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vii berichte von fachinstituten an universitäten und technischen

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1. Institutsarbeiten, Forschungsprojekte<br />

Exzellenzcluster QUEST<br />

Am 19. Oktober 2007 wurden die Ergebnisse der zweiten<br />

R<strong>und</strong>e der Exzellenzinitiative des B<strong>und</strong>es bek<strong>an</strong>nt gegeben.<br />

Zu den zur Förderung ausgewählten Exzellenclustern gehört<br />

auch QUEST <strong>an</strong> der Leibniz Universität H<strong>an</strong>nover. Das<br />

Institut für Erdmessung (IfE), das als einziges geodätisches<br />

Institut in Deutschl<strong>an</strong>d erfolgreich war, ist mit einer Reihe<br />

<strong>von</strong> Projekten <strong>und</strong> zunächst vier neuen Forschungsstellen<br />

dar<strong>an</strong> beteiligt. Das IfE wird, u.a., die Untersuchung relativistischer<br />

Phänomene im Erde-Mond-System mit Hilfe <strong>von</strong><br />

Lunar Laser R<strong>an</strong>ging intensivieren, die Nutzung neuer<br />

Uhren-Technologie für GNSS-Positionierung erforschen<br />

<strong>und</strong> den Einsatz neu entwickelter Qu<strong>an</strong>tensensoren für<br />

geodätische Messungen untersuchen. Dies erfordert die<br />

hochgenaue Modellierung der zugr<strong>und</strong>e liegenden Effekte,<br />

womit wesentliche Beiträge hin zur mm-Geodäsie <strong>und</strong><br />

einem globalen geodätischen Beobachtungssystems (GGOS)<br />

geleistet werden.<br />

Der Projektname QUEST steht für Qu<strong>an</strong>tum Engineering<br />

<strong>an</strong>d Space-Time Research. QUEST verbindet Qu<strong>an</strong>tenphysik<br />

<strong>und</strong> Raum-Zeit-Forschung – zwei bisher gegensätzliche<br />

Denkmodelle der Physik. Die Methoden der Qu<strong>an</strong>tenphysik<br />

sollen mit Fragestellungen aus der Relativitätstheorie<br />

verb<strong>und</strong>en werden; Anwendungen, zum Beispiel in der<br />

Klimaforschung <strong>und</strong> Erdmessung, sollen intensiviert<br />

werden. Ein Ziel <strong>von</strong> QUEST ist es, Messungen, die heute<br />

schon mit hoher Genauigkeit möglich sind, noch präziser<br />

zu machen. Exakte Messmethoden sind zum einen zur<br />

Überprüfung <strong>von</strong> Naturgesetzen oder der Einsteinschen<br />

Relativitätstheorie nötig, zum <strong>an</strong>deren können sie die bisher<br />

üblichen Verfahren zum Beispiel in der Erdbeobachtung<br />

vom Boden oder aus dem All optimieren.<br />

In den verg<strong>an</strong>genen Jahren sind durch Qu<strong>an</strong>ten-Technologie<br />

<strong>und</strong> Methoden des Qu<strong>an</strong>tum Engineering völlig neue<br />

Konzepte zur Präzisionsmessung <strong>von</strong> Länge, Zeit, Beschleunigung<br />

<strong>und</strong> Rotation entst<strong>an</strong>den. Ein Produkt daraus<br />

sind beispielsweise neue Atomlaser. Auch noch genauere<br />

Atomuhren sind möglich <strong>und</strong> nötig, um bei den Hochpräzisionsmethoden<br />

