15.11.2012 Aufrufe

Konzepte der Standardisierung betrieblicher Anwendungssysteme ...

Konzepte der Standardisierung betrieblicher Anwendungssysteme ...

Konzepte der Standardisierung betrieblicher Anwendungssysteme ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Grundlagen Seite 10<br />

Information wird zur Koordination arbeitsteiliger, <strong>betrieblicher</strong> Prozesse eingesetzt. 44<br />

Die Grundlage <strong>der</strong> Koordination verteilter Aufgabenträger ist Kommunikation. 45<br />

Information und Kommunikation weisen „siamesischen Zwillingscharakter“ 46 auf,<br />

wobei die Kommunikation die Distribution <strong>der</strong> Information im Unternehmen<br />

sicherstellt. Wie bei den Eigenschaften von Information angeführt, ist für eine<br />

erfolgreiche Verständigung eine <strong>Standardisierung</strong> <strong>der</strong> Kodierung <strong>der</strong> zu<br />

übertragenden Information erfor<strong>der</strong>lich (vgl. Kapitel 2.1). Traditionell wird<br />

Kommunikation im Rahmen <strong>der</strong> Nachrichtentechnik als Sen<strong>der</strong>-Empfänger-Modell<br />

dargestellt: 47 Zur Übertragung einer Information (Nachricht) bedarf es <strong>der</strong>en<br />

Kodierung beim Sen<strong>der</strong> in Zeichen, <strong>der</strong> Signalübermittlung über einen<br />

Übertragungskanal und <strong>der</strong> Dekodierung des Signals beim Empfänger. Der<br />

Kommunikationskanal wird mit einem Medium48 , bspw. einem Kommunikationsnetz<br />

überbrückt.<br />

Zur Beschreibung und <strong>der</strong> Analyse von Information und Kommunikation wird häufig<br />

die Semiotik mit ihren drei Ebenen herangezogen: <strong>der</strong> syntaktischen, <strong>der</strong><br />

semantischen und <strong>der</strong> pragmatischen Ebene. 49 Während die Syntaktik auf Zeichen,<br />

Zeichensysteme und Beziehungen zwischen Zeichen eingeht, analysiert die<br />

Semantik die Bedeutung von Zeichen und <strong>der</strong>en Beziehungen, die Pragmatik<br />

fokussiert die Analyse <strong>der</strong> Zeichen in Bezug auf <strong>der</strong>en Wirkung bei den Empfängern<br />

o<strong>der</strong> Informationsnutzern. Angewendet auf das Sen<strong>der</strong>-Empfänger-Modell bedeutet<br />

dies: (1) Auf <strong>der</strong> syntaktischen Ebene, bspw. in einem Netzwerk, werden Zeichen<br />

kodiert als Bits übertragen, (2) auf <strong>der</strong> semantischen Ebene steht die inhaltliche<br />

Bedeutung <strong>der</strong> Zeichen im Vor<strong>der</strong>grund, wozu „den gleichen Zeichen die gleiche<br />

Bedeutung beizumessen (beimessen) und die gleichen Verbindungsregeln zwischen<br />

Zeichen und Bezeichnendem“ 50 zu benutzen sind; es bedarf also<br />

Kommunikationsstandards bzw. einem gemeinsamen Begriffsverständnis und einer<br />

gemeinsamen Grammatik (vgl. Kapitel 2.1). (3) Die pragmatische Ebene erweitert<br />

den Gehalt <strong>der</strong> übertragenen Information um eine Verhaltenswirkung, d. h. es geht<br />

44<br />

Vgl. Reichwald (1999), S. 230-231.<br />

45<br />

Vgl. Ibid., S. 230-231 sowie WKWI (1994). Vgl. Picot et al. (2003), S. 88-105, zu einem Überblick<br />

über ausgewählte Modelle des Kommunikationsverhaltens.<br />

46<br />

Heinrich (2002), S. 7.<br />

47<br />

Vgl. Pfau (1997), S. 8-9.; Picot et al. (2003), S. 91-92. Vgl. Pfau (1997), S. 6, zur Unterscheidung in<br />

quantitative (mathematisch-nachrichtentechnische) und qualitative (betriebswirtschaftliche)<br />

Informationstheorie.<br />

48<br />

Vgl. Bonfadelli (2002), S. 12, zum technischen, zeichentheoretischen und sozial-institutionalen<br />

Medienbegriff. „Ein Medium ist ein institutionalisiertes System um einen organisierten<br />

Kommunikationskanal von spezifischem Leistungsvermögen mit gesellschaftlicher Dominanz“,<br />

Faulstich (2002), S. 27.<br />

49<br />

Vgl. hierzu und im Folgenden: Bode (1993), S. 15-17; Picot et al. (2003), S. 89-91; Pfau (1997), S.<br />

6-8; Reichwald (1999), S. 231-232 sowie Eco (2002).<br />

50<br />

Pfau (1997), S. 7.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!