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Cruiser März 2014

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CRUISER Edition <strong>März</strong> <strong>2014</strong><br />

News<br />

Oslo<br />

Minister mit Ehemann nach<br />

Sotschi<br />

Viele hochrangige Politiker aus aller Welt sind<br />

demonstrativ nicht zu den Olympischen Winterspielen<br />

nach Sotschi gereist. Der norwegische<br />

Gesundheitsminister Bent Høie hingegen ist hingefahren<br />

– um ein Zeichen zu setzen. Der konservative,<br />

offen schwule Politiker fuhr nämlich<br />

zusammen mit Ehemann Dag Terje Solvang nach<br />

Russland. Es sei doch üblich, dass hochrangige<br />

Vertreter in Begleitung ihrer Eheleute kommen,<br />

erklärte der 42-Jährige schelmisch gegenüber<br />

norwegischen Medien, und fügte hinzu: «Aber<br />

natürlich weiss jeder, was zwei Männer, die miteinander<br />

verheiratet sind, über Homo-Rechte<br />

denken.» Norwegische schwul-lesbische Organisationen<br />

begrüssten die Haltung von Høie.<br />

New York<br />

Bundesrechte für alle<br />

Justizminister Eric Holder kündigte bei einer<br />

Gala der schwul-lesbischen Bürgerrechtsorganisation<br />

Human Rights Campaign in New York<br />

an, die Regierung werde homosexuelle Ehepaare<br />

im Bundesrecht mit heterosexuellen Ehepaaren<br />

gleichstellen. Schwule oder lesbische Paare<br />

mit Trauschein erhalten damit Zugang zu vielen<br />

Sozialprogrammen, ein Aussageverweigerungsrecht<br />

vor Bundesgerichten und gleiche<br />

Rechte bei der Hinterbliebenenversorgung. Mit<br />

dieser für alle 50 US-Staaten geltenden Reform<br />

geht Holder über die Entscheidung des Supreme<br />

Court vom letzten Jahr hinaus. Die Richter hatten<br />

die Gleichstellung verheirateter Homopaare<br />

im Bundesrecht für jene 17 US-Staaten verfügt,<br />

in denen die Homo-Ehe bereits legal ist.<br />

Wellington<br />

Homo-Ehe-Tourismus in<br />

Neuseeland<br />

Seit der Einführung der Ehe für gleichgeschlechtliche<br />

Paare hat sich in Neuseeland ein<br />

reger Homo-Ehe-Tourismus entwickelt. 26 Prozent<br />

der schwulen und lesbischen Paare, die seit<br />

August 2013 in Neuseeland den Bund fürs Leben<br />

geschlossen haben, waren Australier, hiess es<br />

in einer vom Innenministerium in Wellington<br />

veröffentlichten Statistik. In Australien sind<br />

Ehen zwischen homosexuellen Paaren rechtlich<br />

nicht möglich. Insgesamt waren 97 der 361<br />

schwulen und lesbischen Paare, die sich zwischen<br />

dem 19. August und dem 19. Dezember<br />

2013 in Neuseeland das Ja-Wort gaben, Australier.<br />

Aus China reisten zehn, aus Hongkong,<br />

Thailand und England reisten je vier gleichgeschlechtliche<br />

Paare zur Hochzeit nach Neuseeland.<br />

Neu Delhi<br />

Neu Delhi statt Sotschi<br />

Deutschlands Bundespräsident Joachim Gauck<br />

hat bei seinem Staatsbesuch in Indien die Diskriminierung<br />

von Frauen und Homosexuellen verurteilt.<br />

Seit über einem Jahr reissen die Berichte<br />

über brutale Vergewaltigungen von Frauen in Indien<br />

nicht ab. Homosexualität ist nach einer kurzen<br />

liberalen Phase seit einer Entscheidung des<br />

Obersten Gerichtshofs im Dezember 2013 wieder<br />

eine Straftat. Laut deutschen Medien hat Gauck<br />

diese Themen gegenüber Premierminister Manmohan<br />

Singh und der Chefin der regierenden<br />

Kongresspartei, Sonia Gandhi, mit deutlichen<br />

