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vii berichte von fachinstituten an universitäten und technischen

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Institut für Physikalische Geodäsie – Technische Universität Darmstadt 239<br />

5.2.2 GNSS-Kombination: GPS, Glonass <strong>und</strong> Galileo<br />

Neben GPS steht mit dem russischen System Glonass ein<br />

weiteres GNSS zur Verfügung, das auch für geodätische<br />

Anwendungen eingesetzt werden k<strong>an</strong>n. Der Ausbau <strong>von</strong><br />

Glonass wurde in 2007 forciert, <strong>und</strong> die Entwicklung <strong>von</strong><br />

kommerzieller Software <strong>und</strong> <strong>von</strong> Empfängern für die<br />

gemeinsame GPS/Glonass-Nutzung erfuhr einen enormen<br />

Schub. 2007 wurde auch die Fin<strong>an</strong>zierung für das Galileo<br />

System durch die EU geklrät so dass nun Sicherheit bzgl.<br />

des Galileoaufbaus besteht.<br />

Durch diese Entwicklungen werden die bisherigen Möglichkeiten<br />

der Positionierung <strong>und</strong> Navigation wesentlich<br />

erweitert. Mehr Satelliten, stärkere Signale <strong>und</strong> genauere<br />

Codes werden eine deutliche Verbesserung der Echtzeitfähigkeit<br />

in Bezug auf Robustheit der Lösungen <strong>und</strong> die<br />

möglichen Anwendungsgebiete bringen. In Studien-<strong>und</strong><br />

Diplomarbeiten wurden die neuen Eigenschaften untersucht<br />

<strong>und</strong> Software für Multi-System Positioning – Navigation<br />

– Timing (PNT) Anwendungen erarbeitet. Die oben beschriebenen<br />

Ansätze <strong>und</strong> Verfahren für die GNSS-Echtzeitproessierung<br />

werden für die zusätzlichen Beobachtungen<br />

erweitert.<br />

Studien zur gemeinsamen Nutzung der drei GNSS <strong>und</strong> den<br />

damit möglichen Verbesserungen wurden durchgeführt. Dazu<br />

wurde eine geeignete Pl<strong>an</strong>ungs-<strong>und</strong> Simulationssoftware<br />

erstellt, die auch die Integration <strong>von</strong> 3DStadtmodellen in<br />

die Berechnung der sichtbaren Satelliten ermöglicht. Eine<br />

Studie zu den künftigen GNSS-Möglichkeiten im<br />

innerstädtischen Bereich wurde 2007 begonnen.<br />

Im Rahmen des „ESOC OPS-GN Frame contract“ wurden<br />

verschiedene Untersuchungen durchgeführt, um die<br />

Leistungsfähigkeit des zukünftigen europäischen Satellitensystems<br />

GALILEO zu zeigen. Für die Untersuchungen wurde<br />

der erste GALILEO-Testsatellit (GIOVE-A) her<strong>an</strong>gezogen.<br />

Hierbei wurde die Codemessgenauigkeit sowie die<br />

Modellierbarkeit der Satellitenorbits genauer betrachtet <strong>und</strong><br />

daraus die zu erwartende Orbit-<strong>und</strong> Positionierungsgenauigkeit<br />

abgeleitet ([11]).<br />

5.2.3 GPS Stations-<strong>und</strong> Antennenkalibrierung<br />

Zeitreihen<strong>an</strong>alyse, Kalibrierung <strong>und</strong> Validierung <strong>von</strong><br />

GPS Perm<strong>an</strong>entstationsdaten<br />

Mit zunehmenden Genauigkeits<strong>an</strong>forderungen <strong>an</strong> Daten <strong>und</strong><br />

epochenweise Koordinatenlösungen <strong>von</strong> GNSS Perm<strong>an</strong>entstationen<br />

gewinnt die Stationskalibrierung <strong>an</strong> Bedeutung.<br />

Multipath, Beugung, Antenneneigenschaften <strong>und</strong> die<br />

Stabilität der Station müssen überwacht <strong>und</strong> <strong>an</strong>alysiert<br />

werden. Dabei werden die Unsicherheiten der Koordinaten<br />

mit alternativen stochastischen Eigenschaften, wie farbigem<br />

Rauschen, modelliert. Fehlercharakteristiken der Antenneninstallation<br />

werden durch Analyse der Residuen ermittelt<br />

<strong>und</strong> als Korrektur oder bei der Gewichtung <strong>an</strong>gebracht.<br />

Speziell für das zukünftige europäische Satellitensystem<br />

GALILEO, für welches zu dem heutigen amerik<strong>an</strong>ischen<br />

Satellitensystem GPS eine deutliche Genauigkeitssteigerung<br />

erwartet wird, ist es besonders wichtig das Verhalten der<br />

Antennen der Galileo Sensor Stationen zu kennen. Eine<br />

fehlerhafte Modellierung der Antennencharakteristik<br />

resultiert später in einem Orbit-<strong>und</strong> Positionierungsfehler.<br />

