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m - Wirtschaftspolitisches Seminar - Prof. Dr. Ralph Anderegg

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Vorlesung „Advanced Monetary Theory and Policy” (Geldtheorie und –politik) im WS 2012/13<br />

„Geld ist nur einer der Maβstäbe, ob eine Unternehmung liquide ist … .<br />

Auch ist vom Liquiditätsstatus oder gar vom Kassenbestand nicht einseitig<br />

auf die anschlieβenden Ausgaben zu schlieβen, denn die Liquidität ist<br />

höchstens eine unter mehreren Einflussgröβen der Ausgaben“. 42<br />

4.2. Die statistischen Geldmengenkonzepte<br />

Die statistischen Geldmengenkonzepte sind von Land zu Land unterschiedlich<br />

und verändern sich im Verlaufe der Zeit:<br />

„Wo die Linie zwischen den einzelnen Geldmengenbegriffen zu ziehen ist,<br />

bzw. was als Geld, und … als near-money oder einfacher als ‚andere Finanzaktiven’<br />

betrachtet wird, sollte nie endgültig oder auf der Grundlage<br />

verbaler Überlegungen entschieden werden.“ 43<br />

Die einzelnen Geldmengenbegriffe hängen mit dem Verwendungszweck, der<br />

empirischen Bedeutung und der Stabilität der einzelnen Geldarten zusammen. Es<br />

können sich auch qualitative Veränderungen ergeben, so beispielsweise, wenn<br />

auf Termineinlagen (in einem gegebenen Rahmen) Checks gezogen werden können.<br />

44<br />

Die Geldmengenbegriffe werden ad hoc für die Bedürfnisse der Geldpolitik<br />

festgelegt und basieren unter anderem auch auf den Möglichkeiten, Gelddaten<br />

statisch zu erheben. Im Vordergrund stehen folgende Fragen:<br />

- Welche Geldmengenaggregate stehen in einer besonderen Relevanz zu den<br />

geldpolitischen Zielen?<br />

- Welche Geldmengenaggregate sollen als monetäre Indikatoren beobachtet<br />

werden und welche geldpolitische Referenzwerte (monetäre Zwischenziele)<br />

gesteuert werden?<br />

Die in der geldtheoretischen Literatur bestehende Diskussion um die richtige Definition<br />

des Geldbegriffs wurde vor allem durch unterschiedliche Auffassungen<br />

über die Abgrenzung der volkswirtschaftlichen Geldmenge ausgelöst. 45 Dabei<br />

gibt es bei der Abgrenzung Schwierigkeiten: So haben beispielsweise geldnahe<br />

42 Kaldor, Nicholas, Die neue Geldlehre. In: Ifo-Studien, 16. Jg., 1970, S. 48 f.<br />

43 Friedman, Milton, und Schwartz, Anna, A Monetary History of the United States 1867-1960, Published by Princeton<br />

University Press, Princeton, 1963, S. 650 (Fuβnote, freie Übersetzung).<br />

44 Vgl. Friedman, Milton, und Schwartz, Anna, A Monetary History of the United States 1867-1960, Published by<br />

Princeton University Press, Princeton, 1963, S. 650 (Fuβnote, freie Übersetzung).<br />

45 Vgl. Issing, Geldtheorie, 1998 S. 1.<br />

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