Zum Leben - Sächsische Israelfreunde eV
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mit offenen Armen. Wie würden wir reagieren?<br />
Ich denke, dass wir hier eine Frucht<br />
von Gottes Wirken und sicherlich jahrzehntelangen<br />
Gebetes von Christen erleben durften.<br />
Wir sind Gott sehr dankbar für all die<br />
guten Begegnungen, Erlebnisse, die gute Gemeinschaft,<br />
das schöne Wetter und auch für<br />
den Regen – eine erlebte Gebetserhörung –,<br />
die Organisatoren, Bewahrung ...“<br />
Ich kann vergeben, aber vergessen kann<br />
ich nicht.<br />
Mit einem Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte<br />
Yad Vashem in Jerusalem, informierten<br />
sich die Handwerker intensiver über die Judenverfolgung<br />
und -vernichtung im Dritten<br />
Reich. Hier vermischten sich die Berichte der<br />
Holocaustüberlebenden, bei denen die Handwerker<br />
gearbeitet hatten, mit der Leidensgeschichte<br />
eines ganzen Volkes. Die Erzählungen<br />
der einzelnen Menschen summierten<br />
sich in Yad Vashem und wurden zu einer unvorstellbaren<br />
Zahl individuellen und unglaublichen<br />
Leidens. Der Besuch hinterließ eine<br />
tiefe Erschütterung und Traurigkeit. Umso<br />
mehr verdeutlichte sich hier aber auch der<br />
Segen unserer Arbeit. Dass die Handwerker<br />
von den Überlebenden in ihre privaten Räume<br />
gelassen und freundlich aufgenommen<br />
wurden, ist eine große Gnade. In Afula sagte<br />
Ilse Kentner, eine Überlebende, den Handwerkern:<br />
„Ich kann vergeben, aber vergessen<br />
kann ich nicht.“ In Yad Vashem wird die Geschichte<br />
gezeigt, um nicht zu vergessen. Dass<br />
aber Menschen vergeben können, haben die<br />
Handwerker während ihres Dienstes ganz<br />
persönlich erfahren.<br />
Neue Kraft schöpfen<br />
Die praktische Hilfe tat den Menschen gut,<br />
aber sie freuten sich auch, dass Leute zu ihnen<br />
kamen und gemeinsam mit ihnen Zeit<br />
verbracht haben. Michael Sawitzki, der Organisator<br />
der Handwerkerreisen, sagte dazu:<br />
„Ich brachte die Arbeitsgruppen am ersten<br />
Tag in die Wohnungen und zeigte ihnen,<br />
welche Arbeiten gewünscht wurden. Die<br />
alten Leute waren oft sehr zurückhaltend<br />
und ruhig. Als ich zum Abschluss der Renovierungsarbeiten<br />
in die Wohnungen fuhr,<br />
bemerkte ich immer, dass sich die Menschen<br />
geöffnet hatten. Sie sprachen viel und<br />
wirkten fröhlich. Man merkte deutlich, dass<br />
Beziehungen zwischen den Handwerkern<br />
und den Juden gewachsen waren. Mit dieser<br />
Arbeit haben wir eine große Chance, Holocaustüberlebenden<br />
ein Stück <strong>Leben</strong>sfreude<br />
zurück zu geben, die ihnen auf bitterste Weise<br />
genommen wurde.“ Die Gemeinschaft<br />
der Handwerker und Holocaustüberlebenden<br />
in den Wochen während des Dienstes in<br />
Israel, war ein großer Segen. Aber die vielen<br />
Geschichten bewegten alle Mitgereisten<br />
sehr. Neben der körperlichen Arbeit, die<br />
manches Mal sehr anstrengend war, mussten<br />
die Handwerker auch das Gehörte verarbeiten.<br />
Deshalb unterbrachen sie an den<br />
Wochenenden ihre Arbeiten, um sich an<br />
zwei Tagen zu erholen. Die Handwerker fuhren<br />
dann gemeinsam nach Haifa, Akko und<br />
zum See Genezareth. Auf diesem Ausflug<br />
schöpften sie nicht nur neue körperliche<br />
Kraft sondern tauschten sich miteinander<br />
auch über ihre Erlebnisse aus. Am See Genezareth<br />
feierten alle drei Gruppen einen<br />
Gottesdienst.<br />
Johannes Gerloff besuchte die Gruppen jeweils<br />
zum Ende ihres Aufenthaltes. In einem<br />
abschließenden Gespräch, konnten sich die<br />
Handwerker mit ihm über den Text der täglichen<br />
Andachten aus Römer 9-11 austauschen.<br />
Interessante Einblicke in die Geschichte<br />
Israels und das heutige <strong>Leben</strong> im<br />
Heiligen Land vermittelten Reiseleiter wie<br />
Heinz Reusch und Moshe Gabay, die, wie<br />
schon in den vergangenen Jahren, die Handwerkergruppen<br />
an den Wochenenden begleiteten.<br />
Daniel Jahav führte die dritte<br />
Handwerkergruppe an biblische Orte im<br />
Norden Israels. Doron Schneider zeigte ihnen<br />
die Siedlung Ma’ale Adumim und berichtete<br />
über das <strong>Leben</strong> und die aktuelle Situation<br />
der Siedler.<br />
Hilfe aus Deutschland<br />
Mit dem Handwerker-Dienst kommt Segen<br />
aus Deutschland nach Israel. Bisher wurde<br />
der Dienst im Frühjahr durchgeführt. Ab November<br />
2011 ist das Ziel, monatlich eine<br />
Handwerkergruppe nach Israel zu senden.<br />
Dazu reisen Gruppen bis acht Personen für<br />
jeweils zwei Wochen zu einem Arbeitseinsatz.<br />
Im März 2012 wird wieder eine größere<br />
Gruppe mit bis zu 30 Handwerkern und Helfern<br />
nach Israel gehen. Wenn Sie als Handwerker<br />
oder Helfer zum Dienst nach Israel<br />
kommen möchten, dann melden Sie sich bitte<br />
bei Michael Sawitzki an.<br />
Michael Sawitzki<br />
Telefon: 0172 1004311<br />
E-Mail: m.sawitzki@zum-leben.de<br />
Die Handwerker setzen für den Dienst in Israel<br />
Geld, Zeit und Kraft ein. Organisationen<br />
wie die ICEJ unterstützen die Handwerker<br />
mit einer Unterkunft, einem Kleinbus und<br />
Materialspenden. Für die Renovierungsarbeiten<br />
in den Wohnungen von Holocaust-<br />
Überlebenden, wird immer Material wie Farbe,<br />
Spachtelmasse und Ersatzteile benötigt.<br />
Diese Kosten übernimmt der <strong>Sächsische</strong> <strong>Israelfreunde</strong><br />
e.V. Wenn Sie sich an den Materialkosten<br />
beteiligen wollen, dann spenden Sie<br />
bitte auf folgendes Konto:<br />
<strong>Sächsische</strong> <strong>Israelfreunde</strong> e.V.<br />
Konto: 90 061 941<br />
BLZ: 870 961 24<br />
Volksbank Mittweida<br />
Stichwort: Handwerker<br />
Zu Purim brachten die Handwerker den Soldaten an der Grenze zum Libanon<br />
einen Gruß aus Jerusalem. Elisabeth Schroth, die auch unsere Handwerker mit<br />
köstlicher Pizza bewirtete, schickte den Soldaten Obst und Süßigkeiten, damit sie<br />
wissen, dass sie nicht vergessen sind. (Foto: Andrea Messig-Wetzel)<br />
<strong>Zum</strong> <strong>Leben</strong><br />
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