Um die Antennencharakteristik dieser Antennen hochgenau<br />

zu untersuchen, wurden verschiedene Kalibrierungen einer<br />

GSTB-V2 Antenne durchgeführt. Die Antenne wurde im<br />

ersten Schritt auf der institutseigenen Kalibriereinrichtung<br />

in Darmstadt kalibriert. Um die erhaltenen Ergebnisse zu<br />

prüfen wurden <strong>an</strong>schließend weitere Kalibrierungen in der<br />

Absorberhalle des EMV Testzentrums der B<strong>und</strong>eswehr in<br />

Greding, sowie auf dem Kalibrierroboter der Leibniz-<br />

Universität in H<strong>an</strong>nover (Prof. S. Schön) durchgeführt.<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Automatisierung <strong>von</strong> Kalibrierverfahren<br />

für GPS Antennen<br />

In Kooperation mit Prof. Dr.-Ing. H. Kuhlm<strong>an</strong>n, Dipl.-Ing.<br />

P. Zeimetz (Univ. Bonn, Geodätisches Institut), Prof. Dr.-Ing.<br />

H. Heister (Universität der B<strong>und</strong>eswehr München) wird ein<br />

automatisiertes Antennenkalibrierverfahren durch Messungen<br />

in einer Absorberkammer entwickelt. Dazu k<strong>an</strong>n die, vom<br />

Institut für Funkkommunikation der TU Darmstadt betrieben,<br />

Absorberkammer benutzt werden. Die Kammerkalibrierung<br />

bietet eine unabhängige Alternative <strong>und</strong> Erweiterung um<br />

GLONASS-<strong>und</strong> Galileo-Frequenzen zu den bisher üblichen<br />

Roboter-<strong>und</strong> Feldkalibrierungen.<br />

5.2.4 Referenzsysteme <strong>und</strong> Geokinematik<br />

Das EU-Projekt CERGOP-2/Environment dient der Überwachung<br />

der Krustenbewegungen im zentralen Teil <strong>von</strong><br />

Europa <strong>und</strong> umfasst einen Bereich <strong>von</strong> 15% des Kontinentes.<br />

Dabei werden die Geschwindigkeiten der ausgewählten<br />

Netzpunkte in seismisch aktiven Bereichen über Dekaden<br />

bestimmt. Das Projekt endete offiziell zwar im Juli 2006,<br />

die Mitglieder des CEGRN-Konsortiums -14 Institute aus<br />

13 Zentral-<strong>und</strong> Osteuropäischen Ländern -führen die<br />

wesentlichen Arbeiten jedoch fort. So wurden 2007 im<br />

Rahmen der insgesamt neunten GPS-Kampagne 92 Stationen<br />

im Projektgebiet beobachtet. Das IPG beobachtete die Station<br />

Hohenpeißenberg.<br />

Die Auswirkung der Reprocessing Guidelines, 2006<br />

maßgeblich am IPGD entworfen, wurden examplarisch <strong>an</strong><br />

der ersten Kampagne CEGRN1994 untersucht ([3]).<br />

Das IPGD berechnete des Weiteren eine Kampagnenlösung<br />

für 2007 <strong>und</strong> kombinierte diese mit den Lösungen weiterer<br />

CEGRN Analysezentren zur gemeinsamen Kampagnenlösung<br />

CEGRN2007 ([2]). Außerdem stellten die CEGRN Analysezentren<br />

für alle Vorgängerkampagnen reprozessierte Lösungen,<br />

gemäß der oben erwähnten Guidelines, zur Verfügung.<br />

Das IPGD berechnete auch für diese Kampagnen Kombinationslösungen.<br />

Damit waren für alle CEGRN Kampagnen<br />

Lösungen nach aktuellen St<strong>an</strong>dards verfügbar. Sie dienten<br />

als Eing<strong>an</strong>gsdaten für eine neue Geschwindigkeitsschätzung<br />

der CEGRN Stationen, die so auf einer Zeitsp<strong>an</strong>ne <strong>von</strong> 13<br />

Jahren basiert.<br />

GPS-Meteorologie<br />

In Kooperation mit der Universität der B<strong>und</strong>eswehr wurde<br />

die Kalibrierung <strong>von</strong> Wasserdampfradiometern (WVR) zur<br />

Validierung <strong>und</strong> Steigerung der Genauigkeit <strong>von</strong> Höhenbestimmungen<br />

mit GPS fortgeführt. Unabhängige direkte<br />

Messungen des Wasserdampfgehaltes der Atmosphäre mit<br />

Wasserdampfradiometern erlauben die Entwicklung <strong>von</strong>

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