Ich bin heute hier,<br />
weil ich homosexuell bin». Das Publikum feierte<br />
das Coming-out mit grossem Applaus. Weiter<br />
sagte Ellen Page, sie habe kein Interesse mehr<br />
daran, jemand zu sein, der sie nicht ist. Nach eigenen<br />
Worten litt die Schauspielerin unter dem<br />
Image als heterosexuelle Frau. Ellen Page, die<br />
einem breiten Publikum durch die Filme «Juno»<br />
und «Inception» bekannt ist, durfte sich später<br />
über viele positive Reaktionen freuen. Beispielsweise<br />
twitterte Musiker Lance Bass: «Ich habe<br />
gerade Ellen Pages Coming-out gesehen. Wow!<br />
Was für eine Rede! Gratulation!» Böse Zungen<br />
behaupten aber, dass der ganze Trubel um das<br />
Coming-out eine willkommene Werbung für ihren<br />
kommenden Film ist. In «Freeheld», einem<br />
Drama nach wahren Begebenheiten, spielt die<br />
Aktrice bald die Lebenspartnerin von Julianne<br />
Moore (53). (dd)<br />
10<br />
© Pro 7<br />
für den Imagewandel. Aber in der Show geht es<br />
schlussendlich um die angehenden Kleiderständer<br />
aus Fleisch und Blut – die sind wiederum<br />
hübsch anzuschauen, wobei nicht vergessen<br />
werden darf, dass wahre Schönheit im Auge des<br />
Betrachters liegt. (dd)<br />
© Sebalter<br />
wir beim grössten Sebalter-Manko sind: Die<br />
Sprache. Man hätte annehmen können, dass<br />
singende Tessiner nach «Sinplus», unseren ECS-<br />
Teilnehmern 2011, an ihrem Englisch arbeiten<br />
würden – Sätze wie «swiims egen de Strem»<br />
sind in schlechter Erinnerung. Sebalter setzt<br />
hier aber noch einen drauf: «Wond mi do gouu,<br />
koos aai fink aim laaing». Doch wenn unsere<br />
Teilnahme nicht hinhaut, so können wir die<br />
zu erwartende Schmach immerhin auf die SVP<br />
schieben. (dd)