Worten angesprochen. Die Absage einer Reise<br />

nach Sotschi war weithin als Kritik von Gauck an<br />

der Menschenrechtspolitik von Russlands Präsident<br />

Wladimir Putin interpretiert worden.<br />

Abidjan<br />

Gewalt gegen Schwule<br />

Mehr als 200 Homo-Gegner haben im Februar<br />

das Büro der schwul-lesbischen Organisation<br />

«Alternative Côte d’Ivoire» in Abidjan, der<br />

Hauptstadt der Elfenbeinküste, überfallen. An<br />

die Hauswände schmierten die Täter Parolen<br />

wie «Pädos, geht nach Hause». Die Büroräume<br />

wurden verwüstet und geplündert. «Alles, was<br />

sie mitnehmen konnten, haben sie mitgenommen»,<br />

sagte Claver Toure von «Alternative Côte<br />

d’Ivoire» gegenüber internationalen Medien.<br />

Die Polizei erschien zusammen mit sechs Vertretern<br />

von UN-Friedenseinheiten erst zwei<br />

Stunden nach dem Angriff, und das auch nur,<br />

nachdem sich die französische Botschaft eingeschaltet<br />

hatte. «Alternative Côte d’Ivoire» ist<br />

eine Aidshilfe für schwule, transsexuelle und<br />

bisexuelle Menschen mit HIV.<br />

Nairobi<br />

Wiedergefundenes Outing<br />

Aus Protest gegen die Welle der Schwulen- und<br />

Lesbenfeindlichkeit in Afrika hat sich der 43-jährige<br />

Autor und Journalist Binyavanga Wainaina<br />

als schwul geoutet. Der Kenianer veröffentlichte<br />

vor wenigen Wochen den Artikel «Ich bin ein Homosexueller,<br />

Mama». In dem Text, den er als «verlorenes<br />

Kapitel» eines autobiografischen Buches<br />

aus dem Jahr 2000 bezeichnet, heisst es: «Ich,<br />

Binyavanga Wainaina, schwöre, dass ich seit<br />

meinem fünften Lebensjahr gewusst habe, dass<br />

ich ein Homosexueller bin.» Er habe seit seinem<br />

Coming-out viele Unterstützerbriefe erhalten,<br />

sagte der «Caine Prize»-Gewinner. Homosexualität<br />

ist in Kenia verboten und kann mit bis zu 14<br />

Jahren Haft bestraft werden.<br />

Kampala<br />

Schwuler Engländer<br />

abgeschoben<br />

Ein Gericht in Uganda hat die sofortige Abschiebung<br />

des schwulen Engländers Bernard<br />

Randall verfügt. Randall war im Oktober 2013<br />

verhaftet worden, nachdem Einbrecher aus<br />

seinem Haus einen Laptop gestohlen hatten.<br />

Auf dem Rechner waren Bilder gespeichert,<br />

die den 65-Jährigen beim Sex mit seinem<br />

Freund, einem 30-Jährigen Ugander, zeigten.<br />

Die Diebe hatten nach einem fehlgeschlagenen<br />

Erpressungsversuch die Fotos an eine<br />

Boulevard-Zeitung gegeben, die sie veröffentlichte.<br />

Daraufhin wurde Randall wegen des<br />

«Handels» mit obszönem Material verhaftet.<br />

Randalls Partner steht weiterhin vor Gericht.<br />

Ihm droht eine Haftstrafe von bis zu sieben<br />

Jahren.<br />

Uganda<br />

Kriegerklärung an die<br />

Homosexuellen.<br />

Der Staatschef von Uganda, Yoweri Museveni,<br />

hat zum Krieg gegen Homosexuelle ausgerufen:<br />

Unter dem Jubel seiner Anhänger verkündete<br />

er, dass er ein Gesetz erlasse, das nicht<br />

nur Schwule und Lesben lebenslange Haft androht,<br />

sondern auch mehrjährige Haftstrafen<br />

vorsieht, für jeden, der Homosexualität unterstützt.<br />

Mittlerweile reagierte die USA auf das<br />

homophobe Gesetz, Präsident Barack Obama<br />

warnte Uganda davor, die Rechte von Homosexuellen<br />

weiter einzuschränken, ansonsten<br />

werde dies «Komplikationen in der geschätzten<br />

Beziehung hervorrufen.»<br />

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