Cruiser März 2014
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CRUISER Edition <strong>März</strong> <strong>2014</strong><br />
Gesundheit<br />
Pia<br />
Ich will hier nicht<br />
den Teufel downloaden...<br />
Ich will es mal so sagen: Eher findest du auf dem<br />
Uetliberg einen Steinbock als eine Fasnacht in<br />
Zürich. Meine Schuld ist das nicht, gell. Ihr habt<br />
dafür die Occupy-Bewegung. Und den 1.Mai.<br />
Wir Lozärner haben zwei Wochen lang runde<br />
Füsse – bis am Güdis-Dienstag, und dann<br />
nehmen wir bis Ostern gottgefällig nur noch<br />
Wasser und Reiswaffeln zu uns. «Güdis» steht<br />
ursprünglich für «Wanst», also «Ranzen», und<br />
das hat seinen Grund. Wenn nämlich Ostern<br />
wieder erst auf Ende April fällt, dann musst du<br />
schon schauen, dass du vor der Fastenzeit knattersatt<br />
bist. Sonst siehst du Anfang Mai aus wie<br />
eine vollgefressene Fahrradspeiche, und die<br />
farbige Frühling-Jeans fragt sich, wo dein Arsch<br />
geblieben ist.<br />
Und wenn wir grad bei «Arsch» sind: Das Teilen<br />
von Bildern über Plattformen wie Grindr,<br />
WhatsApp, Scruff, Planetromeo etc. gehört<br />
mittlerweile fest zum schwulen Kommunikations-Verhalten.<br />
Das ist einerseits super, weil<br />
nichts besser ist als die Speisekarte im Chinarestaurant,<br />
wo man alle 200 Gerichte auf Fotos<br />
sehen kann. Andererseits hat sich schon<br />
manch ein scharfer Snack als müde Reiswaffel<br />
entpuppt. Ein sogenannter Fake ist nur eine<br />
der gängigen Nebenerscheinungen des Online-<br />
Datings. Jeder weiss mittlerweile, dass hinter einem<br />
Pic von Kriss Strahl nicht unbedingt wirklich<br />
ein Pornodarsteller mit freien Kapazitäten<br />
wartet. Und genauso gut kann es sein, dass von<br />
den Männern, die in ihrem Gayromeo-Profil<br />
unter «Safer Sex» «immer» angegeben haben, es<br />
den einen oder anderen gibt, der gleichzeitig<br />
ein Profil bei BarebackCITY hat. Warum? Keine<br />
Ahnung.<br />
Vor allem in kostenlosen Singlebörsen stellen<br />
Anbieter von anderen Diensten Profile ein, die<br />
den Nutzer abwerben sollen. Nachrichten wie:<br />
«Ich selbst habe leider keinen Computer und<br />
kann nur bei meiner Freundin/meinem Onkel<br />
… ins Internet. Du kannst mir aber ein SMS an<br />
… schicken.» oder «Bin noch woanders Mitglied,<br />
da gefällt es mir besser, und dort findest du auch<br />
tolle Fotos von mir. Besuch mich doch unter<br />
www.anderer-anbieter.ch» sollten euch ebenso<br />
stutzig machen wie die Aufforderung, eure<br />
Kreditkartennummer einzugeben, damit euer<br />
Alter zwecks Jugendschutz überprüft werden<br />
kann. Eine andere Gefahr, der ihr euch bewusst<br />
sein müsst, ist, dass Apps, die auf das GPS zugreifen,<br />
wie eben Grindr, auch von schwulenfeindlichen<br />
Personen genutzt werden können. Das<br />
heisst, dass euer Standort nicht nur denen angezeigt<br />
wird, die gerade parat für ein bisschen<br />
geilen Schweinkram sind.<br />
Ein weiteres Risiko – vermutlich das grösste –<br />
stellt jedoch die potentielle Suchtgefahr der<br />
Dating-Apps dar. Wenn ihr schon unter Phantom-Klingeln<br />
leidet und gleich nachschauen<br />
müsst, ob wieder ein «Grinderli» reingeflattert<br />
ist, dann solltet ihr euch schon ein paar Ge-danken<br />
machen. Wenn die Schwulenbars nur noch<br />
voll sind, wenn bei Planetromeo der Ser-ver abstürzt,<br />
oder wenn im Paragonya alle mit dem<br />
Handy in der Sauna hocken und sich auf dem<br />
Bildschirm den Standort des nächsten Schwulen<br />
anzeigen lassen – dann ist der Moment gekommen,<br />
wo man sich spätestens fragen muss,<br />
ob es jetzt nicht doch endlich Zeit wäre, bei<br />
Queer-Quit einen Raucherentwöhnungskurs<br />
zu buchen. Nicht wegen den Zigaretten, aber<br />
wegen der Möglichkeit, ein paar geile Jungs auf<br />
normalem Weg kennenzulernen. Am 6. <strong>März</strong><br />
fängt der nächste Kurs an. Schreibt euch schnell<br />
ein…<br />
Mein Lieben, ich will hier nicht den Teufel<br />
downloaden, und es braucht kein Risk-Management<br />
fürs Online-Dating. Aber einen wachen<br />
Verstand und gesunde Instinkte.<br />
Zuletzt seid ihr für euer Leben verantwortlich.<br />
Daran haben auch Grindr und Planetromeo<br />
nichts geändert. Am 28. <strong>März</strong> widmet sich die<br />
Veranstaltungsreihe Checkpoint im Gespräch<br />
den Risiken des Online-Datings. Nicht verpassen!<br />
(www.mycheckpoint.ch)<br />
Eine App, die Ihr aber ab <strong>März</strong> gefahrlos runterladen<br />
könnt, ist – wie jedes Jahr – die Break-thechains-App!<br />
Wer sie schon mal hatte, der weiss<br />
wieso, und alle anderen, die nichts gegen einen<br />
Gratisdrink oder andere Vergünstigungen haben,<br />
sollten sich ebenfalls parat machen. Damit<br />
ihr dann im April, wenn‘s losgeht, nicht daher<br />
kommt wie die alte Fasnacht.<br />
In diesem Sinne wünsche ich euch eine rüüdig<br />
gute Zeit und freue mich auf den nächsten<br />
Schwatz<br />
Euer Spatz<br />
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