den Takt <strong>an</strong>zugeben.<br />

Die interdisziplinäre Gr<strong>und</strong>lagenforschung steht in enger<br />

Verbindung zu Anwendungsbereichen aus der Technik <strong>und</strong><br />

Erdsystemforschung. Die neu entwickelten Technologien<br />

sollen für, zum Teil neuartige, hochpräzise geodätische<br />

Messungen eingesetzt werden. Sie verbessern beispielsweise<br />

Satellitennavigationssysteme oder Erdbeobachtungssatelliten.<br />

Institut für Erdmessung<br />

Leibniz Universität H<strong>an</strong>nover1 2007<br />

Herkömmliche Erdbeobachtungssatelliten liefern bereits<br />

Daten zur Gravitation, aber mit einem feineren Netz <strong>an</strong><br />

genaueren Datenpunkten ließen sich die Massenverlagerungen<br />

auf dem Pl<strong>an</strong>eten viel detaillierter beobachten. QUEST<br />

will die physikalischen Voraussetzungen <strong>und</strong> Methoden<br />

dafür schaffen.<br />

Für QUEST haben sich die Institute zusammenget<strong>an</strong>, die auf<br />

den Gebieten der Forschung mit einzelnen Atomen, Atominterferometern,<br />

atomaren Qu<strong>an</strong>tensensoren, Lasern <strong>und</strong><br />

Atomuhren, der Astronomie mit Gravitationswellen sowie<br />

der Erdbeobachtung <strong>und</strong> Geodäsie arbeiten. Gerade diese<br />

Verknüpfung so unterschiedlicher Fachgebiete wird entscheidend<br />

zur Lösung der wissenschaftlichen Probleme<br />

beitragen.<br />

Beteiligte Institute <strong>an</strong> der Leibniz Universität H<strong>an</strong>nover sind<br />

das Institut für Qu<strong>an</strong>tenoptik, das Institut für Gravitationsphysik,<br />

das Institut für Theoretische Physik, das Institut für<br />

Festkörperphysik, das Institut für Erdmessung <strong>und</strong> das<br />

Institut für Angew<strong>an</strong>dte Mathematik. Weiterhin tragen das<br />

Max-Pl<strong>an</strong>ck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-<br />

Institut), das Laser Zentrum H<strong>an</strong>nover e.V. (LZH), der<br />

Gravitationsdetektor GEO600, die Physikalisch-Technische<br />

B<strong>und</strong>es<strong>an</strong>stalt (PTB), Braunschweig, <strong>und</strong> das Zentrum für<br />

Raumfahrt <strong>und</strong> Mikrogravitation (ZARM), Bremen, wesentlich<br />

zu QUEST bei.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter www.quest.unih<strong>an</strong>nover.de.<br />

Kalibrierung <strong>von</strong> GPS Antennen für LEO-Satelliten<br />

Antennenphasenzentrumsvariation <strong>und</strong> Offsets <strong>von</strong> GNSS<br />

Sende- <strong>und</strong> Empf<strong>an</strong>gs<strong>an</strong>tennen führen zu systematischen<br />

Resteffekten bei der Bestimmung <strong>von</strong> präzisen Bahndaten<br />

für Low-Earth-Orbiter (LEO) Satelliten mit GPS. Für die<br />

Berechung <strong>von</strong> Basislinien zwischen LEO-Satelliten <strong>und</strong><br />

damit für die relative Navigation <strong>von</strong> LEO-Formationen<br />

(beispielsweise TerraSAR-X/T<strong>an</strong>DEM-X) spielen zusätzlich<br />

azimutale Variationen eine entscheidende Rolle, da die<br />

Orientierung der Antennen auf den Satelliten unterschiedlich<br />

ist. Für die Satelliten CHAMP, GRACE, TerraSAR-X <strong>und</strong><br />

zukünftig T<strong>an</strong>DEM-X werden Antennenelemente der Firma<br />

Sensor Systems in Verbindung mit einem vom JPL <strong>und</strong> GFZ<br />

entwickelten Choke-Ring-Unterbau verwendet.<br />

Am IfE wurden in Kooperation mit dem GSOC in Oberpfaffenhofen<br />

vier dieser GPS Empf<strong>an</strong>gs<strong>an</strong>tennen aus unterschiedlichen<br />

Produktionsserien inklusive des Choke-Ring-<br />

Unterbau mit dem automatischen Feldverfahren zur absoluten<br />

Kalibrierung <strong>von</strong> GNSS Antennen untersucht. Hierbei<br />

1 Institut für Erdmessung, Universität H<strong>an</strong>nover, Schneiderberg 50, 30167 H<strong>an</strong>nover; Tel. 0511-7622475, Fax 0511-7624006,<br />

E-mail: mueller@ife.uni-h<strong>an</strong>nover.de

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